Julia Aerzte zum Verlieben Band 60
verzichten.
Blake hatte keine kleine Schwester, sonst wäre er vielleicht genauso hart zu jedem Mann, den sie mit nach Hause brachte. Und weil er wusste, was er sonst mit den Frauen anstellte, wäre er vielleicht noch härter. Wenn ihre Brüder wüssten, was er mit Darby tun wollte, würden sie mit ihm hinter eine der großen Scheunen gehen.
„Ich finde es ja so romantisch, ihr beide arbeitet zusammen und habt euch verliebt“, seufzte die rothaarige Schwägerin verträumt und hob ein genauso rothaariges Kleinkind auf ihren Schoß.
„Wir haben bei dem Gemeinschaftsprojekt in der Highschool zusammengearbeitet. Das findest du nicht romantisch“, protestierte ihr Ehemann und erinnerte Blake so daran, zu welchem Bruder sie gehörte. Soweit sich Blake erinnerte, war Jim Darbys ältester Bruder und der einzige, der wie sie dunkelblaue Augen hatte.
„Weil sich so viele dabei verlieben. Man hört einfach selten, dass sich zwei Ärzte verlieben.“ Sie seufzte erneut und lachte über den kleinen Jungen, der mit seinen Händen in ihr Gesicht patschte. „Das sieht man sonst nur im Fernsehen.“
„Was sie meint“, erklärte die brünette Schwägerin, die gerade ihr Baby stillte, „ist, dass es in Armadillo Lake keinen Arzt gibt, von zweien gar nicht zu reden. Deswegen sieht man nur im Fernsehen, dass sich zwei Ärzte verlieben.“
Blake blinzelte. „Hier gibt es keinen Arzt?“
„Der nächste ist in Pea Ridge, etwa dreißig Meilen entfernt. Dort ist auch das nächste Krankenhaus.“ Sie deutete auf die Decke, die ihr trinkendes Baby versteckte. „Ich dachte, ich müsste ihn im Stall bekommen.“
Im Stall? Wollte er das wirklich wissen? Er wandte sich an Darby, die betont auf ihren leeren Teller starrte. „Mich überrascht, dass du hier keine Praxis aufgemacht hast.“
Darby runzelte die Stirn.
„Wir haben alle gehofft, dass sie in der Nähe bleibt. Sie hat das alte Herrenhaus dort unten am Armadillo Lake immer geliebt“, erklärte eine andere Schwägerin. „Aber das war vor der Sache mit Trey.“
Ruckartig hob Darby den Kopf und bedeutete ihr, still zu sein, doch die hübsche Brünette ignorierte sie.
„Er ist übrigens wieder Single. Mit seiner Frau hat er in der Nähe von Gadsden gewohnt, aber letzten Herbst haben sie sich scheiden lassen“, fügte eine weitere Schwägerin hinzu. „Dieses Jahr ist er wieder hergezogen und hat eine Klempnerei eröffnet. Die Geschäfte laufen sehr gut, habe ich gehört. Er hat die alte Jenson Farm gekauft und ist ein ziemlich guter Fang.“
„Welche Sache?“, fragte Blake. Sein Magen zog sich zusammen, als er hörte, dass Trey Nix Single und ein „guter Fang“ war. Warum köderte Darbys Familie sie mit Trey wie ein Kaninchen mit einer Karotte? Sollte sie nach Hause gelockt werden?
Sie hatte doch ein Zuhause. In Knoxville. Bei ihm.
„Als Trey ihr das Herz gebrochen hat. Highschool-Quarterbacks sind hier dafür berüchtigt, dass sie die Herzen der Mädchen stehlen.“ Die Brünette sah zu ihrem Mann, der sie frech anlächelte. Offensichtlich war Darbys jüngster Bruder der Quarterback gewesen, der ihr Herz gestohlen hatte.
„Hallo? Ich sitze hier“, erinnerte Darby ihre Familie und legte klirrend ihr Besteck auf ihren Teller. „Und Blake möchte nichts über Trey hören.“
Eigentlich doch. Aber er hatte Mitleid mit ihr, als er die Verzweiflung in ihren Augen sah. Es würde sowieso nicht lange dauern, bis er wusste, was zwischen seiner liebreizenden Partnerin und ihrem Highschoolquarterback passiert war.
Aber für den Moment würde er seine Rolle spielen.
„Darby hat recht. Ich möchte nichts über die Männer in ihrer Vergangenheit hören, weil sie nicht wichtig sind.“ Er nahm ihre Hand und verschränkte ihre Finger, sodass alle es sehen konnten. „Jetzt gehört sie mir, und ich werde sie behalten.“
Darbys Mutter strahlte, ihre Schwägerinnen seufzten verträumt, ihre Brüder tauschten Blicke, und ihr Vater zuckte die Schultern.
Blake unterdrückte ein Lächeln. Er mochte Darbys Familie. Warum hatte sie sie ihm nicht schon eher vorgestellt?
Neben ihm atmete Darby hörbar ein und sah ihn fragend an. „Bist du sicher, dass du keinen Nachtisch mehr möchtest?“
Er zwinkerte ihr zu und zeigte ihr so, dass er alles unter Kontrolle hatte. Sie konnte ihm später für ihre Rettung danken.
Dann wandte er sich an Darbys Mutter und schenkte ihr ein strahlendes Lächeln. „Was ich wirklich gern sehen würde, sind Darbys Babyfotos. Haben Sie welche,
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