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Julia Aerzte zum Verlieben Band 61

Julia Aerzte zum Verlieben Band 61

Titel: Julia Aerzte zum Verlieben Band 61 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Roberts , Meredith Webber , Amy Andrews
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würde die ideale Gelegenheit für ihn sein, sie besser kennenzulernen.
    Nur, warum fühlte er sich so unwohl dabei?
    Weil er sie täuschte? Oder weil sie seinem ersten Eindruck nach nicht die Frau war, die er sich vorgestellt hatte – geldgierig und nur auf ihren Vorteil bedacht?
    Neena öffnete einen Wandschrank und holte Bettwäsche und Handtücher hervor.
    „Legen Sie die Bettwäsche ruhig hin, ich beziehe es dann selbst“, meinte Mak, doch sie brachte ihn mit einem strafenden Blick zum Schweigen und verließ das Zimmer.
    Mak stellte das Tablett ab und ging zu seinem Wagen.
    Gerade, als er das Haus wieder betrat, klingelte das Telefon. Neena nahm ab. Er hörte sie sagen: „Ich bin sofort da.“
    „Das Bett ist gemacht“, teilte sie ihm mit, als sie im Flur an ihm vorbeieilte. „Handtücher sind im Badezimmer.“
    Mak stellte seine Reisetasche ab und folgte ihr. „Ein Notfall?“, fragte er.
    Sie nickte, ohne auch nur einen Moment innezuhalten, und sprang gleich darauf leichtfüßig die Verandastufen hinunter. Während ihn die nächtliche Hitze wie ein Schwall heißer Ofenluft traf, lief Neena unbeeindruckt weiter.
    „Ich komme mit Ihnen“, erklärte Mak, entschlossen, sich von dem ungewohnten Klima nicht unterkriegen zu lassen. „Deswegen bin ich doch hier, um zu sehen, wie Sie arbeiten.“
    „Sie sind den ganzen Tag gefahren und müde“, erwiderte Neena und öffnete die Tür des SUVs, der auf der halbkreisförmigen Auffahrt stand. „Aber ich könnte tatsächlich Hilfe gebrauchen. Es gab einen Unfall an der Bohrstelle. Der Krankenwagen ist schon unterwegs.“
    Mak rutschte auf den Beifahrersitz. Neena hatte bereits den Motor angelassen, die Klimaanlage fauchte laut. „Ein Autounfall?“, erkundigte er sich, doch sie schüttelte den Kopf, während sie geschickt auf der Auffahrt wendete.
    „Wenn Sie für Hellenic Enterprises arbeiten, wissen Sie, dass die Phase der Probebohrungen hier vorbei ist und eine Versuchsanlage für thermische Energie aufgebaut wird. Dabei wird Wasser in die Erde gepumpt, das auf heiße Felsen trifft, und dies wiederum erzeugt Dampf, der über Rohre nach oben geführt und in elektrische Energie umgewandelt wird.“
    „Und was ist passiert?“
    „An einem der Rohre ist eine Schweißnaht geplatzt. Kochend heißer Dampf trat aus, zwei Männer haben sich schwere Verbrühungen zugezogen. Ein paar andere hat es auch erwischt, aber nicht so schlimm.“
    „Dampfverbrühungen sind ungemein schmerzhaft.“ Mak wünschte, er könnte hier über das Instrumentarium verfügen, das das St. Christopher’s besaß.
    „Die Fliegenden Ärzte sind bereits verständigt worden“, informierte Neena ihn. „Wir versorgen die Verletzten so gut es geht und lassen sie dann in ein Krankenhaus mit einer Spezialabteilung für Verbrennungen ausfliegen.“
    „Es geht also um eine Erstversorgung.“ Mak sah Neena fragend an. Da sie sich aufs Fahren konzentrierte, konnte er nur ihr Profil betrachten – hohe Stirn, gerade Nase, sinnliche Lippen, ein hübsches Kinn.
    „Genau“, erwiderte sie. „So ist es bei unseren meisten Einsätzen. Wir stabilisieren die Patienten und schicken sie dann weiter. Die Einheimischen kommen wieder her, aber bei anderen, wie zum Beispiel Touristen, erfahren wir nie, wie es ausgegangen ist.“
    „Das ist normal in der Notfallmedizin. Ich sehe meine Patienten selten wieder, nachdem ich sie behandelt habe.“
    „Macht es Ihnen etwas aus?“ Neena warf ihm einen Seitenblick zu, und er spürte, dass ihre Frage nicht nur Small Talk war. Ihr Interesse berührte ihn irgendwie.
    „Warum fragen Sie?“
    Sie lächelte. „Wahrscheinlich, weil ich die meisten meiner Patienten so gut kenne. Sie gehören zu meinem Leben hier, und ich zu ihrem. Zusammen versuchen wir, das Beste für sie zu tun. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, nicht zu wissen, was aus ihnen wird.“
    Es klang aufrichtig, und Mak fragte sich, ob eine Frau, die sich so sehr für ihre Patienten einsetzte, wirklich so manipulativ sein konnte, wie er und Helen vermuteten.
    „Wie auch immer, ich freue mich, dass Sie jetzt hier sind“, fuhr sie fort. „Wahrscheinlich haben Sie weitaus mehr Erfahrung mit Verbrühungen als ich.“
    Ihre Dankbarkeit weckte wieder sein schlechtes Gewissen, und auch ihr offenes Eingeständnis, dass er womöglich mehr wusste als sie, passte nicht zu seinem bisherigen Bild von ihr.
    „Befinden sich die Rohre in einem abgeschlossenen Raum?“, wechselte er das Thema.
    „Ich bin schon

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