Julia Aerzte zum Verlieben Band 60
Lippen und schrie leise auf, warf den Kopf in den Nacken und ergab sich mit geschlossenen Augen den köstlichen, erregenden Gefühlen, die Finn in ihr weckte.
Kaum nahm sie wahr, dass er ihre Hand wegstieß und ihr Höschen zur Seite schob. Erst als sie ihn hart und heiß dort spürte, wo sie es sich am meisten ersehnte, kam sie ihm entgegen, nahm ihn in sich auf. Wie im Rausch bewegte sie ihre Hüften, drängte ihn, tiefer einzudringen, eins mit ihr zu werden.
Es war nicht sanft, es war nicht zärtlich, es fielen keine Liebesworte. Genau wie bei ihrem ersten Mal kannten sie nur ein Ziel: ihre hemmungslose, wilde Lust zu befriedigen.
Doch diesmal, als Finn auf dem Höhepunkt tief aufstöhnte und den Kopf an ihren erhitzten Brüsten barg, wusste er, dass es der Abschied war. Er musste gehen. Es musste weg aus Sydney, weg vom Sydney Harbour Hospital und weg von Evie.
Weg von der verhängnisvollen Dynamik, die ihn immer wieder zu ihr trieb.
Nur jetzt, in diesem Moment, brauchte er Evie. Er klammerte sich an sie, kostete bis ins Letzte aus, was ihr weicher duftender Frauenkörper ihm schenkte, um den allgegenwärtigen Kummer und Schmerz für eine Weile zu vergessen.
Evie halten, ein letztes Mal …
1. KAPITEL
Fünf Monate später
„Wo ist er, Evie?“ Richard Lockheart klang ungeduldig. „Prinz Khalid bin Aziz möchte, dass Finn Kennedy ihn operiert, und zwar nur Finn Kennedy. Um sich erkenntlich zu zeigen, wird der Prinz dem Krankenhaus eine weitere Million spenden. Das Harbour braucht ihn, Evie. Also, wo ist er?“
„Ich weiß es nicht.“ Sie blickte aus dem Bürofenster ihres Vaters auf die Segelboote, die über das glitzernde Hafenwasser glitten, und wünschte, auf einem von ihnen davonfahren und alle Sorgen hinter sich lassen zu können.
„Evie!“
Verärgert über den herrischen Kommandoton fuhr sie herum. „Wie kommst du darauf, dass ich weiß, wo er ist?“
„Ich bin nicht dumm, Evie. Glaubst du wirklich, dass der Krankenhaustratsch mich hier oben nicht erreicht? Ich weiß, dass du und er … etwas miteinander hattet. Eine Affäre.“ Er zuckte mit den Schultern. „Nenn es, wie du willst. Aber ich nehme an, dass ihr in Kontakt geblieben seid.“
Ihr Vater bewies wieder einmal grandios, wie wenig Ahnung er von ihrem Leben hatte, vom Leben anderer ganz zu schweigen. Hätte er Finn wirklich gekannt, wüsste er, dass Finn nicht der Typ war, der „Kontakt hielt“.
Nach ihrer leidenschaftlichen Begegnung vor fünf Monaten hatte Evie eine Zeit lang gehofft, dass sich etwas ändern würde.
Bis Finn dann von einem Tag auf den anderen verschwand. Spurlos.
Gladys hatte es ihr gesagt, als sie Evie den Zettel von ihm gab.
Leb wohl, Evie. Versuch nicht, mich zu finden.
Acht Wörter, kein Gruß, keine Unterschrift. Nach allem, was sie miteinander erlebt hatten, reduzierte er ihre Beziehung auf lächerliche acht Wörter.
„Evie?“ Ihrem Vater dauerte das Schweigen anscheinend zu lange.
Sie warf ihm einen abweisenden Blick zu, auch, weil er sie ansah, als wäre sie eine trotzige Zweijährige. Aber sie war längst erwachsen, eine qualifizierte, erfahrene Notfallärztin. „Meine Beziehung zu Finn geht dich nichts an.“
„Da täuschst du dich, mein Kind! Alles, was in diesem Krankenhaus passiert, geht mich etwas an.“
Richard Lockheart nahm seine Aufgabe als größter Sponsor des Sydney Harbour Hospitals sehr ernst. Sein Großvater hatte es seinerzeit mitbegründet, und Richard arbeitete unermüdlich dafür, dass das renommierte Lehrkrankenhaus nicht nur technisch stets auf dem neuesten Stand, sondern auch personell mit hoch qualifizierten Kräften ausgestattet war.
Manchmal kam es Evie so vor, als liebte er das Harbour mehr als seine Frau und seine drei Töchter.
Sie seufzte, zu müde für diese anstrengende Diskussion. Überhaupt war sie in letzter Zeit unerträglich müde. „Hör mal“, begann sie, um Geduld bemüht. „Ich kann dir wirklich nicht sagen, wo er sich aufhält.“
Damit wandte sie sich wieder zum Fenster um. Finns unpersönliche Zeile war wie ein letzter Schlag ins Gesicht gewesen. Evie hatte um ihre Liebe gekämpft, hatte alles versucht, aber mehr hielt ihr Herz nicht aus. Der Krug geht so lange zum Wasser, bis er bricht, dachte sie.
Also beschloss sie, Finn zu vergessen, sagte sich fünf Monate lang Tag für Tag, dass es so am besten war, und schob die Gedanken an ihn weit von sich.
Vor allem an das, was er ihr hinterlassen hatte.
Doch es ließ sich nicht länger
Weitere Kostenlose Bücher