Julia Aerzte zum Verlieben Band 60
Ist das okay? Ich schlafe besser, wenn der Raum etwas kühler ist.“
„Okay.“ Sie musste seine Schlafgewohnheiten nicht kennen. Wirklich nicht. Es reichte völlig, dass es sie durcheinanderbrachte, im selben Bett zu liegen und sich die Decke zu teilen.
Darby holte tief Luft. Sie wollte bestimmt nicht über seinen Bauch streichen. Seinen Waschbrettbauch erforschen. Mit ihren Händen. Ihrem Mund. Blakes Charme konnte ihr nichts anhaben. Sie war eine mächtige Eiche, die sich nicht von Pin-up-Kalender-verdächtigen Bauchmuskeln und maskulinem Duft beeinflussen ließ.
Genau.
Wenn sie sich nur fest genug einredete, dass sie ihn nicht wollte, überstand sie die Nacht vielleicht, ohne sich zu blamieren.
Denn sie wollte so viel mehr von Blake als nur Sex.
Sie wollte ihn. Das ganze Paket.
„Ich habe im Krankenhaus angerufen. Bei unseren Patienten gibt es keine große Veränderung. Dr. Kingston hat heute Abend eine Runde gemacht und ist mit allen zufrieden.“
Siehst du, selbst wenn er halbnackt mit dir im Bett liegt, denkt Blake nur ans Geschäft.
„Danke, dass du es mir gesagt hast.“ Sie hatte anrufen und sich nach Mr Hill und Mrs Mayo erkundigen wollen, als sie zurückkamen, aber Blake hatte sie mit seiner Akustikgitarre abgelenkt. Irgendwo zwischen den Klassikern der Countrymusik hatte sie alles vergessen und nur noch Blakes hypnotische Stimme genossen.
Darby zog sich die Decke bis zum Hals hoch.
„Kann ich das Licht ausmachen?“
Licht? Oh, er meinte wahrscheinlich den Fernseher. „Sicher. Wir haben ja morgen einen langen Tag.“
Er drückte einen Knopf auf der Fernbedienung und legte sie dann auf seinen Nachttisch. „Gute Nacht, Darby.“
„Gute Nacht, Blake.“
„Süße Träume.“
„Dir auch.“
In der Dunkelheit nahm Darby jeden seiner Atemzüge und jede Bewegung seines Körpers intensiv wahr, wusste sie doch, dass seine wunderschöne Brust unter der Decke nackt war. Sie müsste nur die Hand ausstrecken und könnte die harten Muskeln spüren, die sich unter seiner glatten Haut spannten.
Sie könnte ihn versehentlich streifen. Nur eine kleine Berührung …
„Warum schläfst du nicht?“, fragte Blake nach ein paar Minuten.
„Warum schläfst du nicht?“
„Ich habe nachgedacht.“
„Worüber?“
„Wie es gewesen sein muss, bei euch aufzuwachsen.“
Wie bitte? Darby rollte sich auf die Seite und starrte seine in der Dunkelheit kaum wahrnehmbare Silhouette an. „Warum?“
Sie fühlte sein Schulterzucken mehr, als sie es sah.
„Ich mag deine Familie.“
Wirklich? Bis zu diesem Moment war ihr nicht klar gewesen, wie sehr sie hoffte, dass Blake ihre Familie mochte.
„Sie mögen dich auch. Auch wenn meine Brüder nicht so ganz wissen, was sie davon halten sollen, dass ich einen Stadtjungen mitgebracht habe.“
Er bewegte sich, und sie erwartete, dass er sich umdrehte und einschlief, stattdessen nahm er ihre Hand und verflocht ihre Finger, was ein erregtes Kribbeln in ihrem Körper auslöste.
„Erzähl mir von ihnen.“
„Von meinen Brüdern?“ Sie bewegte sich nicht, lag einfach still im Bett. Zum x-ten Mal an diesem Tag hielt er ihre Hand und brachte ihr Herz ins Trudeln.
„Ja.“
Ihre Brüder. Wo sollte sie da anfangen? „John und ich standen uns immer am nächsten, wahrscheinlich weil er nur ein Jahr älter ist als ich“, begann sie und rückte ihr Kopfkissen zurecht. „Aber seit Jim und Rosy geheiratet haben, sehe ich die beiden häufiger. Sie kommen meist zweimal im Jahr hoch für ein Footballspiel, und sie verpassen nie das Tennessee-Alabama-Spiel.“
Bis spät in die Nacht erzählte sie ihm von ihrer Familie, dem Leben auf der Farm und ihren liebsten Haustieren. Wann immer sie verstummte, stellte er ihr eine weitere Frage, und im Schutz der Dunkelheit verriet Darby mehr von ihrem Leben.
Ob Blake sie mit seiner Musik verzaubert hatte? Sonst hätte sie sicher nicht mit dem attraktivsten Mann, den sie je gekannt hatte, in einem Bett gelegen, seine Hand gehalten und ihm von ihrer verrückten, aber liebenswerten Familie erzählt. Ihre ziemlich durchschnittliche Kindheit und das Aufwachsen auf einer Farm schienen ihn zu faszinieren.
Mmm, irgendetwas roch so gut. Im Halbschlaf atmete Blake den Duft tief ein.
Weich, blumig, elegant, weiblich.
Und es fühlte sich auch gut an.
Er bewegte sich gegen den warmen Körper, der sich an seinen kuschelte.
Weiche Beine schmiegten sich an seine, sein Arm lag um ihre Taille, ihr Arm ruhte auf seinem, und seine Hand
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