Julia Aerzte zum Verlieben Band 60
selbstbewusst. So sicher.
Nur hier sah er die Verletzlichkeit in ihrem Blick, den Wunsch dazuzugehören, akzeptiert zu werden, zeigen zu können, dass sie ein wertvoller Mensch war. Damals wie heute.
Er begehrte sie, entdeckte das Verlangen in ihren Augen, in ihrem Kuss. Oder war es nur Dankbarkeit für seine Rolle an diesem Wochenende?
„Blake, spielst du Softball mit uns?“, rief Darby. Sie stand bei einer Gruppe Frauen, die freundlich aussahen und sich wirklich zu freuen schienen, Darby zu sehen. Er mochte die Frauen – ihre Ehemänner auch.
„Vielleicht will er sich seinen Stadtjungenhintern nicht von ein paar Jungs vom Land versohlen lassen.“
Trey Nix mochte er nicht.
War Darby wirklich mit diesem Clown zusammen gewesen? Ehemaliger Starquarterback des Highschoolteams oder nicht, dieser Kerl war ein selbstsüchtiger Loser. Einer, der nach einem Blick auf die heutige Darby beschlossen hatte, verlorene Zeit nachzuholen.
Nur über Blakes Leiche.
Er hatte noch nie Softball gespielt, aber er war in der Baseballkinderliga ein verdammt guter Werfer gewesen. Zu schade, dass sie zum Ende der Saison umgezogen waren, was ihn um die sichere Meisterschaft gebracht hatte. Nach seiner dritten unvollendeten Saison wegen der ständigen Umzüge hatte Blake den Sport aufgegeben.
Aber selbst wenn er noch nie einen Schläger in der Hand gehabt hätte, würde er Nix’ Herausforderung annehmen.
Fünf Innings später lag sein Team mit zwei Läufen hinten, und er war als Schläger dran mit einem Läufer auf der Base. Mit dem richtigen Schlag könnte er das Spiel entscheiden.
Bevor es dazu kam, erklang ein lautes Heulen, und alle drehten sich zum Spielplatz um.
„Bobby?“, rief eine Frau, die Blake öfter mit Mandy gesehen hatte. Die beiden hatten Darby angestarrt und sich leise unterhalten. Sie verließ ihren Platz auf der dritten Base und lief zu ihrem weinenden Sohn.
Das Spiel vergessend folgte ihr das restliche Team zu dem Jungen, der auf dem Boden lag und seinen Arm umklammerte.
Seinen gebrochenen Arm.
„Was ist passiert?“
„Er ist hingefallen, als er von der Schaukel gesprungen ist“, erzählte ihnen ein anderer Junge.
„Haben wir nicht darüber gesprochen, nicht von der Schaukel zu springen?“ Aber als sie es sagte, wurde sie blass, Tränen stiegen ihr in die Augen, und sie presste ihren Jungen an sich.
Blake wollte den Jungen untersuchen, aber als sich Darby um Mutter und Sohn kümmerte, zückte er sein Handy, um einen Rettungswagen zu rufen.
„Ich brauche einen Eisbeutel für Bobbys Arm. Schnell“, wies sie an. Lächelnd legte sie ihre Hand auf die Hand des Jungen. „Hallo, Bobby. Ich bin Darby Phillips, und ich bin Ärztin. Zeigst du mir deinen Arm? Ich bin auch ganz vorsichtig.“
Ängstlich drückte er sein Gesicht an die Brust seiner Mutter.
„Bobby, Liebling, zeig ihr deinen Arm.“ Welche Differenzen auch zwischen ihnen stehen mochten, die Frau hatte offensichtlich keine Probleme damit, dass Darby ihren Sohn untersuchte. „Sie ist eine alte Freundin von Mom und Tante Mandy.“
Oder damit, die Wahrheit zu verdrehen.
Widerstrebend ließ der Kleine zu, dass Darby ihn untersuchte.
Während er dem Rettungsdienst erklärte, was passiert war, beobachtete Blake, wie Darby Bobbys Arm untersuchte. Bewunderte, wie sie mit ihm sprach, ihm ruhig erklärte, was sie tat.
Trey reichte ihr eine mit Eis gefüllte und zugeknotete Plastiktüte. Darby warf ihm schnell einen dankbaren Blick zu und legte den Beutel auf Bobbys Arm.
„Auch wenn die Haut unverletzt ist, sind Speiche und Elle in der Nähe des Handgelenks gebrochen.“ Darby sah die Frau an. „Die Knochen müssen wahrscheinlich chirurgisch befestigt werden.“
„Ich kann euch fahren“, bot Trey an, der noch immer neben ihr stand und offensichtlich gern den Retter spielen wollte.
Blake wollte ihm sagen, dass er verschwinden sollte, dass er mit dem Rettungsdienst telefonierte und bald ein Rettungswagen auf dem Weg sein würde. Aber Darby übernahm das Kommando.
„Das wäre toll. Am besten mit Cindys Wagen, dann kommt sie von dort auch wieder weg.“ Darby schenkte ihm ein Lächeln, bei dem sich Blakes Magen umdrehte. „Blake folgt uns, dann kannst du mit uns zurückfahren.“
Super. Genau, was Blake wollte – Darby und ihren Ex chauffieren.
Aber wenn sie den Jungen ins Krankenhaus begleiten wollte, würde er nicht mit ihr streiten. Dieses Wochenende ging es um sie, und er hatte zugestimmt, nach ihren Regeln zu spielen.
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