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Julia Aerzte zum Verlieben Band 60

Julia Aerzte zum Verlieben Band 60

Titel: Julia Aerzte zum Verlieben Band 60 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Clark , Janice Lynn , Amy Andrews
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der Küche.
    „Ich nehme auch noch einen Tee bitte“, sagte sie, als sie direkt neben ihm stand. Edward achtete darauf, sie nicht zu berühren, aber das funktionierte nur, bis Honey sich zur Seite beugte, um eine Tasse aus dem Schrank zu holen. Ihr nackter Oberarm streifte seine Brust.
    Bei der Berührung zuckte sie zusammen und drehte sich zu ihm. „Oh, sorry. Ich …“ Zum ersten Mal schien Honey ein wenig verunsichert. „Ich wollte Sie nicht … Sagen Sie, Edward, haben wir uns schon einmal getroffen?“
    Sein Mund wurde trocken, als sie ihn so aufmerksam musterte. Wenn sie ihn ansah, hatte er das Gefühl, dass sie ihm ihre ganze Aufmerksamkeit widmete. Er räusperte sich. „Daran würde ich mich erinnern.“ Zitterte seine Stimme etwa?
    „Ja, ich auch, aber dennoch …“ Honey lehnte sich etwas vor, ihr Blick streifte seinen Mund. „Vielleicht sind wir uns im Traum begegnet. Ich habe das Gefühl, es gibt da so eine seltsame Verbindung zwischen uns, finden Sie nicht auch?“
    „Nun …“
    Honey trat wieder einen Schritt zurück, dann griff sie nach seiner linken Hand und legte sie in ihre Handfläche. „Sie haben gute Hände. Man kann viel über Menschen erfahren, wenn man ihre Hände betrachtet.“ Sanft strich sie mit einem Finger über seine geöffnete Handfläche. Die leichte Berührung schien jeden Nerv in Edwards Körper in Flammen zu setzen. „Fürsorgliche Hände.“ Sie fuhr mit dem Finger über eine kleine Narbe an seinem Daumen.
    Selbst wenn er gewollt hätte: Edward konnte sich in diesem Moment keinen Zentimeter von der Stelle bewegen. Er war wie hypnotisiert.
    „Woher haben Sie die Narbe?“
    „Ähm …“ Wieder räusperte er sich. „Ich habe mir den Daumen gebrochen, als ich sieben war. Ich bin vom Fahrrad gefallen.“
    „Oh.“ Honey riss die Augen auf. „Haben Sie geweint?“
    „Ich habe versucht, nicht zu weinen.“ Er wich ihrem Blick aus. Es war lange her, dass ein anderer Mensch ihn so angesehen hatte. Als wäre er etwas ganz Besonderes.
    „So tapfer. Auch damals schon.“ Honey beugte den Kopf und küsste die Narbe, dann ließ sie seine Hand los.
    „W…warum haben Sie das getan?“ Edward rieb über seinen Daumen, als könnte er so das glühende Kribbeln vertreiben, das über seine Haut lief.
    „Was? Ihnen Fragen gestellt oder Ihre Hand geküsst?“
    „Beides.“
    „Ich möchte Sie gerne besser kennenlernen. In einem so kleinen Ort wissen die Menschen doch bestimmt mehr übereinander als nur den Beruf und den Namen.“
    „Apropos Namen und Beruf …“ Dankbar ergriff Edward die Gelegenheit zum Themenwechsel. „Ich habe in Ihrem Lebenslauf gesehen, dass Ihr Nachname Huntington-Smythe ist.“
    „Ja, stimmt.“
    „Heißt das, Ihr Großvater Hubert ist der berühmte Neurochirurg?“
    „Ja, bis er vor ein paar Jahren in den Ruhestand gegangen ist.“
    „Und jetzt repariert er Autos?“
    „Genau. Er sagt, das ist auch nicht so viel anders, als ein menschliches Gehirn zu operieren. Nur dass es nicht so schlimm ist, wenn man einen Fehler macht. Jessica, meine Großmutter, ist froh, dass er endlich mehr zu Hause ist. Er hat immer so viel gearbeitet, dass wir manchmal Angst hatten, er würde bei dem ganzen Stress einen Herzinfarkt bekommen.“
    „Das klingt, als hätten Sie bei Ihren Großeltern gelebt.“
    „Ja, seit ich achtzehn war.“
    Das überraschte ihn. Es passte nicht zu dem Bild, das er sich von Honey gemacht hatte. Sie gab ihm ständig neue Rätsel auf. „Und Ihre Eltern?“
    „Oh, meine Mutter ist von zu Hause fortgelaufen, als sie siebzehn war. Sie hat ihren Namen geändert und meinen Vater geheiratet. Die beiden sind von Ort zu Ort gezogen, haben in Kommunen gelebt und immer gegen irgendeine Ungerechtigkeit in der Welt protestiert. Sie hat keinen Kontakt mehr mit meinen Großeltern.“
    Edward betrachtete sie nachdenklich. „Und das haben Sie dann auch gemacht? Von zu Hause fortlaufen?“ Irgendwo im Hinterkopf dachte er dabei an Hamilton. Sein jüngster Bruder war gerade siebzehn geworden und würde am liebsten die Schule verlassen, ohne einen Abschluss zu machen. Er drohte damit, nach Canberra zu Bart zu ziehen, weil Edward ihn angeblich nur kontrollierte.
    Honey schüttelte den Kopf. „Nein, ich war achtzehn. Ich war volljährig. Das ist ein großer Unterschied. Jessica war damals oft allein, weil Hubert so viel gearbeitet hat. Ich wollte unbedingt Medizin studieren und habe ein stabiles Zuhause gesucht.“
    „Sind Ihre Eltern denn so

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