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JULIA ARZTROMAN Band 26

JULIA ARZTROMAN Band 26

Titel: JULIA ARZTROMAN Band 26 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JOSIE METCALFE CAROLINE ANDERSON SARAH MORGAN
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der Eingang frei, bestand er darauf, den Einsatz zu leiten. Er hat gar nicht begriffen, dass Kate ihn viel mehr brauchte.“
    „Bis du ihn mit der Nase darauf gestoßen hast?“ Ihre Bemerkung entlockte ihm ein Lächeln, und seine weißen Zähne blitzten kurz auf.
    „Ich habe ihn daran erinnert, dass Kates Mann bei derselben Tragödie umgekommen ist wie mein Vater. Jem in Gefahr zu wissen müsse für sie der Horror sein. Du meine Güte, Nick kennt die Frau doch seit Jahren!“, fügte er ungeduldig hinzu, senkte jedoch noch rechtzeitig die Stimme, als ihm einfiel, dass der Junge etwas aufschnappen könnte. „Wahrscheinlich sind sie schon zusammen zur Schule gegangen. Wer sonst, wenn nicht er, könnte ihr in einer solchen Situation am besten beistehen?“
    „Achtung, Leute, es kann losgehen“, ertönte eine kräftige Männerstimme. „Lasst uns die Trage nach oben schaffen.“
    „Verzeihung“, meldete Maggie sich zu Wort und war nicht gerade überrascht, dass der Einsatzleiter sich unwirsch zu ihr umdrehte. „Können Sie Jem bitte zuerst nach draußen bringen? Er war die meiste Zeit praktisch allein hier unten, und seine Mutter ist schon halb verrückt vor Sorge. Außerdem …“, fügte sie hinzu, während der Mann ihn mit knapper Geste zu sich winkte. „… ist er einer der mutigsten Jungen, die ich kenne. Ich werde dafür sorgen, dass er für seine Tapferkeit belohnt wird.“ Sie tätschelte Jem die Schulter, während er sich an ihr vorbeizwängte.
    „Hört, hört!“ Auch Adam klopfte ihm auf die Schulter, zuckte jedoch nicht mit der Wimper, als Jem ihm auf die Füße treten musste, um aus dem engen Tunnel zu gelangen.
    Verlegen kletterte Jem über den Steinhaufen.
    „ Gwir kolonneckter, mebyon “, rief einer der älteren Helfer ihm zu. Maggie kannte nur wenige, die fließend Kornisch sprachen. Seth Tregonning war einer von ihnen. In seiner Jugend hatte er in den Zinnminen gearbeitet, und hier unten, in der Tiefe eines alten Bergwerks, verbreiteten die kehligen keltischen Worte einen mystischen Zauber.
    „Was heißt das?“ Jem strahlte von einem Ohr zum anderen, als jemand ihm einen Schutzhelm auf den Kopf stülpte.
    „Wahrer Mut, mein Junge“, übersetzte Seth. Zustimmendes Gemurmel ertönte.
    Der Einsatzleiter räusperte sich, und Maggie registrierte erstaunt, dass er genauso gerührt wirkte wie alle anderen. „Also, Seth“, erhob er die Stimme. „Ich möchte, dass du mit Jem zuerst raufgehst. Ihr seid schneller als die beiden mit der Trage. Wir wollen keine weiteren Verzögerungen.“ Der letzte Satz klang wieder befehlsgewohnt.
    Maggie kniete sich hin, um ihre Tasche zu packen. Sie wollte die Evakuierung bestimmt nicht aufhalten.
    „Alle Übrigen folgen der Trage“, lautete die nächste Anweisung. „Denken Sie daran, die Stufen sind uneben und teilweise brüchig. Adam, Sie sorgen dafür, dass Maggie sicher den Stollen verlässt, sobald sie zusammengepackt hat. Okay?“
    Aus dem Augenwinkel sah sie, wie Adam für die Träger Platz machte. Mit seinen langen Beinen überwand er mühelos den Geröllhaufen, und die Feuerwehrmänner packten jeder ein Ende der Trage.
    In ein paar Minuten, einer Viertelstunde höchstens würden sie wieder im Freien sein, an frischer Luft, über ihnen der sternenübersäte Nachthimmel. Eine kühle Februarbrise brächte den Geruch des Meeres mit sich, und alle wären überglücklich, dass das Abenteuer gut ausgegangen war.
    Und … dann?
    Adam hatte gesagt, sie müssten miteinander reden, sobald dies vorbei wäre. Meinte er heute Nacht noch? Ihr Herz fing an zu klopfen, als sie sich vorstellte, dass sie mit zu ihm fahren würde. Sie hatte keine Ahnung, wo er wohnte. Darüber hatte die örtliche Gerüchteküche noch nichts vermeldet.
    Leider wusste hingegen jeder in Penhally Bay, wo sie wohnte – im selben Cottage, in dem sie schon mit ihrer Mutter gelebt hatte. Spätestens zum Frühstück hätte es sich wie ein Lauffeuer verbreitet, wenn Adams Wagen über Nacht vor ihrem Haus geparkt hatte.
    Mach dich nicht lächerlich, schalt sie sich. Wenn die Rettungsaktion abgeschlossen war, würden ihre Wege sich trennen. Adam war verheiratet. Was auch immer sie zu besprechen hatten, musste warten, bis der viel beschäftigte Arzt Zeit hatte.
    „Au! Pass bloß auf deine Knöchel auf, Pete“, brüllte der vordere Träger, während er sich in dem schmalen, niedrigen Gang bückte. „Diese Granitwände zerfetzen dir die Handschuhe, wenn du dich nicht vorsiehst.“
    Mit einem

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