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Julia Aerzte zum Verlieben Band 60

Julia Aerzte zum Verlieben Band 60

Titel: Julia Aerzte zum Verlieben Band 60 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Clark , Janice Lynn , Amy Andrews
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habt, aber jetzt hast du die Chance, deinem Kind zu geben, was du als Junge tagtäglich vermisst hast.“
    Sie stand auf und nahm seine leere Tasse. „Willst du wirklich, dass dein Sohn auch keinen Vater hat? Dass er genau wie du davon träumt, dass du mit ihm Hafenrundfahrten machst, mit ihm in einem schönen Haus am Meer wohnst? Ein Junge braucht seinen Vater, Finn.“
    „Nicht so sehr wie seine Mutter.“
    „Irrtum. Er braucht beide.“
    Er sah Lydia an. Sie hatte sich seine Liebe gewünscht. Liebe, die er ihr nicht geben konnte. „Was ist, wenn …“ Finn konnte es kaum aussprechen. „Wenn … ich ihn nicht liebe?“
    Sie lächelte sanft. „Das tust du doch schon. Warum sonst reden wir darüber? Sei ihm ein Vater. Alles andere wird sich finden.“
    Nachdem Lydia ihm zwei Kopfschmerztabletten verabreicht, ihn unter die Dusche gejagt und ihn in Pete’s Bar zum Brunch geschleppt hatte, fühlte sich Finn wieder einigermaßen menschlich.
    Finn war ihr sehr dankbar, dass sie über das Wetter redete, von ihrem Job erzählte, die Fußballergebnisse zum Besten gab und sich über andere belanglose Themen ausließ. Gegen Mittag verabschiedeten sie sich voneinander, und er kehrte allein in seine Wohnung zurück. Lydias weise Worte gingen ihm wieder durch den Kopf.
    Zwar war er nicht vollends überzeugt, dass sie in jedem Punkt recht hatte, doch ein Gedanke hatte sich in ihm festgesetzt: Er sollte am Leben seines Kindes teilhaben. Der Verantwortung konnte er sich nicht entziehen.
    Ja, ein Junge brauchte einen Vater.
    Das Lämpchen seines Anrufbeantworters blinkte, und Finn drückte auf den Knopf.
    „Finn … ich bin’s, Evie. Ich wollte das hier nicht deinem AB sagen, aber … ach, was soll’s … ist vielleicht einfacher. Ich weiß, dass du das erst einmal verarbeiten musst, und du sollst nicht denken, dass ich irgendetwas von dir will … Geld oder Unterstützung, meine ich. Du brauchst dich nicht um ihn … also, um das Baby … zu kümmern. Ich dachte nur, dass du ein Recht darauf hast, davon zu erfahren. Und ich schaffe es auf jeden Fall allein, du brauchst dich nicht verpflichtet zu fühlen. Das … war es eigentlich. Wenn du es nicht willst, musst du nichts mit ihm zu tun haben. Okay … mach’s gut.“
    Die Maschine fiepte, die Ansage war beendet.
    Finn starrte auf das Gerät. Evie hatte ihn vom Haken gelassen. Er brauchte sich zu nichts verpflichtet zu fühlen.
    Warum war er nicht erleichtert? Warum war er plötzlich wütend?
    Du musst nichts mit ihm zu tun haben.
    Evie würde seinen Sohn allein großziehen. Ohne sein Geld, ohne seine Unterstützung. Ohne ihn.
    Es machte Sinn, nach allem, was er Lydia erzählt hatte. Evie würde den Jungen lieben, ihm alles geben, was er brauchte. Geborgenheit, Sicherheit, eine schöne Kindheit. Tanten, Onkel, Großeltern. Bunte Geburtstagspartys, Ausflüge zum Strand, Fotos mit dem Weihnachtsmann vor einem glitzernden Tannenbaum …
    Er sollte froh sein, war es aber nicht. Sein Ärger verflog, und zurück blieb … Sehnsucht. Sie kroch wie eine Schlange durch seine Gehirnwindungen und flüsterte ihm zu: Sei ein Vater.
    Verdammte Evie mit ihrer Unabhängigkeit! Ihren großartigen Plänen. Lydia hatte recht – er hatte eine Wahl.
    Und er wollte verdammt sein, wenn sein Sohn ohne Vater aufwuchs!
    Eine Stunde später untersuchte Evie gerade den Fuß einer älteren Patientin, als der Vorhang ruckartig zurückgerissen wurde.
    Verwundert sah sie Finn vor sich, unrasiert wie immer, mit grimmigem eisblauem Blick … und sehr entschlossen.
    „Ich muss mit Ihnen sprechen, Dr. Lockheart“, sagte er. „Und zwar sofort.“
    Sein herrischer Ton brachte sie in Rage, während gleichzeitig ihre Hormone verrücktspielten, und sie sich ihm am liebsten an den Hals geworfen hätte. Zum Glück versetzte ihr das Baby einen heftigen Tritt, um sie daran zu erinnern, dass sie sich nicht gern herumkommandieren ließ. Schon gar nicht von Finn Kennedy.
    „Tut mir leid, ich bin beschäftigt.“ Sie garnierte die Abfuhr mit einem freundlichen Lächeln, um die alte Dame nicht noch mehr zu erschrecken, die bei Finns barschem Auftritt zusammengezuckt war.
    Finn kam herein und fasste Evie am Ellbogen. „Eine kardiologische Konsultation, sehr wichtig“, sagte er lächelnd zu der grauhaarigen Patientin. „Dauert nur eine Minute.“
    „Selbstverständlich, mein Lieber. Gehen Sie ruhig. Herzen sind wichtiger als ein gebrochener Zeh.“
    Wieder schenkte er ihr ein charmantes Lächeln, verstärkte aber

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