Julia Aerzte zum Verlieben Band 60
beide Ohren in mich verliebt.“
Er hob die Augenbrauen und schmunzelte. Gott, wie ihm das gefiel, wenn sie den Chef herauskehrte.
„Und warum werde ich das tun?“ Er liebte es einfach, sie zu necken.
Sie ging weiter auf und ab. „Weil du mir einen Gefallen schuldest und ich diese Schuld jetzt einfordere.“
Blakes Blick wanderte über ihre kurvige Figur, die in ein schlichtes marineblaues Kostüm gehüllt war, dessen Rocksaum wohlgeformte Beine zeigte. Ihre Bluse versteckte eine Taille, die er wahrscheinlich mit beiden Händen umfassen konnte. Ihre Brüste – nun, er wusste es besser, als seine Gedanken in diese Richtung schweifen zu lassen. Er schätzte ihre Arbeitsbeziehung zu sehr, um seine Kollegin als die begehrenswerte Frau wahrzunehmen, die sie so offensichtlich war.
„Und darum.“ Sie warf einen verzierten Brief auf seinen Tisch und erschauerte. „Das hatte ich vollkommen vergessen.“
Wieder sah sie ihn aus diesen großen blauen Augen so flehend an, dass er sie in die Arme nehmen und ihr versprechen wollte, dass er alles in Ordnung bringen würde.
„Wie konnte ich nur vergessen, dass das dieses Jahr ist? Diesen Monat?“ Panik stand in ihrem Blick. „Jetzt muss ich nach einem passenden Date suchen, und derjenige würde bestimmt einen falschen Eindruck bekommen, wenn ich ihn zu etwas so Persönlichem einlade. Aber ich brauche einen Mann für dieses Wochenende.“ Tief Luft holend straffte sie ihre Schultern. „Tadaa, und hier kommst du ins Spiel.“
Blake nahm den Brief in die Hand und musterte die ausgefallene kastanienbraune und goldene Prägung genauer. Armadillo Lakes Zehnjähriges Highschool-Klassentreffen. „Bekommt man solche Einladungen nicht normalerweise früher als zwei Wochen vorher?“
Darby murmelte: „Normalerweise.“
„Du könntest allein gehen.“
„Oh nein.“ Blassblonde Strähnen, die sich aus ihrem hochgesteckten Haar gelöst hatten, tanzten wild bei ihrem entschlossenen Kopfschütteln. „Lieber gehe ich gar nicht als ohne Begleitung.“
„Dann geh eben nicht. Problem gelöst. Niemand zwingt dich, zu diesem Klassentreffen zu gehen.“
Gereizt erwiderte sie: „So einfach ist das nicht. Außerdem schuldest du mir …“
„Ja, ich weiß“, gab er nach. „Ich schulde dir was, weil du mir letzten Monat aus der Klemme geholfen hast, als ich Bereitschaftsdienst hatte und verreisen wollte.“ Ein Wochenende mit einem unschönen Ende, als seine damalige Freundin schon die Hochzeitsglocken läuten hörte. Dabei mochte er sein Leben, wie es war, und wollte nicht heiraten. Denn aus irgendeinem Grund schienen Ehen in seiner Familie nicht zu halten, außerdem genoss er es viel zu sehr, Junggeselle zu sein.
„Du musst also zu deinem Klassentreffen.“ Er ließ die Einladung wieder auf seinen Tisch fallen. „Warum dann die Sache mit dem Verliebtsein?“
„Mandy Coulson.“ Darbys Unruhe steigerte sich gewaltig.
Blakes Neugier wuchs entsprechend. Selbst unter gewaltigem Druck verlor Darby sonst nie die Nerven. Sie arbeitete ruhig, gelassen, kontrolliert. Heute war sie aufgeregt, und das nicht, weil er sie neckte. Obwohl Blake dachte, er wüsste besser als jeder andere, wie er seine hübsche kleine Partnerin provozieren konnte, musste er sich anscheinend dieser Mandy geschlagen geben.
„Und Mandy ist …?“ Fragend sah er sie an. „Wer?“
„Der schlimmste Albtraum jedes schüchternen Kindes“, zischte Darby.
Interessant. Auch wenn es ihm schwerfiel, sich die selbstsichere, junge Frau, die er kannte, schüchtern vorzustellen.
Diese Reise könnte spannend werden.
Er grinste frech. „Okay, Liebling , ich bin dein Toyboy.“
Toyboy? Schön wär’s. Darby rollte mit den Augen. So attraktiv sie Blake auch fand, aber der Mann hatte einen Verschleiß an Frauen, als wollte er einen Weltrekord aufstellen. Trotzdem war sie verrückt nach ihm – aber klug genug, sein übergroßes Ego nicht noch zu füttern.
„Mach so weiter und du lässt mir keine andere Wahl, als Rodney anzurufen“, drohte sie, weil sie wusste, dass Blake ihr letztes Date nie gemocht hatte. „Wenn ich sein Ego ein bisschen streichle … und ihm erzähle, wie scheußlich du bist …“ Rodney war auf den „italienischen Hengst“, wie er Blake nannte, ungeheuer eifersüchtig gewesen. „… begleitet er mich bestimmt.“
Obwohl sie nur einige Monate miteinander ausgegangen waren, rief er sie noch immer an und wollte sie davon überzeugen, dass es zwischen ihnen funktionieren konnte, wenn
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