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Julia Aerzte zum Verlieben Band 61

Julia Aerzte zum Verlieben Band 61

Titel: Julia Aerzte zum Verlieben Band 61 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Roberts , Meredith Webber , Amy Andrews
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sie sagen wollte. Doch ihre Worte lenkten seine Gedanken in eine andere Richtung. Warum auch immer, er musste plötzlich an seinen Neffen denken.
    Theo war zwar ein Frauenheld gewesen, aber immer vorsichtig. Das hatte er Mak sogar mehrfach versichert. Die Schwangerschaft konnte also kein dummer Zufall sein. Hatte diese Frau es von Anfang an geplant? Um Theo zur Ehe zu zwingen oder sonstige Vorteile für sich herauszuholen?
    Ärger stieg in Mak auf, hatte er doch eine vergleichbare Situation vor Jahren selbst erlebt. Allerdings hatte Helen in Bezug auf diese Frau nur Vermutungen ausgesprochen. Soweit er wusste, hatte die Frau keinerlei Versuche unternommen, Theos Familie auch nur kennenzulernen, im Gegenteil.
    Natürlich besaß diese Frau auch einen Namen, aber niemand in der Familie hatte ihn je erwähnt – besonders nicht, wenn Helen in Hörweite war. Auch Gespräche über Theos sexuelle Eskapaden waren in ihrer Gegenwart tabu. Für seine Schwester war ihr einziges Kind in jeder Hinsicht perfekt gewesen: gut aussehend, clever, loyal, ein liebender Sohn und Enkel. Er hatte der Familientradition folgen und das Erbe seines Großvaters übernehmen sollen – Hellenic Enterprises, ein Konglomerat verschiedener Firmen.
    Aber Theo war tot, bei einem Autounfall umgekommen, zusammen mit drei Freunden. Vier junge Leben, die ein tragisches Ende gefunden hatten, weil Alkohol und Übermut stärker gewesen waren als jede Vernunft. Mak, der in seiner Tätigkeit als Notfallmediziner oft genug das sinnlose Sterben junger Menschen erleben musste, war zuerst mehr wütend als traurig gewesen, als er die Nachricht erfuhr. Natürlich hatte er um seinen Neffen getrauert, aber der Zorn kehrte zurück, als bekannt wurde, dass Theo ein ungeborenes Kind hinterlassen hatte.
    Ein Kind, das Teil seiner Familie sein würde …
    „Wie weit ist das Erkundungsteam dort draußen eigentlich?“, fragte er.
    „Wir sind bereits auf vielversprechende Gesteinsformationen ziemlich dicht unter der Erdoberfläche gestoßen, sodass wir weitere Männer hingeschickt haben, die beim Aufbau einer Probeanlage helfen sollen. Wenn sich herausstellt, dass die Gesteine für eine lohnenswerte Ausbeute geeignet sind, werden wir dort ein Geothermie-Kraftwerk bauen.“
    „Das heißt, es werden zusätzlich zu den vorhandenen Arbeitskräften weitere mit ihren Familien dorthin ziehen, die auch ärztlich betreut werden müssen. Zurzeit gibt es nur einen Arzt im Ort, und der wird dann vermutlich mit der Versorgung überfordert sein. Ihr solltet darauf dringen, dass mindestens ein weiterer Mediziner eine Praxis eröffnet.“
    Helen nickte. „Darum kümmern wir uns. Theo hatte ja schon vorgeschlagen, dass unsere Firma einen zweiten Arzt bezahlt, wenigstens für die Erkundungsphase. Aber vielleicht hatte er noch einen anderen Grund, vielleicht hat ihm die Frau einen Floh ins Ohr gesetzt. Hellenic Enterprises kann sich einen Arzt leisten, aber wie finden wir heraus, was vor Ort wirklich gebraucht wird?“
    Mak wusste genau wie, aber er war hin- und hergerissen. Selbst zur Probebohrstelle fahren und sich informieren? Ausgeschlossen, er hatte sich beurlauben lassen, um seine Masterthesis fertigzustellen, und außerdem war dort Hochsommer mit unerträglicher Hitze. Andererseits … Die Familie war ihm wichtig, und im Moment sah es so aus, als ob sie zu zerbrechen drohte. Helen, die bisher dafür gesorgt hatte, dass alles rundlief, wirkte nicht nur körperlich, sondern auch seelisch angeschlagen. Und seine Mutter … Wenn jemand etwas brauchte, das ihm neue Lebenskraft gab, dann sie. Da käme ein Urenkelkind gerade recht …
    Er müsste darüber nachdenken.
    Leider fehlte ihm dazu die Zeit.
    „Ich weiß einfach nicht mehr weiter“, wiederholte Helen, und es war kaum mehr als ein schmerzerfülltes Flüstern. „Ich habe meinen Sohn verloren, und nun werde ich nicht einmal mein Enkelkind kennenlernen.“
    „Ich kümmere mich darum“, hörte Mak sich sagen. „Morgen fahre ich hin, dann habe ich das ganze Wochenende Zeit, mir eine passende Unterkunft zu besorgen und Kontakt mit Dr. Singh aufzunehmen.“

1. KAPITEL
    Scheinwerferlicht fiel ins Wohnzimmer und riss Neena aus ihrem Nickerchen. Sie war vor dem Fernseher eingeschlafen. Wer kann das jetzt noch sein, fragte sie sich schlaftrunken. So spät kamen keine Patienten mehr, die fuhren um diese Zeit direkt ins Krankenhaus.
    Außer, es gab einen Notfall draußen bei der Probebohrung! Aber es hatte sie niemand angerufen.
    Müde

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