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Julia Ärzte zum Verlieben Band 51

Julia Ärzte zum Verlieben Band 51

Titel: Julia Ärzte zum Verlieben Band 51 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Fraser Dianne Drake Olivia Gates
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eleganten Frau neben ihm zu passen.
    „Warum lächeln Sie?“, wollte sie wissen.
    „Ich weiß nicht. Wegen dieses Ortes, wegen Ihnen, wegen allem.“ Er suchte nach den richtigen Worten. „Zum ersten Mal seit Maireads Tod habe ich gerade das Gefühl, endlich Frieden gefunden zu haben.“
    Niall setzte sich auf einen Felsen und ließ einen flachen Stein über das Wasser springen.
    „Erzählen Sie mir von ihr.“ Robina lehnte sich an den benachbarten Felsen.
    Nach kurzem Schweigen begann Niall: „Ich kannte sie seit meiner Kindheit. Wir sind beide auf der Applecross-Halbinsel im Nordwesten Schottlands aufgewachsen. Unsere Eltern waren gut befreundet. Mairead war etwas jünger als ich. Anfangs hat es mich geärgert, dass sie ständig bei uns gewesen ist. Doch irgendwann wurde aus dem nervigen Kind ein hübscher Teenager mit einem eigenen Kopf. Und als ich nach Abschluss meines Studiums zurückkam, hatte sie sich zu einer schönen, geistreichen und wunderbaren Frau entwickelt.“
    Er seufzte und fuhr fort: „Wir verliebten uns, heirateten und zogen nach Edinburgh. Jahrelang haben wir probiert, Kinder zu bekommen. Wahrscheinlich stammt daher mein Interesse am Thema künstliche Befruchtung. Und endlich wurden wir mit Ella gesegnet. Beruflich lief es bei mir gut. Mairead war gerne Hausfrau und Mutter, und ein Kind reichte ihr. Ich kenne keine andere Frau, die mit ihrem Leben so rundum zufrieden gewesen ist wie sie.“
    Er spürte, wie sich der vertraute Schmerz in seiner Herzgegend ausbreitete. Dies war das erste Mal überhaupt, dass er über seine Frau sprach. Mit anderen redete er selten über sich. Es erstaunte ihn, dass er ausgerechnet jetzt dazu imstande war. Robina hörte ganz einfach still zu. Dadurch machte sie es ihm leicht.
    „Vor zwei Jahren fing es dann auf einmal an. Mairead bekam immer wieder blaue Flecken. Sie sagte mir, dass es nichts weiter wäre und dass sie nur ungeschickt gewesen sei. Und ich wollte ihr wohl glauben. Aber eines Tages wurde es so schlimm, dass ich mit ihr einen Kollegen von mir aufgesucht habe. Er stellte eine Sonderform der Blutarmut, eine aplastische Anämie, bei ihr fest. Drei Wochen später ist sie gestorben. Ella war damals erst zwei Jahre alt.“
    Robina ergriff seine Hand. „Das tut mir so leid, Niall. Es muss hart gewesen sein.“
    Niall ging nicht darauf ein. Er wollte nicht mehr reden. Eigentlich hatte er schon viel zu viel gesagt. Denn was immer er von dieser Frau wollte, Mitgefühl war es nicht. Irgendetwas regte sich in ihm, wenn er sie ansah. Und plötzlich wurde es ihm klar: Zum ersten Mal seit Maireads Tod begehrte er eine andere Frau.
    Ohne lange darüber nachzudenken, beugte er sich vor und küsste sie auf den Mund. Ihre Lippen fühlten sich kühl an. Als Robina sie leicht öffnete, konnte Niall sich kaum noch beherrschen. Ein brennendes Verlangen erfasste ihn, und er vertiefte den Kuss. Nie hätte er für möglich gehalten, dass er je wieder so empfinden würde.
    Robina erwiderte seinen Kuss ebenso leidenschaftlich.
    Schwer atmend löste er sich schließlich von ihr, stand auf und zog sie ebenfalls hoch. „Komm mit mir“, sagte er rau. Er konnte den Gedanken einfach nicht ertragen, von ihr getrennt zu sein.
    „Was? In dein Hotelzimmer?“, fragte sie und wurde rot.
    „Ja, zuerst dorthin.“
    Verlegen schüttelte sie den Kopf. „Ich kann nicht.“
    Er erstarrte. Es war ihm gar nicht in den Sinn gekommen, dass sie vielleicht nicht frei sein könnte – eine Frau wie sie war sicherlich längst in festen Händen. „Warum?“, brachte er mühsam hervor. „Liebst du einen anderen?“
    „Nein.“ Mit gestrafften Schultern schob sie stolz das Kinn vor. „Das mag altmodisch klingen, aber ich halte nichts von Sex vor der Ehe“, erklärte sie steif.
    Lachend legte Niall den Kopf in den Nacken. Er zog sie wieder in die Arme und gab ihr einen Kuss auf die Nasenspitze. „Okay, dann müssen wir eben noch viel Zeit miteinander verbringen.“ Zärtlich umschloss er ihr Gesicht und strich mit den Daumen über ihre hohen Wangenknochen. „Ich möchte absolut alles über dich erfahren.“ Als ihm plötzlich einfiel, dass sie nicht mehr viel Zeit hatten, fügte er hinzu: „Kommst du mich in Schottland besuchen?“
    Robina schaute ihm in die Augen. „Davon wird mich nichts und niemand abhalten“, antwortete sie, ehe er sie erneut küsste.

2. KAPITEL
    „Auf keinen Fall! Kommt nicht infrage!“ Mit einem Knall stellte Niall seinen Becher ab, sodass der Kaffee auf den

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