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JULIA ARZTROMAN Band 26

JULIA ARZTROMAN Band 26

Titel: JULIA ARZTROMAN Band 26 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JOSIE METCALFE CAROLINE ANDERSON SARAH MORGAN
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bestärkte sie in ihrer Überzeugung, dass sie das Richtige tat. Auch Adam schien zu ihr zu halten. Er stand dicht neben ihr, so dicht, dass sie die Wärme seines Körpers spürte. Sie bildete sich sogar ein, dass sein warmer Atem über ihren Nacken strich.
    Ihr neuer Haarschnitt ließ den Hals frei, und jetzt begann die empfindsame Haut zu prickeln. Ein paar verrückte Sekunden lang war sie versucht, sich anzulehnen, um sich bei Adam die Kraft und Zuversicht zu holen, die sie dringend brauchte. Doch dann erinnerte sie sich daran, dass er verheiratet war. Sie hatte kein Recht, bei ihm Geborgenheit zu suchen. Nicht einmal in dieser Ausnahmesituation.
    Maggie straffte die Schultern. „Melden Sie ruhig, dass ich mich Ihrer Anweisung widersetzt habe. Zurzeit bin ich gar nicht im Dienst“, fügte sie hinzu. „Meine Schicht ist seit Stunden beendet. Also bin ich nur eine Zivilperson, die zufällig etwas besser ausgebildet ist als andere und zudem klein genug ist, um sich durch schmale Öffnungen zu zwängen.“
    Der Mann seufzte resigniert. „Gut, wenn Sie unbedingt wollen … aber setzen Sie wenigstens einen Helm auf.“ Er gab ihr einen leuchtend gelben Schutzhelm, wartete, bis sie ihn übergestülpt hatte, und überzeugte sich gewissenhaft davon, dass er auch richtig saß. „Und nehmen Sie dieses Funkgerät mit. Es ist auf dem neuesten Stand der Technik, sodass Sie selbst aus der Tiefe Kontakt mit uns halten können. Berichten Sie uns, wie es dem Jungen geht.“
    „Dann können Sie mir ja auch Bescheid sagen, wenn Ihr Team auf dem Weg zu uns ist.“ Maggie umklammerte das schmale Gerät wie einen Rettungsring. Die Gewissheit, sich auf ein bisschen Hightech verlassen zu können, machte den Gedanken an das, was sie vorhatte, erträglicher.
    Sie wollte sich schon durch das Loch im Felsen schieben, da fiel ihr etwas ein. „Ach, übrigens, auf halber Strecke hängt ein Balken von der Stollendecke. Ich hatte mir dort den Kopf gestoßen, aber Ihre Männer sind größer. Er könnte sie glatt umhauen, wenn Sie nicht aufpassen. Und am Ende des Tunnels geht es plötzlich steil bergab. Es gibt ein paar Stufen, doch die sind stellenweise nicht besonders stabil, und …“
    „Vielen Dank für die Warnung“, unterbrach er sie mit einem kühlen Lächeln. „Wir haben uns bereits mit der Universität von Exeter in Verbindung gesetzt. Eine ihrer Fakultäten, die Camborne School of Mines, war so freundlich, einen Mitarbeiter abzustellen, der die alten Minenkarten durchsieht. Wir hatten nämlich befürchtet, einen anderen Eingang suchen zu müssen, um Sie und die Kinder herauszuholen. Aber da es uns gelungen ist, diesen Zugang abzustützen, brauchen wir die Informationen aus Camborne hoffentlich nicht mehr.“
    Er schwieg und nickte dann. „Ich bin immer noch dagegen, dass Sie wieder reingehen, aber … trotzdem viel Glück.“
    „Danke … und hierfür auch.“ Sie hob das Funkgerät und lächelte dem Mann flüchtig zu, in Gedanken schon bei Jem und Tel. Maggie hatte keine Ahnung, wie viel Zeit vergangen war, seit sie sie dort unten zurückgelassen hatte. Sicher war nur, dass selbst eine halbe Stunde Jem tausend Mal länger vorkommen würde. Egal, wie er tapfer er war.
    Adam half ihr geduldig, erneut in den schwarzen Schlund zu kriechen. Dass sein Gesicht das Letzte war, das sie vor ihrem Weg in die Mine sah, machte ihr Mut. Wenn sie sich die geliebten Züge immer vor Augen hielt, könnte sie vielleicht ignorieren, dass die Platzangst ihr bereits die Luft abschnürte.
    „Sei vorsichtig, Maggie“, sagte er leise und hielt sie mit starken Händen, während sie sich hinabließ. „Geh kein Risiko ein, hörst du?“
    „In einer alten Mine herumzuklettern ist riskant“, entgegnete sie trocken. „Und wer hat mich vorhin dazu überredet?“
    „Gut, dann sorge dafür, dass ich es nicht bereuen muss.“ Seine Stimme klang eindringlich. „Als du unter der U-Bahn lagst, war das etwas anderes. Ich war bei dir. Ich hätte dich jederzeit herausziehen können. Wenn dir diesmal etwas zustößt …“ Er schüttelte den Kopf.
    „Dann schnapp dir eins dieser Dinger, damit du mich jederzeit kontrollieren kannst.“ Betont fröhlich winkte Maggie mit ihrem Funkgerät. Sie wollte nicht daran denken, wie viel Abstand zwischen ihnen sein würde, sobald sie den Stollen betreten hatte. Alles, was über eine Armlänge hinausging, war zu weit weg. Ob zehn Zentimeter oder zehn Kilometer, Adam würde sie nicht an der Hand packen und herausziehen

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