Julia Aerzte zum Verlieben Band 61
Sie waren im Garten stehen geblieben, hinter ihnen schimmerte blau die Bucht von Penhally Bay im Sonnenlicht.
Megan und Josh bemerkten nicht, dass Claire sie beobachtete.
Wie auch, wenn sie sich küssten, versunken in ihrer eigenen Welt?
Seufzend, aber glücklich erhob sich Claire und folgte den anderen ins Haus, wo ihr fröhliches Lachen und aufgeregtes Stimmengewirr entgegenscholl.
Das Leben ist wunderschön, dachte sie dankbar.
– ENDE –
Küss mich in der Weihnachtsnacht
PROLOG
„Ich weiß einfach nicht mehr weiter!“
Mak sah Helen ungläubig an. Er hatte noch nie erlebt, dass seine willensstarke und entschlossene ältere Schwester so etwas laut zugab.
„Hast du mit ihr gesprochen?“
Helen schüttelte den Kopf. „Ich habe ihr geschrieben, auch E-Mails geschickt, aber sie hat nie geantwortet. Ich kann doch nicht unangemeldet hinfahren! Was ist, wenn sie mir die Tür vor der Nase zuschlägt? Außerdem kann ich sowieso nicht weg. Seit Dads Tod führe ich die Firma, und Mum mag ich auch nicht allein lassen. Du weißt ja, wie es ihr geht, nach den beiden Todesfällen so kurz hintereinander. Nicht einmal zu Weihnachtsvorbereitungen rafft sie sich auf, dabei waren ihr das Fest und die Familie immer das Wichtigste. Jetzt zuckt sie nur mit den Schultern, wenn ich sie darauf anspreche.“
Immer noch verwundert hörte Mak zu. Sicher, Helen arbeitete viel, und seine Mutter wirkte in letzter Zeit sehr zurückgezogen, aber dass es so ernst war …
„Und dann ist da noch die Sache mit unseren Cousins!“ Helen seufzte theatralisch auf. „Sie versuchen, Hellenic Enterprises unter ihre Kontrolle zu bringen. Wenn es ihnen gelingt, werden wir hilflos zusehen müssen, wie alles, was Dad aufgebaut hat, in fremde Hände gerät. Mum wird denken, dass alles umsonst war. Und ob sie das verkraftet …“
Während Helen im Penthouse-Büro der Firmenzentrale rastlos auf und ab marschierte, dachte Mak über das nach, was er gerade erfahren hatte. Anstatt in die Fußstapfen seines Vaters zu treten und Ingenieur zu werden, hatte er Medizin studiert – mit dem Segen seines Vaters. Helen hingegen war in das Familienunternehmen eingetreten – wie ein halbes Dutzend seiner Cousins, die nun allesamt Anteile an der Firma besaßen.
Natürlich gehörten auch ihm Anteile, doch er bekam immer weniger davon mit, was im Unternehmen vor sich ging. Sein Beruf und seine Forschungen ließen ihm kaum Zeit, Geschäftsberichte zu lesen.
„Können sie es denn? Ich meine, besitzen sie die Mehrheit?“
„Wenn sie auf der außerordentlichen Aktionärsversammlung im Januar die Stimmen dieser Frau für sich gewinnen, dann ja. Und so wie es sich anhört, haben sie sie schon überzeugt.“
„Weißt du das genau?“, fragte Mak. Helen schien sich ihre Meinung über diese Frau bereits gebildet zu haben.
„Das ist ziemlich sicher, und noch sicherer ist, dass Geld geflossen ist. Con war letzte Woche an der Probebohrstelle, obwohl er sich noch nie für geothermische Energie interessiert hat.“ Helen zögerte kurz. „Und in seiner Ausgabenliste war ein hoher Betrag verzeichnet, offiziell eine Spende.“
Mak runzelte die Stirn. „Hast du ihn darauf angesprochen?“
„Das ging nicht“, murmelte Helen. „Eigentlich dürfte ich diese Information gar nicht haben, erst bei der nächsten Vorstandssitzung, wenn alle Kosten auf den Tisch kommen.“
„Hast du ihm etwa nachspioniert?“
„Ich nicht. Marge, Dads alte Sekretärin, hat mich informiert, als sie die Tagesordnungspunkte aufgelistet hat.“
Was auch nicht viel besser ist, dachte Mak, aber darum ging es im Moment nicht.
„Vielleicht hat Con doch die Anlage überprüft, und das Geld war für besondere Ausgaben gedacht. Sicher würde er die Frau nicht mit Firmengeld bestechen.“
„Nun, sein eigenes nimmt er bestimmt nicht!“, fuhr Helen auf. „Du kennst Con nicht so gut wie ich. Seit seiner dritten Ehe hat er sich verändert.“
„Das sind alles nur Vermutungen, Helen. Gehen wir im Moment doch noch von Cons Unschuld aus.“
Helen presste die Lippen zusammen. „Ich weiß, wie sie denken und wie sie sich die Zukunft der Firma vorstellen. Wenn sie Hellenic Enterprises übernehmen, bedeutet das zuerst einmal das Ende von Dads Traum, umweltfreundliche Energie zu erzeugen. Unsere Cousins wollen Profit machen, und zwar sofort, und das würde bedeuten, dass das Unternehmen einen anderen Kurs einschlägt, vielleicht sogar mit einem Großkonzern fusioniert.“
Mak verstand, was
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