Julia Aerzte zum Verlieben Band 61
gemacht … meinetwegen?“
„Ja, deinetwegen. Ich wollte mich entschuldigen, weil ich dich neulich ausgeschlossen habe. Ich konnte nur an Max denken, und es tut mir so leid, dass ich dir Angst gemacht habe.“ Mit einem schiefen Lächeln fügte er hinzu: „Ich weiß, das ist nur eine magere Entschuldigung, aber ich bin ein Mann. Multitasking können wir nicht so gut.“
Sie lachte auf, und Josh konnte nicht anders, er musste sie berühren. Er kam nicht dazu, ihr über die Wange zu streichen. Eine kleine dunkelhäutige Hand packte seine Finger und hielt sie fest.
„Hallo, du da.“ Josh lächelte das Baby an. „Bist du Asha?“
„Nein, das ist Dumi.“
„Darf ich ihn mal nehmen?“ Er beugte sich vor. „Ich weiß ja, wie man mit Zwillingen umgeht.“
Megan sagte nichts, sah nur, wie Dumi ihm beide Ärmchen entgegenstreckte, als Josh ihn hochhob. Josh blickte in das schmale Gesicht und spürte, wie ihm die Brust eng wurde, weil Dumi ihn plötzlich breit angrinste.
„Er mag dich.“
„Er ist süß. Seine Schwester auch. Beides hübsche Babys.“
„Meine Babys.“ Ihre Stimme klang weich. „Ich werde sie adoptieren. Deshalb hatte ich Charles gefragt, ob er mich heiratet. Ich dachte, dann gibt es keine Schwierigkeiten mit den Behörden. Aber ich will es trotzdem versuchen. Ich finde schon einen Weg, bei ihnen zu bleiben.“
„Es wäre doch gut, wenn sie auch einen Vater hätten, oder?“
In ihren Augen leuchtete etwas auf. Megan sah ihn intensiv an.
„Und meine Kinder hätten gern eine Mutter“, fuhr Josh fort und hoffte inständig, dass er jetzt die richtigen Worte fand. „Du liebst Max und Brenna, das weiß ich. Genug, um ihre Mum sein zu wollen?“
„Natürlich“, flüsterte sie bewegt. „Sie sind ein Teil von dir. Wie könnte ich sie nicht lieben?“
Josh holte tief Luft. „Komm mit mir nach Hause, meine Liebste. Heirate mich. Wir adoptieren Asha und Dumi, und sie bekommen einen großen Bruder und eine große Schwester.“
„Oh, Josh …“ Seine Worte malten ein leuchtendes Bild von der Zukunft, einer, von der sie nicht einmal zu träumen gewagt hatte. „Aber was sagt deine Mutter, wenn sie auf einmal Großmutter von zwei afrikanischen Babys wird?“
„Sie wird begeistert sein. Weißt du, was sie mir am Flughafen zum Abschied gesagt hat?“
„Was denn?“
Er beugte sich vor, kam ihr so nahe, dass die beiden Kinder sich an den Händen fassen konnten. Beide glucksten vor Vergnügen. „Ich wäre ein noch besserer Vater, wenn ich ein glücklicher Mann wäre. Und selbst ein Blinder könnte sehen, dass ich ohne dich niemals glücklich sein werde. Dass ich dich brauche. Dass wir alle dich brauchen. Bring sie zurück, Josh, sagte sie, sie fehlt uns.“
Sanft berührte er ihre Lippen mit einem zärtlichen Kuss. „Ich liebe dich“, flüsterte er. „Mehr, als ich dir je sagen kann.“
„Josh …“ Ihre Stimme bebte, und Megan stiegen die Tränen in die Augen.
„Gib mir eine Chance, es dir zu beweisen. Jeden Tag, für den Rest unseres Lebens. Bitte, Megan …“
Sie konnte nur nicken, aber sie legte all ihre Liebe in den Kuss, den sie ihm jetzt gab.
Zusammen mit dem innigen Versprechen, ihn nie wieder zu verlassen.
EPILOG
Auf Geburtstagspartys für Zwölfjährige ging es laut und lebhaft zu.
Vor allem im Haus der O’Haras, wenn Familie und viele Freunde ausgelassen daran teilnahmen.
Claire O’Hara hatte dem Fußballspiel auf dem Rasen von der Veranda aus zugesehen, aber ihre Knie waren in letzter Zeit etwas steif geworden, und sie ließ sich seufzend in einen der bequemen Korbstühle sinken.
„Alles in Ordnung, Claire?“ Megan kam aus der Küche, in der Hand ein dickes Bund Karotten. Besorgt sah sie ihre Schwiegermutter an. „Tun dir die Knie wieder weh?“
„Mir geht’s gut, Liebes.“ Sie deutete auf die Karotten. „Willst du zu den Ponys?“
„Wir kriegen die Mädchen nie zum Essen ins Haus, wenn wir sie nicht von der Weide wegholen. Möchtest du mitkommen?“
„Ich war schon dort. Nimm die Kamera mit, die Ponys sehen entzückend aus mit den bunten Bändern in der geflochtenen Mähne.“
„Gute Idee.“ Aber Megan eilte nicht zurück ins Haus.
Sie sah auch ihre Schwiegermutter nicht mehr an. Eine große, athletische Gestalt hatte sich aus der Gruppe der Fußballspieler gelöst und kam auf sie zu. Selbst auf die Entfernung konnte Claire sehen, dass ihr Sohn nur Augen für seine Frau hatte. Ihr wurde jedes Mal warm ums Herz, wenn sie beobachtete, wie
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