JULIA ARZTROMAN Band 26
Abtropfen auf einen Rost gestellt worden. Auf dem Tisch lag ein Stapel geöffneter Briefe. Im Badezimmer hing das benutzte Handtuch über der Duschwand statt auf dem Handtuchhalter. Zahnpastatube und Zahnbürste zierten das Waschbecken.
„Gut, dass ich wenigstens die Schmutzwäsche weggeräumt habe“, murmelte er entschuldigend, während er wie der Blitz Ordnung schaffte. Schließlich reichte er ihr ein sauberes Handtuch und überließ ihr das Bad.
Als Maggie das Wasser abstellte, lag ihre Kleidung nicht mehr dort, wo sie sie ausgezogen hatte. Adam musste sie geholt haben. Ihr wurde heiß bei der Vorstellung, dass er sie unter der Dusche gesehen hatte. Hoffentlich hatte ihm gefallen, was er sah. Maggie bedauerte es sehr, dass sie davon nichts mitbekommen hatte. Sie hätte ihn eingeladen, ihr Gesellschaft zu leisten.
Der Gedanke ließ sie heftig erröten. So forsch kannte sie sich gar nicht. Im Gegenteil, sie besaß sogar ziemlich wenig Erfahrung auf diesem Gebiet. Und wenn er sie nun deshalb langweilig fand und gar keine Lust hätte, mit ihr …?
Maggie presste die Hände an die heißen Wangen. Das Problem war, dass sie sich zu keinem Mann stark genug hingezogen gefühlt hatte, um mit ihm ins Bett zu gehen. Außer Adam. Er war der Erste und Einzige gewesen, und so würde es auch bleiben. Das hatte sie heute gemerkt.
Der weiche hellgraue Jogginganzug, den er ihr vor die Tür gelegt hatte, war viel zu lang. Aber das war Maggie von ihren Kleiderkäufen schon gewohnt. Außerdem will ich ihn ja gar nicht lange anbehalten, dachte sie mit klopfendem Herzen. So wie Adam sie vorhin angesehen hatte, schien er genauso erregt zu sein wie sie. Endlich waren sie allein miteinander!
Sie ging in den Flur, und da kam Adam schon aus der Küche.
„Deine Sachen habe ich in die Waschmaschine gesteckt. Möchtest du etwas trinken? Kaffee, Tee oder etwas Stärkeres? Oder hast du Hunger?“
Maggie hörte ihn kaum. Stattdessen starrte sie wie gebannt auf seinen nackten Oberkörper. Unter der glatten Haut zeichneten sich starke Muskeln ab, und als ihr Blick tiefer glitt, fiel er unwillkürlich auf die Stellen seiner eng anliegenden, abgetragenen Jeans, wo der Stoff heller war.
Überwältigt von so viel männlicher Schönheit konnte sie nur an eins denken: Oh ja, sie hatte Hunger – auf diesen Mann!
„Maggie …!“, stöhnte Adam. Seine Augen waren dunkel vor Verlangen.
Die kurze Distanz war schnell überbrückt. Maggie stellte sich auf die Zehenspitzen und schlang ihm die Arme um den Nacken.
Sekunden später spürte sie seinen festen Mund auf ihren Lippen und verlor den Boden unter den Füßen. Nicht nur, weil Adam sie hochgehoben hatte, sondern weil seine Küsse noch besser waren, als sie sie in Erinnerung hatte. Süßer, leidenschaftlicher und aufregender berührten sie Maggie zutiefst. Hitze durchflutete sie und nahm ihr den Atem.
Versunken in seine Liebkosungen merkte sie kaum, wohin er sie trug, bis sie ein weiches, kühles Bett unter sich spürte. Maggie hatte immer gedacht, dass sie sich genieren würde, wenn ein Mann sie auszog, um mit ihr zu schlafen. Zierlich und schlank, wie sie war, besaß sie nicht gerade die Traumfigur, die Männer sich wünschten. Aber dies war Adam. Adam, der ihr das Top hochschob, über ihren vom Duschen noch warmen Bauch strich und schließlich ihre Brüste entblößte.
„Endlich“, flüsterte er heiser und senkte den Kopf, um die festen rosigen Spitzen mit den Lippen zu verwöhnen. „Das wollte ich schon lange tun. Du hast ja keine Ahnung, wie schwer es mir damals gefallen ist, mich zurückzuhalten.“
„Warum hast du es dann getan?“ Sie erinnerte sich genau an ihre Sehnsucht damals, an das atemlose Verlangen, er möge doch weitermachen. „Ich wollte es auch so sehr, und als ich sechzehn wurde …“
„Du warst viel zu jung für eine sexuelle Beziehung“, erklärte er bestimmt und blickte ihr intensiv in die Augen. „Ich war achtzehn und verrückt nach dir, aber ich musste vernünftig sein. Ich durfte dich nicht an mich binden.“
Eigentlich hatte er recht. Natürlich war es mit sechzehn noch zu früh. Andererseits hatte sie tief in ihrem Herzen gewusst, dass Adam ihre große Liebe war. Wozu sich noch woanders umsehen? Auch in den Jahren ihrer Trennung war sie sich sicher gewesen. Und jetzt war es so weit. Sie würden für immer zusammenbleiben, so wie sie es sich seit Jahren erträumte.
Maggie bog sich ihm entgegen und bewegte provozierend die Hüften. Sein kehliges
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