Julia Ärzte zum Verlieben Band 53
schwer, gefährliche Hänge zu entdecken, wenn man weiß, worauf man achten muss.“ Er nahm sie zur Seite, sein Atem bildete kleine Wölkchen. „Schau dort oben.“
Während sie zu ignorieren versuchte, dass er so nah stand – perfekt für einen Kuss – sah Megan auf die schneebedeckte Schlucht. „Ja.“ Aber es fiel ihr schwer, sich zu konzentrieren, so intensiv nahm sie ihn wahr. Schließlich konnte sie sich nicht mehr dagegen wehren, drehte sich zu ihm um und musterte sein maskulines Gesicht mit den dunklen Wimpern und dem Dreitagebart.
„Siehst du, wo der Triebschnee über ihm gebrochen ist?“ Er drehte den Kopf und bemerkte, dass sie ihn ansah.
Sofort wandte sich Megan wieder dem Hang zu, sie spürte, wie sie errötete. „Ja“, krächzte sie. „Ich sehe es.“ Sie hoffte, damit durchzukommen, aber dann fühlte sie seine behandschuhte Hand, die ihre Wange streichelte. Er drehte ihren Kopf, sodass sie keine andere Wahl hatte, als ihn anzusehen.
„Wie lange willst du so tun, als wäre gestern Abend nichts passiert?“
Gefangen von seinem Blick starrte Megan ihn an. Das Blut pulsierte in ihren Adern. Wie in Zeitlupe beugte er den Kopf zu ihr, sein Blick hielt sie gefangen. Es schien eine qualvolle Ewigkeit zu dauern, bis er ihren Mund eroberte und mit seinem Kuss ein Feuerwerk der Gefühle in ihr entzündete. Erregung, beinahe qualvoll intensiv, fuhr durch ihren Körper. Sie schloss die Augen, und plötzlich lösten sich all ihre Zweifel in Luft auf.
An diesem wilden, wunderschönen Ort fühlte es sich einfach nur richtig an, von Dino geküsst zu werden. Sie wusste, was sie wollte. Ihn.
Megan krallte sich in seine Jacke und schmiegte sich an ihn. Er strich mit den Händen über ihren Körper, bevor er sie auf den weichen Schnee legte und seinen Kuss vertiefte. Es fühlte sich unglaublich an – sein warmer Atem an ihrem Mund, als er sie drängte, die Lippen zu öffnen, und schließlich das verführerische Locken seiner Zunge, als der Kuss drängender wurde.
Ich hatte ja keine Ahnung, dachte Megan benommen, dass sich ein Kuss so anfühlen kann.
Die Luft war eiskalt, aber sie spürte nur glühende Hitze und brennendes Verlangen. Ohne den Kuss zu unterbrechen, öffnete Dino den Reißverschluss ihrer Jacke. Megan keuchte auf, als die kalte Luft ihre Haut streifte, und stöhnte, als er seinen Mund auf ihren empfindlichen Hals presste. Sie murmelte seinen Namen und glitt mit den Händen zu seinem Nacken, wo sie vom Kragen seiner Jacke gebremst wurde.
Sie wollte ihn berühren – musste ihn berühren – aber die wetterfeste Bekleidung verhinderte jeden engeren Kontakt. Mit einem verzweifelten Seufzen wand sie sich in seiner Umarmung und spürte sogleich einen eisigen Windhauch am Hals, wo er zuvor ihre Jacke geöffnet hatte. Sie begann zu zittern. Sofort löste sich Dino von ihr und zog sie auf die Füße.
„ Mi dispiace , es tut mir leid.“ Seine Stimme klang heiser, als er ihren Reißverschluss bis zum Hals hochzog und ihre Arme rieb, um sie zu wärmen. „Ich weiß nicht, was ich mir dabei gedacht habe. Hier ist bestimmt nicht der richtige Ort.“ Dino sah sich um und schüttelte verärgert den Kopf. „Kannst du laufen, oder ist dir zu kalt?“
Megan fühlte sich taub, aber das hatte nichts mit der Kälte zu tun, sondern mit den Gefühlen, die er in ihr weckte. „Es geht mir gut. Wirklich.“ Zumindest würde es das, sobald sie zu Hause war und wieder zur Vernunft kam. Sie hatte ein Kind und ein Leben, das ihr gefiel. Warum riskierte sie das alles nach so vielen Jahren?
Dino verstand ihr Schweigen falsch, zog sie an sich und hielt sie fest an sich gedrückt, um sie zu wärmen. „Ich kann nicht glauben, dass ich so die Kontrolle verloren habe. Das liegt nur an dir …“
Trotz der Warnglocken in ihrem Kopf erregten sie seine Worte, und sie presste ihre Lippen auf seine kalte Wange. „Du riechst so gut.“
Er eroberte ihren Mund. „Vorsicht, sonst liegst du gleich wieder im Schnee. All die Monate hatte ich das Gefühl, ich muss eine kalte Dusche nehmen, wenn du nur den gleichen Raum betreten hast, und jetzt hilft nicht mal eisige Kälte.“
Monate?
So lange schon fühlte er sich so? Das hatte sie nicht gewusst. Sein offenes Geständnis brachte sie ernsthaft aus dem Gleichgewicht. Megan bückte sich und hob eine Handvoll Schnee auf. „Soll ich dir mit deinem Problem helfen, Mr Macho?“
Lachend hielt er ihr Handgelenk fest. „Wenn du damit in die Nähe meiner Hose kommst,
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