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JULIA ARZTROMAN Band 26

JULIA ARZTROMAN Band 26

Titel: JULIA ARZTROMAN Band 26 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JOSIE METCALFE CAROLINE ANDERSON SARAH MORGAN
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seltsam verzerrte Stimme.
    Das Funkgerät! Anscheinend hatte es den Sturz unbeschadet überstanden. Ob die Taschenlampe auch noch funktionierte? Maggie hatte beides in ihre Notfalltasche gesteckt, um beim Aufstieg aus der Abbaukammer die Hände frei zu haben.
    Plötzlich war nichts wichtiger, als das Funkgerät zu finden, ihre einzige Verbindung zur Außenwelt. Wenn sie mit Adam sprach, wäre die schaurige Dunkelheit vielleicht besser zu ertragen.
    Beinahe hätte sie sich herumgerollt, um nach dem Gerät zu suchen. Doch jahrelanges Training und unzählige Einsätze im Rettungswesen bewahrten sie davor. Wenn sie sich bei dem Sturz die Wirbelsäule verletzt hatte, genügte eine falsche Bewegung, und sie könnte querschnittsgelähmt sein.
    Sie hatte keine Ahnung, wie tief sie gefallen war. Da sie diesen engen Stollen niemals freiwillig inspiziert hätte, hatte sie nicht gewusst, dass es nicht weit von Tel entfernt noch tiefer in den Bauch der Erde hinabging.
    Maggie blieb nichts anderes übrig, als vorsichtig ein Glied nach dem anderen zu rühren, um herauszufinden, wie es um sie stand. Nach und nach stellte sie fest, dass außer Prellungen und Hautabschürfungen anscheinend alles in Ordnung war. Blieben noch Hals und Kopf. Hier galt es, besonders vorsichtig zu sein.
    Ihr Haar war nass, und sie ertastete eine Schwellung am Hinterkopf. Was die Beulen angeht, können Tel und ich uns die Hand reichen, dachte sie voller Galgenhumor. Ob die Feuchtigkeit in ihren Haaren Blut war oder von dem Wasser kam, das an den Tunnelwänden herabrann und sich auf dem Boden sammelte, konnte sie nicht sagen.
    Ihr Nacken war ein bisschen steif, wie nach einem Schleudertrauma. Wenigstens machten die Halswirbel keine hässlichen knirschenden Geräusche. Der Hals fühlte sich kaum anders an als heute Morgen unter der Dusche, als sie sich das Shampoo abspülte.
    Allein bei dem Gedanken an eine heiße Dusche hätte sie heulen können. Sie fror, Haut und Kleidung waren klamm, und auf jedem Zentimeter ihres Körpers schienen Staub und Erdkrümel zu kleben.
    „Egal, ob schmutzig oder sauber, es scheint alles heil zu sein … mehr oder weniger jedenfalls“, flüsterte sie in die Dunkelheit, aber diesmal gab es kein Echo. Maggie weigerte sich, daraus den logischen Schluss zu ziehen, dass ihr Gefängnis zu klein war, um von den Wänden Töne zurückwerfen zu können. Natürlich war es grässlich, im Finstern zu liegen, aber dann konnte sie sich wenigstens ausmalen, dass der Raum um sie herum bestimmt größer war als ein Sarg.
    „Maggie? Hörst du mich?“ Adam klang so verzweifelt, dass sie sofort mit der Suche nach dem Funkgerät begann. Seine Stimme war der einzige Wegweiser.
    Im Hintergrund hörte sie eine zweite Stimme. Der Mann gab zu bedenken, dass das Funkgerät beschädigt oder unter dem Geröll vergraben sein könnte. Er sprach nicht aus, dass ihr wahrscheinlich das gleiche Schicksal widerfahren war, aber sein Tonfall deutete es an. Panik überflutete sie. Sie musste das Ding finden, ehe Adam aufgab und die Verbindung abschaltete!
    „Da!“, murmelte sie erleichtert, als sie den vertrauten Nylonstoff unter den Fingern spürte. „Ich hab’s!“
    Obwohl es stockdunkel war, schloss sie die Augen, um sich auf die Tasche zu konzentrieren. Sie betastete jedes einzelne Fach, rief sich in Erinnerung, was darin verstaut war, bis sie zu dem Verschluss kam, den sie zuletzt hatte einrasten lassen, nachdem sie Taschenlampe und Funkgerät hineingeschoben hatte.
    Inzwischen war das Gerät verstummt. Maggies Hände zitterten, während sie sich zu erinnern versuchte, welchen der vielen Knöpfe sie drücken musste, um mit Adam zu sprechen. Hoffentlich war es noch nicht zu spät! Hoffentlich hatten die Leute da draußen nicht aufgegeben und waren nach Hause gegangen! Sie musste ihnen sagen, dass sie noch am Leben war!
    „Maggie, keresik …“, erklang wieder seine raue Stimme.
    Maggie wurde warm ums Herz, als sie die alte Liebkosung hörte. Adam hatte ihr einmal erzählt, dass sein Vater seine Mutter immer so genannt hätte. Das kornische Wort für Liebling gehörte zu seinen Kindheitserinnerungen. Es stammte aus einer Zeit, als Generationen vor ihm nur Kornisch gesprochen hatten.
    Adam war schon immer stolz auf seine kornische Herkunft gewesen. In der Schule hatte Maggie ihn gern damit aufgezogen, dass sein irischer Nachname ja gar nicht dazu passte. Genauso wenig wie die saphirblauen Augen und das schwarze Haar.
    Eines Tages erzählte er ihr von der

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