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JULIA ARZTROMAN Band 26

JULIA ARZTROMAN Band 26

Titel: JULIA ARZTROMAN Band 26 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JOSIE METCALFE CAROLINE ANDERSON SARAH MORGAN
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verdient.“ Sie gab ihm zwei der Powerriegel, die ihr oben jemand zugesteckt hatte.
    Lächelnd beobachte sie, wie sein Gesicht aufleuchtete. Jem mochte mutiger und reifer sein als andere seines Alters, aber jetzt kam der kleine Junge zum Vorschein. „Du hast bestimmt einen Mordshunger“, fügte sie hinzu.
    „Toll! Danke!“ Er riss das Papier ab, biss in den Riegel und zog sich kauend an die Tunnelwand zurück, damit Maggie mehr Platz hatte.
    Sie untersuchte Tel und checkte die Infusion. Sein Zustand hatte sich nicht verschlechtert, und sie brauchte auch den Beutel noch nicht zu ersetzen. Doch nun lag eine besonders schwierige Aufgabe vor ihr. Erst musste sie Tel von den restlichen Steinen befreien und ihn dann vorsichtig auf die Schaufeltrage bringen und festschnallen.
    Maggie dachte nach. Es gab nur eine Möglichkeit: mit dem Brecheisen die schweren Steine wegstemmen, Tel auf die Seite rollen, eine Hälfte des Bretts unter ihn schieben und mit der anderen Seite genauso verfahren. Und das alles möglichst, bevor er aufwachte und sich bewegte.
    „Jem, wenn du dich gestärkt hast, brauche ich deine Hilfe“, verkündete sie. „Ich möchte, dass du den Beutel mit der Kochsalzlösung so weit es geht ins hintere Ende des Tunnels trägst, ohne dabei die Nadel aus Tels Arm zu ziehen. Achte auch darauf, dass der Schlauch nicht abgeknickt wird.“
    „Und ich muss ihn so hoch halten, dass das Zeug in Tel reinläuft?“
    „Genau, sehr gut.“ Mit einem Blick vergewisserte sie sich, dass Jem weit genug weg saß, und fing an.
    Es war harte, schmutzige Arbeit. Maggie fand es kaum ermutigend, dass sie erst die kleineren Brocken beiseiteschaffen musste, ehe sie die größeren in Angriff nehmen konnte. Je länger sie schuftete, umso weniger Kraft und Energie würden ihr bleiben.
    Sie mühte sich ab, bis nur noch der Brocken zwischen Tels Beinen übrig blieb. Nach mehreren Versuchen war sie den Tränen nahe. Wie oft hatte sie sich nun schon am selben Felsvorsprung die Schulter gestoßen, ohne dass der Granitblock sich mehr als zwei, drei Zentimeter von der Stelle bewegt hätte? Maggie biss sich auf die Lippe, um nicht frustriert aufzuschreien.
    „Können Sie Tels Bein nicht ein bisschen da rüberschieben?“, schlug Jem vor und deutete in die Richtung, während er erklärte, was er meinte. „Wenn Sie den Stein von dort aus wegstemmen, müsste es klappen.“
    Sie stützte sich mit beiden Händen auf ihren Knien ab und seufzte. Wenn Adam nur hier wäre. Bei dem U-Bahn-Unfall hatten sie gemeinsam überlegt, wie sie am besten vorgingen. Hier unten musste sie ganz allein entscheiden. Sollte sie es riskieren, Tel zu bewegen? Sie könnte noch mehr Schaden anrichten. Andererseits kam sie so auch nicht weiter. Wie sollte sie ihn auf die Schaufeltrage schaffen?
    „Versuchen wir es“, beschloss sie und machte sich daran, Tels unverletztes Bein behutsam anzuwinkeln, ohne dabei sein Becken und das andere Bein zu bewegen. Dann setzte sie erneut das Brecheisen an.
    „Ja!“, jubelte Jem, als der widerspenstige Brocken kippte und leicht wie ein Styroporfelsen aus dem Weg hüpfte. In Fahrt gekommen überschlug sich der Stein ein zweites Mal und krachte mit einem dumpfen Laut in die gegenüberliegende Tunnelwand.
    Im letzten Moment unterdrückte Maggie einen Aufschrei. Staub, mit Steinchen vermischt, rieselte auf sie und die beiden Jungen herab. Zum Glück waren keine größeren dabei, um sie beim Aufprall auf Kopf, Schultern und Armen zu verletzen.
    „Jetzt müssen wir nur noch den Schutt wegräumen, und dann können Sie sein Bein schienen“, meinte Jem fröhlich.
    Maggie wünschte, das wäre so einfach. Trotzdem machte sie gute Miene zum bösen Spiel. „Was hältst du davon, wenn du aufräumst, und ich hole die Sachen für Tel? Das Brecheisen brauche ich nicht mehr.“ Sie sah sich um und fand schnell, was sie suchte. „Wir stecken es einfach in diesen Spalt und haben … voilà! … einen Haken für den Tropf!“
    Entschlossen trieb sie das Eisen in den Spalt zwischen Felswand und einen der verwitterten alten Stützbalken, sodass das gebogene Ende auf der richtigen Höhe herausragte. Ein rascher Blick auf den Schlauch … gut, nirgends ein Knick zu entdecken, und auch die Nadel saß noch an Ort und Stelle.
    „Wie wollen Sie das Bein fixieren?“, fragte Jem, während er hin und her huschte, Steine aufsammelte und sie an der Seite stapelte. „Als ich meinen Arm gebrochen hatte, wurde er eingegipst. Aber das können Sie hier nicht

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