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Julia Ärzte zum Verlieben Band 51

Julia Ärzte zum Verlieben Band 51

Titel: Julia Ärzte zum Verlieben Band 51 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Fraser Dianne Drake Olivia Gates
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Schreibtisch spritzte.
    „Ach ja?“ Robina zog die perfekt gezupften Brauen hoch. Entschlossenheit lag in ihrem Blick. „Und warum nicht?“
    Niall lehnte sich in seinem Stuhl zurück. Hinter dieser kalten Fassade erkannte er die Frau kaum wieder, die er vor nunmehr einem Jahr kennengelernt hatte.
    „Warum nicht?“, wiederholte er aufgebracht. Mit gesenkter Stimme sagte er: „Das kannst du dir doch denken, oder?“
    „Lass uns bitte professionell darüber reden.“ Vorwurfsvoll starrte sie ihn an.
    Er betrachtete sie nachdenklich. Ihre Augen hatten die Farbe von Akazienhonig. Wie konnten diese Augen, die früher vor Lachen gefunkelt hatten, jetzt so distanziert wirken?
    Robina fügte hinzu: „Nenn mir deine Gründe, und ich werde sie nacheinander widerlegen.“
    „Erstens geht es um die ärztliche Schweigepflicht. Zweitens kommt die Tatsache hinzu, dass gerade diese Patientinnen sehr verletzlich sind. Und drittens: Wie sollen wir denn unserer Arbeit nachgehen, wenn wir von Kameras verfolgt werden? Wir würden ständig über irgendwelche Kabel stolpern, und ein Haufen Leute würde uns im Weg stehen. Darum ist es unmöglich.“
    „Im Gegenteil.“ Robina schlug die schlanken Beine übereinander. „Aber der Reihe nach.“ Sie tippte mit dem Stift an ihren Mund. „Die Schweigepflicht. Natürlich fragen wir die Patienten, ob sie bereit sind, vor der Kamera zu stehen. Außerdem werden Psychologen untersuchen, ob sie in der Lage sind, damit umzugehen. Nur wenn die Frauen zu einhundert Prozent damit einverstanden sind, bitten wir sie, an der Reportage teilzunehmen. Abgesehen davon können sie ihr Einverständnis jederzeit widerrufen. Was den zweiten Punkt betrifft: Ja, das stimmt, es handelt sich um besonders verletzliche Frauen. Jede Frau hat eine sehr emotionale Phase hinter sich, bevor sie sich für eine künstliche Befruchtung entscheidet und sich in Behandlung begibt. Aber genau aus diesem Grund ist eine solche Reportage wichtig. Der Film kann einen Einblick in das Verfahren geben, den kein Buch liefern kann – und sei es auch noch so detailliert oder sachbezogen.“
    Robina atmete tief durch und fuhr fort: „Mein eigenes Buch über künstliche Befruchtung ist zwar sehr bekannt geworden. Trotzdem kann es die Frauen nicht darauf vorbereiten, wie es wirklich ist, sich einer solchen Behandlung zu unterziehen. Die konkreten Erfahrungen anderer Frauen dagegen werden ihnen dabei helfen. Deshalb sollte diese Reportage gedreht werden.“
    Als Niall etwas sagen wollte, hob sie abwehrend die sorgfältig manikürte Hand und erklärte: „In den medizinischen Fachzeitschriften wird der emotionale Aspekt der Unfruchtbarkeit kaum beachtet. Und genau darauf möchten wir uns vor allem konzentrieren. Frauen, die über eine künstliche Befruchtung nachdenken, können aus erster Hand erfahren, was für eine gefühlsmäßige Achterbahnfahrt es manchmal ist – zum Beispiel, wenn eine Behandlung fehlschlägt. Aber wir wollen natürlich auch die positive Seite zeigen. Vielen Menschen konnte durch künstliche Befruchtung der verzweifelte Wunsch nach eigenen Kindern erfüllt werden.“
    Niall bewunderte die Art, wie Robina seine Argumente eins nach dem anderen entkräftete. Er hatte sie schon öfter in Aktion gesehen. Wenn sie vor der Kamera einem medizinischen Spezialisten gegenüberstand, ließ sie sich niemals durch hochtrabende wissenschaftliche Erklärungen aus der Fassung bringen. Nein, sie besaß wirklich eine besondere Begabung dafür, komplizierte medizinische Sachverhalte für Laien verständlich zu machen.
    „Und was das Filmteam angeht: Du wirst kaum merken, dass wir da sind. Versprochen.“
    „Meine Antwort ist immer noch nein“, entgegnete er. „Dies hier ist meine Abteilung. Solange ich die Leitung habe, entscheide ich.“
    Wieder zog sie die Brauen hoch. „Du klingst fast wie ein Diktator. Und ich dachte, du bist stolz darauf, ein Wegbereiter auf deinem Gebiet zu sein.“
    Gerade wollte Niall etwas erwidern, als es klopfte und Lucinda Mayfair hereinkam. Die Geschäftsführerin der Abteilung war Anfang fünfzig, hatte kurze graue Haare und war sehr energisch. Niall arbeitete seit vielen Jahren mit ihr zusammen. Trotz einiger Meinungsverschiedenheiten hielt er große Stücke auf sie. Schließlich war es vor allem Lucindas kämpferischer Natur zu verdanken, dass die Abteilung einen hervorragenden Ruf erlangt hatte und als führendes Kinderwunsch-Zentrum Englands galt.
    „Entschuldigt, dass ihr ohne mich

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