Julia Aerzte zum Verlieben Band 60
ihren Schwiegertöchtern sagen.
Ihrer Mutter würde es das Herz brechen, wenn sie die Wahrheit wüsste.
„Ich werde dich definitiv erwürgen.“
Blake bog auf den Highway ab, der sie die zehn Meilen zurück nach Armadillo Lake bringen würde. „Schade. Dabei war ich mir sicher, dass du zufrieden bist.“
„Machst du Witze? Hast du eine Ahnung, was du angerichtet hast?“ Wie konnte sie ihn ansehen und sich nicht nach dem sehnen, was sie dieses Wochenende gespielt hatten? Nachdem sie erlebt hatte, wie süß seine Aufmerksamkeit war – wenn auch nur gespielt –, konnte sie sich einfach nicht vorstellen, in ihr ödes Privatleben zurückzukehren. Sie bedeckte ihr Gesicht mit ihren Händen. „Das ist schrecklich. Jetzt erwarten sie, dass wir zu Weihnachten verheiratet sind, und besprechen wahrscheinlich gerade, was sie zu unserer Hochzeit anziehen.“
„Warum? Wollen sie dich mit jedem Mann verheiraten, den du mit nach Hause bringst?“ Er schmunzelte. Schmunzelte! Als hätte er ihr Leben nicht mit seinem heißen Aussehen und seinen permanenten Berührungen auf den Kopf gestellt. Als hätte er ihren Eltern nicht gerade ihren größten Traum in Aussicht gestellt – Darby verheiratet und wieder in Armadillo Lake.
Oder ihr nicht ihren größten Traum vorgehalten – ihn .
„Wenn ich ihnen die Gelegenheit geben würde, schon.“ Müde rieb sie sich über die Stirn. Für die Show vor ihrer Familie würde sie die nächsten Monate bezahlen müssen. Über Jahre. Das könnte sie erst ungeschehen machen, wenn sie wirklich einen Mann mit nach Hause brachte. Aber wie sollte sie das ihrem Herzen erklären? Egal, wie es ausging, dieses Wochenende würde ihr Herz und ihre Träume noch lange heimsuchen. „Ich habe noch nie einen Mann mitgebracht.“
Das erregte seine Aufmerksamkeit, er bremste das Auto ab und sah sie an. „Nie? Nicht einmal Trey Nix?“
Darby holte scharf Luft. „Er zählt nicht.“
„Warum nicht?“
„Er zählt einfach nicht“, beharrte sie.
Rein theoretisch zählten weder Trey noch Blake. Schließlich waren ihre Gefühle für Darby nur gespielt.
Darby hatte sich das Gesicht gewaschen, sich eingecremt, die Zähne geputzt und ihre Haare gekämmt. Dann hatte sie den schlichten Pyjama angezogen, von dem ihr die Verkäuferin versichert hatte, dass er sexy war, ohne aufdringlich zu wirken.
Zeit, sich den Tatsachen zu stellen. Oder besser, Blake in einem Hotelbett. Warum war sie so nervös? Nur weil er sie vorhin verlangend angesehen und den ganzen Abend so getan hatte, als würde er sie lieben, würde noch lange nichts zwischen ihnen passieren.
Sie schluckte ihre Nervosität herunter und öffnete die Badezimmertür.
Der Fernseher lief, erhellte das Hotelzimmer und warf Schatten und Licht auf Blakes Gesicht. Er saß auf dem Bett, alle Kissen, inklusive ihres mitgebrachten, hinter seinem nackten Rücken aufgetürmt.
Wo war sein Hemd?
Woher hatte er all diese Muskeln?
Sie wusste, dass er einen schönen Körper hatte, aber … Meine Güte! Sie hatte nicht gewusst, dass er all diese wunderschön geformten Muskeln unter seiner Kleidung versteckte. Sollten sie jemals mit Patientenmangel zu kämpfen haben, könnten sie mit Blake in einer tief sitzenden Jeans, ohne Hemd und mit einem Stethoskop um den Hals Werbung machen. Dann würde das Geschäft sofort wieder auf Hochtouren laufen.
Ihr Puls tat das bereits.
„Ich dachte schon, du willst in der Badewanne schlafen“, neckte er sie. Zum Glück konnte er ihre Gedanken nicht lesen.
„Nicht wirklich.“ Wenn sie ihren Rücken für den nächsten Tag nicht gebraucht hätte, hätte sie es tatsächlich mit der Wanne probiert. Warum war ihr jahrelang entgangen, was für einen atemberaubenden Waschbrettbauch Blake mit sich herumtrug?
Kein Wunder, dass die Frauen ihm in Scharen nachliefen und am Boden zerstört waren, wenn er zur nächsten Schönheit wechselte. Jetzt wusste sie, was sich unter seinen maßgeschneiderten Hemden verbarg.
Gott steh ihr bei!
Denn sie wollte ihm wirklich sagen, wie umwerfend sie seinen Körper fand, wie wunderschön sein Herz und seine Seele waren, sein Sinn für Humor, alles an ihm.
Als wäre es keine große Sache, kletterte sie zu ihm ins Bett und zerrte ihr Kissen hinter seinem Rücken hervor. „Das ist meins.“
Frech lächelte er sie an. „Ich habe es extra für dich angewärmt. Sag Danke.“
„Danke.“ Seinetwegen roch ihr Kissen jetzt nach Sandelholz und Blake.
„Ich habe die Klimaanlage heruntergedreht.
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