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JULIA ARZTROMAN Band 26

JULIA ARZTROMAN Band 26

Titel: JULIA ARZTROMAN Band 26 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JOSIE METCALFE CAROLINE ANDERSON SARAH MORGAN
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können. Auch wenn er schlanker war als Mike, seine breiten, muskulösen Schultern passten nun einmal nicht durch dieses Loch. „Und wir können die ganze Zeit miteinander reden, wie damals in der U-Bahn-Station.“
    „Okay, ich werde mir eins organisieren – und wenn ich den Einsatzleiter ausrauben muss“, versprach er grinsend. Im nächsten Moment verblasste sein Lächeln, und er sah ihr intensiv in die Augen. „Maggie, wir müssen reden“, sagte er so bedeutungsvoll, dass ihr Herz einen Satz machte.
    Als sie ihn überrascht anblickte, fügte er hastig hinzu: „Nicht jetzt.“
    Das klang, als wollte er ihr ein großes Geheimnis enthüllen. Was sie in seinen Augen las, verwirrte sie. Waren diese … geheimnisvollen Schatten neu, oder war sie nach seinem Verhalten im letzten Jahr so sehr mit ihrem Schmerz beschäftigt gewesen, dass sie ihr nur nicht aufgefallen waren?
    „Dazu ist keine Zeit“, unterbrach er sie in ihren Gedanken. „Du musst wieder zu den Jungen. Aber versprich mir, dass wir, sobald dies alles vorbei ist … Es gibt Dinge, die ich dir schon vor einem Jahr hätte sagen müssen … wegen Caroline …“
    „Caroline?“ Sie erkannte den Namen nicht sofort. Niemand, und schon gar nicht eine andere Frau, sollte diesen kostbaren Moment stören. Trotz des Lärms, der sie umgab, hatte Maggie das Gefühl gehabt, als wären Adam und sie die Einzigen hier, geborgen in ihrer eigenen Welt.
    „Meine Frau“, sagte er ruhig.
    Die Illusion inniger Vertrautheit zerplatzte wie eine schillernde Seifenblase. Wieder einmal wurde Maggie daran erinnert, dass ihre Teenagerträume nicht zählten. Rosarote Erinnerungen an einen glücklichen Sommer in Penhally Bay konnten nicht darüber hinwegtäuschen, dass Adam einer anderen gehörte.
    Adam beobachtete, wie Maggies zarte Gestalt in der Dunkelheit verschwand. Er ballte die Fäuste, um der Versuchung zu widerstehen, sie zu packen und wieder ins Freie zu ziehen. Schließlich wusste er, was sie erwartete.
    Der Blick, den sie ihm zuletzt über die Schulter zugeworfen hatte, war ihm besonders nahegegangen.
    Hoffentlich drehte Maggie nicht durch. Hoffentlich konnte sie sich der Angstattacken erwehren, die in geschlossenen Räumen auf sie lauerten. Andererseits passte es zu ihr, dass sie eher ihren Job aufs Spiel setzte, als die beiden Jungen im Stich zu lassen. Sie war eine starke Frau, und Adam fand, dass er zu Recht stolz auf sie sein durfte.
    „Stures Weibsbild“, murrte der Teamleiter, als sie zur Seite traten, damit die Räumarbeiten am Eingang weitergehen konnten. „Da lernen sie ein bisschen was, und schon wollen sie es mit der ganzen Welt aufnehmen.“
    „Sollen sie lieber zu Hause sitzen und Socken stopfen?“ Adam hätte ihm an die Gurgel gehen können. Menschenleben zu retten war nicht nur Maggies Beruf, sondern ihre Berufung. Das Wohl anderer lag ihr am Herzen, und sie würde alles tun, um es zu verbessern. Warum respektierte der Kerl das nicht?
    „Sie wissen genauso gut wie ich, dass es nicht umsonst Vorschriften gibt, wie man Gefahrensituationen angeht. Frauen haben ein Talent dafür, solche Regeln zu missachten. Vielleicht ticken sie einfach anders. Vielleicht ist ihr Gehirn nicht in der Lage, die Logik dahinter zu erfassen.“
    „Meinen Sie?“ Adam blieb nur mit Mühe ruhig. Der Mann hatte ein Frauenbild, das noch aus dem neunzehnten Jahrhundert stammte! „Sie können gern zugeben, dass ohne Maggies Mut und Entschlossenheit noch immer fünf Jungen in dieser Mine festsäßen. Oder sind Sie so sehr auf Ihre Vorschriften fixiert, dass Sie nicht begreifen, warum sie nicht brav hier oben gewartet hat? Während Sie nur darauf achten, dass der Rettungseinsatz vorschriftsmäßig abläuft, könnte einer der Jungen verbluten!“
    Ärgerlich wandte er sich ab und stellte sich, so dicht es ging, an den Eingang. Er passte auf, dass er dabei die Arbeiten nicht behinderte, wollte aber den bestmöglichen Funkempfang, wenn er mit Maggie redete.
    Wahrscheinlich hatte er sich im Ton vergriffen, doch bei solchen arroganten Idioten sah er rot. Für Maggie war es ein Horrortrip, sich ein zweites Mal in den engen Stollen zu wagen. Sie verdiente Anerkennung für ihren Einsatz, keinen Tadel, weil sie sich nicht hundertprozentig an die Regeln hielt.
    Und wenn der Kerl glaubte, bei ihm Punkte machen zu können, indem er Maggie Pascoe kritisierte, so hatte er nicht die geringste Ahnung, wie viel die zierliche Sanitäterin Adam bedeutete.
    Niedergeschlagen zwängte Maggie

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