Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
JULIA ARZTROMAN Band 26

JULIA ARZTROMAN Band 26

Titel: JULIA ARZTROMAN Band 26 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JOSIE METCALFE CAROLINE ANDERSON SARAH MORGAN
Vom Netzwerk:
Holm und Tür und kletterte langsam aus dem Wagen.
    Wirbelnde Schneeflocken hüllten sie ein. Musste es ausgerechnet jetzt schneien! Die Straße war glatt, und Lucy hielt sich notgedrungen an der Tür fest, bis sie sicher auf den Beinen stand.
    Erst als sie losließ und die Tür zurückschwang, fiel ihr die Tasche ein. Sie sah ziemlich ramponiert aus, aber es war eigentlich nichts Wichtiges drin.
    Bis auf ihr Handy.
    Mit bebenden Fingern zog sie sie unter der Tür weg und holte das Telefon heraus. Entsetzt sah sie den Riss quer über dem Display. Sie versuchte trotzdem, Ben anzurufen. Ohne Erfolg, das Ding war kaputt.
    Als hätte sie nicht genug Probleme, verspürte sie wieder das bekannte Ziehen im Unterleib. Diesmal nur wesentlich stärker und sehr schmerzhaft.
    Und plötzlich rann warm und feucht etwas an ihren Schenkeln entlang.
    „Oh nein“, flüsterte sie. Die Fruchtblase war geplatzt. „Ben, bitte, komm. Allein schaffe ich das nicht.“
    Verzweifelt blickte sie sich um. Als sie die Scheune entdeckte, hätte sie beinahe der Mut verlassen. Sie war noch einen knappen Kilometer von zu Hause entfernt. Unmöglich, das Stück zu laufen. Ich muss wieder in den Wagen und auf Ben warten, dachte sie.
    Ein hässliches Knirschen ertönte, und das Auto kippte endgültig auf die Seite, um dann bis zur Hälfte im Graben zu verschwinden.
    Das Thema hatte sich erledigt.
    Die nächste Wehe packte sie, und Lucy vergaß vor Schmerzen fast, weiterzuatmen. Erst allmählich konnte sie sich wieder aufrichten. Die Scheune, sie war nur knapp hundert Meter entfernt. Das konnte sie schaffen. Es würde nicht warm sein, aber immerhin wäre sie nicht mehr den Schneeschauern und dem eisigen Wind ausgesetzt.
    Ja, dort würde sie auf Ben warten.
    Wo immer er jetzt gerade sein mochte.
    Und wenn er ihre SMS nicht gelesen hatte? Wenn er nicht kam?
    Mühsam bückte sie sich und schrieb neben dem Wagen in den Schnee: IN DER SCHEUNE.
    Inzwischen war es ihr egal, wer sie finden würde. Hauptsache, es kam überhaupt jemand.
    Und zwar bald …
    Hatte einen Autounfall. War fast zu Hause. Bitte komm. L
    Ben lief es kalt über den Rücken, als er die Nachricht las. Lucy hatte einen Unfall gehabt! Verdammt, und er war einkaufen gewesen.
    Hastig wählte er ihre Handynummer, aber der Ruf ging direkt auf die Mailbox. Vielleicht telefoniert sie gerade, dachte er und sprach aufs Band: „Ich komme, Sweetheart. Bleib, wo du bist. Ruf einen Krankenwagen, wenn nötig.“
    Nach kurzem Zögern rief er in der Praxis an. Kate meldete sich. Sie klang anders als sonst, irgendwie bedrückt.
    „Kate, hier ist Ben. Lucy hat mir eine SMS geschrieben. Sie hatte einen Unfall. Hast du etwas von ihr gehört?“
    „Nein, aber sie war furchtbar aufgebracht. Ben, sie hat euren Streit mitbekommen.“
    Er fluchte unterdrückt. „Kate, ich mache mir Sorgen. Ich kann sie nicht erreichen. Vielleicht funktioniert ihr Handy nicht mehr. Kannst du die Straße abfahren, bis du sie findest? Wir müssen damit rechnen, dass die Wehen einsetzen, und dann brauche ich deine Hilfe. Du bist doch Hebamme?“
    „Ja. Ein Entbindungsset bringe ich mit, nur für alle Fälle. Und ich werde einen Krankenwagen rufen. Fahr du schon los.“
    Ben gab Gas. Natürlich konnte er das Pedal nicht bis zum Anschlag durchtreten, sonst wäre er über kurz oder lang im nächsten Graben gelandet.
    Und dann tauchte inmitten tanzender Schneeflocken ihr Wagen auf.
    „Lucy!“ Ben hielt dahinter, lief zur Fahrertür und riss sie auf. Keine Spur von ihr. Das Auto lag auf der Seite, und der Innenraum füllte sich langsam mit Wasser. Er ließ die Tür zufallen und sah sich um. Ob sie in der Scheune dort hinten Zuflucht gesucht hatte?
    Sein suchender Blick fiel auf den verschneiten Boden. IN DER SCHEU. Die restlichen Buchstaben waren von frisch gefallenem Schnee bedeckt. Scheune! Das musste Scheune heißen!
    Er rannte zu seinem Wagen. Kurze Zeit später bremste er vor dem riesigen Gebäude ab. Schneematsch und Kies stoben unter den Reifen hervor.
    „Lucy!“, brüllte er.
    Ein ersticktes Schluchzen ertönte. „Ben! Ich bin hier … das Baby kommt.“
    Gütiger Himmel! Ben hatte nichts dabei. Keine Handschuhe, keine sterilen Tücher, nichts, um sie vor einer Infektion zu bewahren. Mit langen Schritten eilte er in die Scheune.
    Da saß sie, gegen Heuballen gelehnt, und schluchzte laut auf, als er sie in die Arme nahm.
    „Bist du verletzt?“
    „Nein, aber das Baby … Ben, ich fühle schon das Köpfchen … Es darf

Weitere Kostenlose Bücher