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Julia Aerzte zum Verlieben Band 60

Julia Aerzte zum Verlieben Band 60

Titel: Julia Aerzte zum Verlieben Band 60 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Clark , Janice Lynn , Amy Andrews
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recht. Er war die bessere Wahl.
    Darby hob die Einladung auf. Sie musste dorthin. Zurück nach Armadillo Lake, Alabama.
    Um Mandy Coulson, ihrer ganzen Klasse und sich selbst zu beweisen, dass sie wirklich die selbstbewusste, junge Frau war, die sie jeden Morgen im Spiegel sah. Das war sie doch, oder?
    Fest umklammerte sie die Einladung, die Mandy bestimmt absichtlich so spät geschickt hatte.
    Hocherhobenen Hauptes würde sie zurückkehren mit einem umwerfenden Traumtypen an ihrer Seite, der ihr jeden Wunsch erfüllte, und allen zeigen, wie falsch sie sie eingeschätzt hatten.
    Und falls Blake dabei entdeckte, dass unter dem Laborkittel und hinter dem hohen IQ eine Frau steckte – nun, umso besser.
    In der Woche vor dem Klassentreffen betrat Blake Darbys Büro. „Kann ich deine Meinung zu Mr Hills Bein haben?“
    Es war Dienstagabend, und Darby hatte längst ihren letzten Patienten behandelt. Jetzt sah sie vom Computer auf, wo sie eine ungewöhnliche Fülle von Symptomen recherchierte, mit denen ein Patient an diesem Morgen in die Praxis gekommen war.
    „Nathan Hill aus Strawberry Plains?“
    „Genau.“ Er strich mit den Fingern über das Herzmodell auf ihrem Bücherregal. Jedes Mal, wenn er in ihr Büro kam, berührte er das Plastikherz. Irgendwann würde sie ihm das Ding einfach schenken.
    „Ich habe ihn gerade untersucht“, sprach Blake weiter, „aber da du das Geschwür an seinem Bein zuletzt gesehen hast, brauche ich deine Meinung, ob es besser geworden ist.“
    „Sicher.“ Darby markierte die Internetseite mit einem Lesezeichen und folgte ihm in den Untersuchungsraum.
    „Hallo, Mr Hill.“ Sie wusch sich die Hände und streifte ein Paar Einweghandschuhe über. „Dr. Di Angelo hat mich gebeten, mir die Stelle an Ihrem Bein anzusehen, da ich Sie vor einer Woche untersucht habe.“ Sie lächelte den alten Mann an und tätschelte seine faltige Hand. „Was denken Sie? Ist es besser geworden? Schlechter? Oder gleich geblieben?“
    „Besser“, antwortete der Siebzigjährige. Leider würde Mr Hill das auch dann noch sagen, wenn seine Zehen bereits schwarz wären. Der Mann jammerte einfach nicht. Er lächelte nur sein zahnloses Lächeln und sagte ihr, dass es ihm gut ging.
    Sie zuckte zusammen, als sie das nässende Geschwür sah, das einen Großteil seines Schienbeins bedeckte.
    „Haben Sie die Antibiotika genommen, die ich Ihnen verschrieben habe?“, fragte Darby besorgt. „Laut der Kultur, die ich angesetzt habe, sollten sie die Infektion beseitigen, aber die Medikamente schlagen offensichtlich nicht an.“
    „Ich hatte das Rezept eingelöst.“ Er kratzte sich an seinem beinahe kahlen Kopf. „Habe aber nur ein paar genommen. Ich dachte, ich warte einfach, ob ich sie wirklich brauche.“
    Darby schüttelte den Kopf. „Ich habe Ihnen doch erklärt, wie wichtig es ist, die Antibiotika zu nehmen, damit die Stelle abheilt.“ Sie sah zu Blake. Er hatte den Raum mit ihr betreten, bereit, ihr zu assistieren, aber selbstbewusst genug, sich zurückzuhalten und sie ihre Arbeit tun zu lassen. Das mochte sie an Blake. Er vertraute ihr.
    Mit ernstem Blick wandte sie sich wieder ihrem Patienten zu. „Ich würde Sie gern ins Krankenhaus überweisen, Ihnen einige Tage eine Antibiotikainfusion geben und das Bein im Auge behalten.“
    Weil ihm Darbys Einschätzung nicht gefiel, wandte sich Mr Hill an Blake. „Doc?“
    „Das Gleiche hatte ich auch schon vorgehabt, aber Sie haben behauptet, dass es Ihnen besser geht. Da ich nicht wusste, wie die Stelle ursprünglich ausgesehen hat, dachte ich, Sie verdienen einen Vertrauensbonus.“ Blake sah Mr Hill mit erhobenen Augenbrauen an, und der alte Mann wurde rot. „Offensichtlich haben Sie übertrieben.“
    Darby zog ihre Handschuhe aus und entsorgte sie im entsprechenden Mülleimer. „Eindeutig.“
    „So schlimm ist es doch gar nicht“, beharrte Mr Hill und tätschelte Darbys Hand. „Da muss ich doch nicht ins Krankenhaus.“
    „Wissen Sie, Mr Hill, ich versuche immer, die Wünsche meiner Patienten zu berücksichtigen, aber Ihr Bein rechtfertigt eine Überweisung ins Krankenhaus.“ Sie trat leicht zurück und nahm seine Hand. „Wenn diese Infektion nicht bekämpft wird, könnten Sie Ihren Fuß verlieren. Verstehen Sie das? Das nehme ich nicht auf die leichte Schulter. Und Sie sollten das auch nicht tun.“
    Das weckte die Aufmerksamkeit des älteren Mannes. Sie hatte ihm keine Angst einjagen wollen, aber dieses Geschwür konnte bei jemandem mit

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