Julia Aerzte zum Verlieben Band 60
gepresst hat.“
Bei seinen Worten horchte Darby auf. Ihre Mutter hatte Brustschmerzen? „Was sagt sie dazu?“
„Dass es ihr gut geht und ich mich um meinen eigenen Kram kümmern soll.“
Das klang nach Nellie Phillips.
„Ich spreche mit ihr. Vielleicht kann ich sie dazu überreden, sich am Montag untersuchen zu lassen.“
„Das wäre schön. Dad sagt nicht viel, aber ich kann sehen, dass er sich Sorgen macht. Gestern musste sie sich eine Weile hinlegen.“
„Wirklich? Ich spreche mit ihr, bevor Blake und ich wieder fahren.“
„Was ist mit dir und diesem Typen, Schwesterchen? Ich mag ihn, aber etwas an ihm stört mich.“
„Das liegt wahrscheinlich nur daran, dass er mit deiner kleinen Schwester ausgeht.“
„Möglich.“ Jim sah zu Blake, der zwischen den Phillips-Frauen saß. „Ist es dir ernst mit ihm?“
Wie sollte sie das beantworten? Sie konnte Jim nicht anlügen. Nicht direkt. „Er ist mein Geschäftspartner. Würde ich unsere Partnerschaft riskieren, wenn es mir nicht ernst wäre?“
Ihr Bruder verzog seinen Mund und sah erneut zu Blake. „Möglich“, wiederholte er. „Nach dem, was mit Trey passiert ist, möchte ich nicht, dass du noch einmal so verletzt wirst.“
Darby schluckte. „Das war vor über zehn Jahren.“
„Zehn Jahre, in denen ich dich mit keinem anderen Mann gesehen habe.“
Sie hatte sich verabredet. Selten und nie lange genug, um die Männer näher kennenzulernen, aber sie war ausgegangen.
„Wir wohnen in verschiedenen Bundesstaaten. Du weißt nicht, mit wie vielen Männern ich ausgegangen bin.“ Bei Jims finsterem Blick fügte sie hinzu: „Außerdem ist Blake ein guter Mensch. Der Beste.“
Ihr ältester Bruder warf einen weiteren nervösen Blick auf Blake. „Er scheint verrückt nach dir zu sein.“
Und „verrückt“ war hier das Schlüsselwort.
Darby schloss ihren Sicherheitsgurt und bemühte sich, weiter zu lächeln. Sicher wurden sie aufmerksam beobachtet. Sie würde warten, bis sie außer Sicht waren, bevor sie Blake fertigmachte, ihn zerlegte und für das, was er getan hatte, in einen der Hühnerställe warf.
„Das lief doch super.“
Innerlich kochte Darby vor Wut über diesen selbstzufriedenen Mann, der gerade aus der Auffahrt ihrer Eltern fuhr. War er verrückt?
Jetzt erwartete ihre gesamte Familie, dass sie heirateten, das alte Donahue-Anwesen unten am See kauften, eine Praxis eröffneten und eine eigene Familie gründeten.
„Ich erwürge dich“, warnte sie und ballte ihre Hände zu Fäusten.
„Ich dachte, ich war gut.“
„Gut? Es gab keinen Grund, vor meinen Eltern, meiner Familie so eine Show abzuziehen. Jetzt denken alle, zwischen uns läuft etwas.“
Er runzelte die Stirn und warf ihr einen seltsamen Blick zu. „War das nicht meine Aufgabe? So zu tun, als ob ich verrückt nach dir bin? Als wärst du meine Welt?“
„Nein. Ja. Ach, ich weiß nicht.“ Offensichtlich hatte sie die Konsequenzen nicht bedacht, wenn sie Blake für das Wochenende nach Armadillo Lake brachte. Sie hätte besser mit Rodney ihren Frieden gemacht, als darauf zu hoffen, Blake die Augen öffnen zu können. Rodney wäre leicht genug zu erklären gewesen. Außerdem hätte er ihre Familie mit seinem Auftreten gelangweilt.
Blake konnte sie nicht so leicht wegreden.
Als ihr Geschäftspartner war er ein Teil ihres täglichen Lebens. Nur nach seinem Auftritt heute Abend dachten ihre Eltern wahrscheinlich, dass zwischen ihnen schon seit Jahren etwas lief.
Kein Wunder. Er war das perfekte Date gewesen – aufmerksam, rücksichtsvoll, liebenswert – zumindest wenn er wirklich ihre Verabredung gewesen wäre. Außerdem hatte er die – wenn auch widerwillige – Anerkennung ihrer Brüder gewonnen, bevor der Abend vorbei war, hatte ihre Schwägerinnen umworben und ihre Eltern verzaubert. Er spielte seine Rolle zu gut. Viel zu gut.
Als er ihre Hand vor dem gesamten Phillips-Clan an seine Lippen gehoben und einen Kuss darauf gehaucht hatte, war sie knallrot geworden, hatte sich aber gewünscht, er würde mehr küssen als nur ihre Finger.
Und sie wollte ihre Lippen auf seinen Hals pressen und ihn küssen. Überall.
Als sie endlich ihren Blick von Blake lösen konnte, hatte ihre Mutter gelächelt. Nicht nur einfach so, sondern ihr besonderes Lächeln.
Wahrscheinlich suchte ihre Mutter gerade den Schleier ihrer Großmutter heraus und stellte sich vor, wie die Perlen und der hauchdünne Stoff an ihrer Tochter aussehen würden. „Endlich“, würde sie zu
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