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Julia Ärzte zum Verlieben Band 54

Julia Ärzte zum Verlieben Band 54

Titel: Julia Ärzte zum Verlieben Band 54 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fiona Mcarthur Amy Andrews Anne Fraser
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dachte sie mit Bedauern.
    Sie setzte den Helm auf und nahm hinter Pierre auf dem Soziussitz Platz. Die plötzliche Nähe machte sie unsicher, und sie ließ ihre Arme an der Seite herunterhängen.
    Pierre startete die Maschine und griff dann hinter sich. Er nahm Julies Arme und führte sie um seine Hüften.
    Sie gab sich geschlagen und schob ihre Hände unter seine Jacke. Unter ihren Fingern spürte sie die Bauchmuskeln des Chirurgen.
    „Wo fahren wir hin?“, fragte er.
    „Wir könnten zu Arthurs Seat hoch“, schlug sie vor. „Es ist nicht weit, und man hat einen tollen Blick auf die Stadt.“
    „Okay, aber gut festhalten!“ Er ließ den starken Motor aufheulen, und sie fuhren los.
    Julie brauchte keine zweite Einladung – die Beschleunigung war so stark, dass sie fest zugriff. Sie konnte sich gerade noch beherrschen, ihren Kopf an seinen Rücken zu lehnen und die Augen zu schließen.
    Während sie sich durch den Abendverkehr schlängelten, gab sie sich ihren Gedanken hin. Wie wäre es, jetzt durch Südfrankreich zu fahren? Mit einem Mann, der mit mir durchgebrannt ist – ganz alleine, nur wir beide …
    Sie war so erschrocken über sich selbst, dass sie fast losließ. Wo kommen solche albernen romantischen Ideen her? wies sie sich zurecht. Für so etwas ist in meinem Leben kein Platz!
    Pierre bog nach wenigen Minuten auf den Parkplatz ein. Der Motor verstummte, und sie stiegen ab. Vor ihren Augen lag das abendliche Edinburgh, glitzernde Lichter, so weit das Auge reichte.
    „Eine schöne Stadt“, sagte Pierre. „Fast so schön wie Paris. Waren Sie schon einmal in meiner Stadt?“
    „Als junges Mädchen. Aber ich dachte, Sie kommen aus Südfrankreich?“
    „Stimmt, aber ich arbeite in Paris. Dort ist meine Klinik“, erklärte Pierre. „Ich fahre in den Süden, so oft ich kann. Also leider nicht sehr häufig.“
    Die Temperatur oben auf dem Hügel war deutlich kühler als unten in der Stadt. Julie zitterte und wickelte sich fester in ihre Jacke.
    „Es tut mir leid. Sie frieren“, sagte Pierre. Er zog seine Jacke aus und legte sie um Julies Schultern.
    Sie ließ es gerne geschehen. „Dort drüben ist das Schloss“, deutete sie nach links. „Und dort rechts, das ist Scotts Monument. Waren Sie schon einmal da?“
    „Ich hatte bisher keine Zeit. Vielleicht eines Tages mal.“
    „Ich dachte, Sie waren schon häufig hier, um Ihre Familie zu besuchen“, wunderte sich Julie. Caroline hatte zwar gesagt, dass er nie zu Besuch gekommen war, aber vielleicht hatte das Mädchen übertrieben.
    Er trat einen Schritt zur Seite. „Ich hätte kommen sollen“, sagte er knapp. „Das ist mir natürlich jetzt klar …“
    „Warum sind Sie denn nicht gekommen?“
    Er zuckte mit den Schultern. „Ich bin noch vor der Hochzeit der beiden nach Amerika gegangen, zur Fortbildung und zum Forschen. Ich war fünf Jahre dort, und irgendwie habe ich es nie geschafft, mal nach Schottland zu kommen.“
    In seiner Stimme war ein Ton, der Julie ahnen ließ, dass er nicht die ganze Geschichte erzählte. Fünf Jahre und keine Zeit für einen Familienbesuch?
    „Sie hatten kein enges Verhältnis zu Ihrem Bruder?“, fragte sie.
    „Ich habe Jacques geliebt!“, gab er heftig zurück. „Er war mein Bruder. Wir waren unzertrennlich, bis zur Hochzeit.“
    „Also lag es an Iona? Haben Sie sich mit ihr nicht verstanden?“, bohrte Julie weiter.
    Sie wusste selber nicht, warum sie an seinen Antworten so interessiert war, aber sie spürte, dass der Schlüssel zu Pierre in seiner Familiengeschichte lag.
    Pierre lachte auf. „Iona! Es gibt keinen Menschen, der von dieser Frau nicht bezaubert war.“ Er hielt inne. „Ich habe sie einmal wiedergesehen, in Frankreich. Es war das Begräbnis meines Vaters. Sie hatten Caroline bei sich – sie war damals fünf Jahre alt. Nach dem Unfall wollte ich zuerst, dass sie zu mir nach Paris kommt, aber wie sollte das gehen? Sie hatte alles verloren, da konnte ich sie nicht auch noch ihrem Zuhause entreißen.“
    „Also sind Sie nach Schottland gekommen, um bei ihr zu sein? Das war lieb von Ihnen.“
    „Lieb? Pah!“ Er lachte bitter. „Ich hätte eher kommen sollen. Es ist zu spät, all die verlorene Zeit wieder aufzuholen.“
    Julie hatte ihn so noch nie gesehen. Ihr Herz öffnete sich. Was hätte sie gegeben, ihn einfach in den Arm nehmen zu können, um ihn zu trösten. Aber das ging nicht. Er wäre völlig schockiert gewesen, und das zurecht. Immerhin war er ihr Chef.
    „Ja, aber Sie sind

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