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Julia Aerzte zum Verlieben Band 61

Julia Aerzte zum Verlieben Band 61

Titel: Julia Aerzte zum Verlieben Band 61 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Roberts , Meredith Webber , Amy Andrews
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Fohlen zu beruhigen, das laut blökend neben seiner Mutter stand, als erwarte es, dass sie gleich wieder aufstand.
    „Armes Ding“, sagte Neena mitleidig. „Es ist noch ganz jung. Sehen Sie die Nabelschnur?“
    Der Schmerz in ihrer Stimme ging Mak ans Herz, und er hörte sich sagen: „Machen Sie sich keine Sorgen, wir kümmern uns darum.“
    Wir?
    Er würde nur einen Monat hier sein, und was verstand er schon von Kamelen? Überhaupt davon, jemanden großzuziehen? Früher, ja, da hatte er sich vorgestellt, eines Tages Vater zu sein. Was er jedoch in seiner Ehe erlebt hatte, reichte ihm für immer. Lust auf eine Neuauflage hatte er nicht.
    „Ein Seil wäre gut“, sagte Neena da. „Das könnte ich dem Fohlen um den Hals binden.“
    Mak musste grinsen. Ihre Worte passten zu seinen Gedanken. Er selbst hatte seinen Kopf gerade noch rechtzeitig aus der Schlinge ziehen können … bildlich gesprochen. Allerdings verging ihm das Lachen, als er sah, wie Neena sich damit abmühte, das störrische Jungtier festzuhalten. Das kleine Kamel schlug mit seinen langen, knochigen Läufen aus – und Neena war schwanger.
    „Lassen Sie los.“ Er nahm ihr das Tier ab. „Sie wollen doch nicht, dass es Sie in den Bauch tritt.“
    Da kam auch schon der Abschleppwagen. Was mag ich für ein Bild bieten, dachte Mak. Stehe mitten auf der Straße, ein Kamel im Arm.
    „Na, habt ihr Spaß, Leute?“ Ein bulliger Mann stieg aus. „Ist aber nicht Ihr Baby, was, Neena?“
    „Jetzt ja.“ Neena erhob sich. „Können Sie seine Mutter von der Straße schleppen, bevor Sie meinen Wagen auf den Haken nehmen, Nick? Ach, Entschuldigung: Nick, dies ist Mak. Mak, Nick.“
    „Hab’s schon gehört, der neue Arzt in der Stadt.“ Nick hielt Mak seine schwielige Pranke hin.
    „So etwas spricht sich wohl schnell herum.“ Mak schüttelte ihm die Hand, wunderte sich aber doch, wie rasch die Neuigkeit am frühen Samstagmorgen die Runde gemacht hatte.
    Gemeinsam bugsierten sie das Jungtier in Neenas Wagen, dann half Mak Nick, eine Kette um das tote Muttertier zu winden. Bald war es von der Straße und ein Stück weit in den Busch geschleppt. Neena hatte die ganze Zeit im Wagen gesessen und beruhigend auf das Jungtier eingeredet. Als ihr SUV schließlich am Haken hing, kletterte sie zu den Männern in die Fahrerkabine des Abschleppwagens.
    „Vögel wie Gänse oder Enten nehmen oft Menschen als Ersatzmutter an. Meint ihr, kleine Kamele auch?“, fragte sie.
    „Vielleicht“, sagte Nick.
    Mak, der in der engen Kabine dicht an Neena gedrängt dasaß, beschäftigten ganz andere Dinge. Vor ihnen am östlichen Himmel färbte der Sonnenaufgang den Horizont in berauschenden Farben, und bei jeder Bodenwelle rieben Neenas warmer Schenkel und ihr schlanker Arm an seinen Körper. Langsam, aber sicher gerieten seine Hormone in Aufruhr. Was interessierte ihn da das Prägungsverhalten von Gänsen und Enten …
    Vielleicht war seine Müdigkeit schuld daran, dass er so reagierte. Aber die Nacht war für Mak noch nicht zu Ende. Als sie vor dem großen alten Arzthaus hielten, verteilte Neena in ihrer unerschöpflichen Energie schon wieder neue Aufgaben.
    „Mein Büro ist im ersten Raum links, und dort steht ein Computer“, erklärte sie ihm, kaum dass er ausgestiegen war. „Könnten Sie schnell im Internet nachsehen, ob Sie etwas über Kamelmilch finden? Wir müssen das Kleine bald füttern.“ Sie wandte sich an Nick. „Bringen Sie das Junge zu den Ställen? Vielen Dank.“ Damit marschierte sie los.
    „So ist sie“, meinte Nick. „Wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hat, zieht sie es auch durch. Sie brauchen gar nicht erst zu versuchen, sie davon abzuhalten. So, ich muss mich beeilen, sonst hebt sie das verdammte Vieh allein aus dem Wagen.“ Er hastete Neena hinterher.
    Mak stieg die Stufen zur Veranda hinauf. Sie kamen ihm vor wie der Mount Everest, seine Beine waren bleischwer. Wie müde musste dann erst eine Schwangere sein?
    Er ging in sein Zimmer, entschlossen, seinen eigenen Laptop zu benutzen. Zum Glück funktionierte die WLAN-Verbindung. Während er sein Sandwich aß und eine Tasse kalten Tee trank, recherchierte er das Gewünschte und machte sich Notizen.
    „Kamelmilch hat weniger Fettanteile und Laktose als Kuhmilch, dafür mehr Eisen, Kalium und Vitamin C“, berichtete er, als er bald darauf endlich den Weg zu den Ställen hinter dem Haus gefunden hatte. Einer davon war hell erleuchtet.
    Neena saß auf dem blanken Boden, den Kopf des Kamels im

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