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Julia Ärzte zum Verlieben Band 52

Julia Ärzte zum Verlieben Band 52

Titel: Julia Ärzte zum Verlieben Band 52 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Matthews Kate Hardy Marion Lennox
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entschlossen, für ihn da zu sein und ihm so viel Arbeit abzunehmen wie möglich.
    „Bestimmt nicht“, erwiderte sie mit Nachdruck. „Ich bin genau da, wo ich hingehöre. Bei dir.“

10. KAPITEL
    Im Waisenhaus waren inzwischen fünf weitere Kinder erkrankt. Bis Leah jedes versorgt hatte, war es Mittag.
    Im Speiseraum schlang sie ihr Essen hinunter und half dann, die ganz Kleinen zu füttern. Anna, Rosa und José wichen nicht von ihrer Seite. Als Leah dem letzten Kind das Gesicht abgewischt und es zum Spielen nach draußen geschickt hatte, kam eine von Davids Helferinnen auf sie zu.
    „Carlotta möchte mit Ihnen sprechen“, sagte die junge Frau. „Sie ist in ihrem Zimmer.“ In gebrochenem Englisch gab sie ihr dann zu verstehen, dass sie Stift und Papier mitbringen möge.
    Wenig später betrat Leah Carlottas Zimmer. Mit geschlossenen Augen lag die Köchin da, und Leah erschrak, als sie sah, wie sehr sich ihr Zustand verschlechtert hatte. Sanft berührte sie sie an der Schulter. „Sie wollten mich sprechen, Carlotta?“, sagte sie und setzte sich auf die Bettkante.
    Carlotta öffnete die Augen und lächelte matt. „Sí.“
    „Wie geht es Ihnen? Brauchen Sie Schmerztabletten oder …?“
    Carlotta winkte ab. „Nein. Sagen Sie mir, Leah, was halten Sie von meinen Enkelkindern?“, fragte sie schwach. „Sie haben sie gern, nicht wahr?“
    „Oh ja“, erwiderte Leah lächelnd. „Es sind ganz besondere Kinder, aber das wissen Sie besser als ich.“
    „Ja.“ Der Blick der älteren Frau wurde weich. „Auch ihre Eltern waren etwas Besonderes.“
    „Das glaube ich.“
    „Ich möchte Ihnen von ihnen erzählen.“
    Überrascht, aber auch neugierig nickte Leah. „Gern.“
    „Bitte schreiben Sie es auf. Damit Sie es nicht vergessen.“
    Deshalb also sollte sie Papier und Stift mitbringen. Warum Carlotta die Geschichte auf Englisch niedergeschrieben haben wollte statt in ihrer Muttersprache, war Leah allerdings schleierhaft. Aber sie tat, worum die zerbrechliche Frau sie bat.
    „Mein Sohn Mario war ein wunderschöner kleiner Junge, und José sieht ihm sehr ähnlich“, begann Carlotta. „Und wir kannten Jacinta, meine spätere Schwiegertochter, von klein auf. Sie war ein fröhliches Kind, hat immer gern getanzt und gesungen. Anna kommt ganz nach ihr …“
    Eine Stunde lang erzählte Carlotta von ihrer Familie. Leah schrieb fünf Seiten voll, bis die schwerkranke Frau erschöpft sagte: „Wir machen morgen weiter.“
    „Natürlich.“ Leah erhob sich. „Ruhen Sie sich aus.“
    Da packte Carlotta sie plötzlich am Arm. „Kümmern Sie sich um meine Kleinen?“, fragte sie eindringlich.
    Leah hatte nicht das Herz ihr zu sagen, dass sie nur noch eine Woche hier sein würde, und wahrscheinlich war auch schon der Onkel der Kinder auf dem Weg hierher. Beruhigend nahm sie Carlottas Hand. „Natürlich. Wir alle kümmern uns um sie.“
    Carlotta schloss müde die Augen. „Padre.“
    „Möchten Sie mit Pater David sprechen?“
    Carlotta nickte.
    „Gut, ich sage ihm gleich Bescheid.“
    Draußen vor dem Zimmer wartete Rosa auf sie. Leah hob die Kleine auf die Hüfte und machte sich auf die Suche nach dem Priester. Sie fand ihn betend in der Kirche. Leise wollte Leah sich zurückziehen, aber Rosa plapperte munter vor sich hin, und er wurde aufmerksam.
    „Tut mir leid, dass ich dich störe“, sagte Leah. „Aber Carlotta möchte dich sehen.“
    „Ich gehe gleich zu ihr.“
    Leah prustete auf Rosas Hals, und das Kind kicherte vergnügt. „Würdest du sie vielleicht nehmen?“, fragte sie David dann. „Ich möchte nach dem operierten Jungen sehen, und Rosa darf nicht mit ins Krankenhaus.“
    „Ach ja, ich habe von Tomas gehört. Wie geht es ihm?“
    „Die Operation verlief ohne Komplikationen, aber ich will mich vergewissern, dass er richtig versorgt wird. Nicht dass ich deinen Schwestern das nicht zutraue“, fügte sie hastig hinzu, „aber …“
    Er lächelte verständnisvoll. „Aber du möchtest selbst einmal nach ihm sehen.“
    Leah spürte, wie ihr das Blut ins Gesicht stieg. „Ja.“
    „Übernimm dich nicht. Das habe ich Gabe auch gesagt. Wir können es uns nicht leisten, dass ihr irgendwann die Segel streichen müsst wie Hector.“
    „Ich werde aufpassen“, versprach Leah.
    Drei Tage später musste sie sich eingestehen, dass sie ihr Versprechen nicht halten konnte. Wie sollte sie Davids Ratschläge beherzigen, wenn es so unendlich viel zu tun gab?
    Die Zeit reichte nie. Abends fiel Leah wie ein

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