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Julia Ärzte zum Verlieben Band 53

Julia Ärzte zum Verlieben Band 53

Titel: Julia Ärzte zum Verlieben Band 53 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Clark Sarah Morgan Alison Roberts
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Sie das bitte. Murphy’s Farm. Zwei Patienten müssen transportiert werden. Geben Sie ihm alle Einzelheiten der Verletzungen, damit er sie an Phemie und ihre Crew weitergeben kann.“
    Melissa erledigte rasch den Anruf. Sie fand es aufregend, zum ersten Mal mit den Flying Doctors zu tun zu haben. Sie hatte so viel von diesen „Helden des Outback“ gehört und freute sich über die Gelegenheit, sie nun kennenzulernen.
    „Okay, fertig?“, fragte Joss.
    Melissa kniete sich an James’ andere Seite und streifte sich ein Paar Gummihandschuhe über. „Fertig, Boss.“
    Sie fragte sich, warum sie die beiden Patienten nicht erst ins Haus gebracht hatten. Wie sollten sie die vielen Mücken von den Wunden der Patienten fernhalten, während sie diese versorgten? Aber Joss würde schon wissen, was er tat. Im Outback galten andere Gesetze, und sie würde das Improvisieren auch noch lernen.
    „Wenn Sie bitte einen venösen Zugang legen würden?“, bat Joss. „Kochsalzlösung ist im Notfallkoffer. Mindy, wir brauchen etwas, woran wir den Infusionsbeutel hängen können.“
    „Sofort.“ Mindy verschwand im Schuppen. Wenig später war sie mit einer Mistgabel zurück. Joss stieß sie in den Boden und befestigte den Inhalationsbeutel am Ende des Stiels. Melissa hatte unterdessen bei dem Patienten eine Kanüle gelegt und führte nun den Infusionsschlauch ein.
    „Wie fühlen Sie sich jetzt, James?“
    „Schon viel besser, wo ich Sie dauernd ansehen darf“, lallte er mit einem albernen Grinsen im Gesicht.
    Melissa schaute kurz zu Joss hinüber, der ebenfalls grinste. „Das Analgetikum scheint zu wirken“, meinte er.
    „Warum? Weil er mich nur attraktiv finden kann, wenn er benebelt ist?“, tat sie empört.
    „Nein, nein“, versicherte er rasch, bis er merkte, dass sie es nur scherzhaft gemeint hatte. „Ich meinte nur, weil James normalerweise nicht so daherredet – besonders nicht Frauen gegenüber, die er nicht kennt.“ Er begann die Wunde zu säubern und zu nähen.
    Melissa bewunderte ihn, wie er selbst unter diesen primitiven Umständen mit größter Sorgfalt arbeitete. Bestimmt war er ein hervorragender Chirurg. Wie vielen Patienten in solch abgelegenen Orten mochte er schon das Leben gerettet haben? Fast bekam sie ein wenig Angst vor der eigenen Courage. Würde sie ein ganzes Jahr als Ärztin im Outback durchhalten?
    „Das genügt fürs Erste“, entschied Joss. „Sobald wir zurück in der Klinik sind, werde ich ihn mir etwas genauer ansehen. James, wie fühlen Sie sich jetzt?“
    „Ziemlich benommen.“
    „Irgendwelche Schmerzen?“
    Der Patient verneinte. Joss bat Melissa, ein Auge auf ihn zu haben, und wechselte seine Gummihandschuhe, bevor er sich Andy zuwandte.
    „Und Sie? Haben Sie Schmerzen?“
    „Nein. Nur ein angenehmes Summen im Kopf.“
    „Das sind die Mücken, Andy.“ Belustigt schaute Joss von ihm auf Mindy. „Ich möchte nicht gern Ihre fachgerechten Verbände entfernen. Schildern Sie mir einfach, wie die Wunden aussehen.“
    „Die Wunde am Arm sah ziemlich gut aus, nachdem ich sie mit Kochsalzlösung gereinigt hatte. Auch seine Kopfwunde war nicht so übel, wie sie erst ausgesehen hat. James hat insgesamt die schlimmeren Verletzungen abbekommen, aber Andy hat ziemlich eins auf die Birne gekriegt.“
    Melissa hob einigermaßen erstaunt die Augenbrauen. „Haben Sie das etwa alles mit angesehen?“
    „Ja, vom Küchenfenster aus. Sie brachten den Bullen gerade auf die Kuhweide. Ich merkte gleich, dass er unruhig war. Schon am Morgen hatte ich Rich gewarnt und wollte deshalb mitkommen, aber er hat mir verboten, auch nur in die Nähe des Bullen zu gehen. Wegen des Babys.“
    „Das war auch völlig richtig so.“
    „Lungengeräusche normal“, meldete Joss zwischendurch. „Und dann?“, wollte er von Mindy wissen.
    „Ich nahm den Erste-Hilfe-Kasten, den ich immer griffbereit an der Tür stehen habe, und lief nach draußen. Der Bulle raste immer noch wie ein Wilder herum, lief dann aber in die andere Richtung, nachdem er den Zaun durchbrochen hatte. Ich hoffe, sie finden ihn bald.“ Es war offensichtlich, dass sie sich Sorgen um ihren Mann machte.
    In der Ferne war Donnergrollen zu hören.
    „Ist es wirklich nötig, dass ich in die Klinik gehe?“, fragte Andy. „Der arme Rich – nun muss er schon ohne James auskommen.“
    „Ja, es ist nötig“, erwiderte Joss entschieden. „Mit Kopfverletzungen ist nicht zu spaßen. Wir müssen auf jeden Fall röntgen. Wenn alles gut verläuft,

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