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JULIA ARZTROMAN Band 26

JULIA ARZTROMAN Band 26

Titel: JULIA ARZTROMAN Band 26 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JOSIE METCALFE CAROLINE ANDERSON SARAH MORGAN
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hast recht, ich hatte Annabel vernachlässigt, doch ich wollte es einfach nicht wahrhaben. Hoffentlich kannst du mir verzeihen, dass ich dich zum Sündenbock gemacht habe. Ich habe mich unmöglich benommen.“
    „Du hast sehr gelitten, Nick. Kein Wunder, dass du kräftig ausgeteilt hast. Leider habe ich mich dazu hinreißen lassen, dir schreckliche Sachen an den Kopf zu werfen, und es tut mir immer noch leid.“
    „Im Grunde hast du die Wahrheit gesagt. Imperium ist vielleicht übertrieben, aber ich habe damals wirklich nur an die Praxis gedacht.“
    „Anders hättest du es auch nicht geschafft, eine Gesundheitsversorgung aufzubauen, für die ganz Penhally Bay dir ewig dankbar sein wird. Und wenn wir hier überhaupt von Schuld sprechen können, dann trägt Annabel einen Großteil mit. Sie hat ihre Beschwerden zu lange heruntergespielt. Eine schreckliche Sache, aber solche Dinge passieren, Nick. Es tut mir unendlich leid, dass ich es nicht verhindern konnte.“
    „Es war nicht dein Fehler.“
    Wie lange schon hatte Lucy sich diese Worte ersehnt – und die Hoffnung darauf längst aufgegeben! Sie musste einen Laut von sich gegeben haben, denn plötzlich drehten beide Männer sich um und blickten die Treppe hinauf.
    „Hallo, Dad.“
    „Hallo, Kleines. Frohes neues Jahr. Ich habe hier etwas für das Baby.“
    Allerdings rührte er sich nicht von der Stelle. Er wirkte unsicher, etwas, das sie von ihm überhaupt nicht kannte. Sie hielt ihre kleine Tochter gut fest und schritt langsam die Stufen hinunter.
    „Frohes neues Jahr“, sagte sie liebevoll und stellte sich auf die Zehenspitzen, um ihm einen Kuss auf die Wange zu geben. „Hier, sag mal Hallo zu deiner Enkelin.“
    Nick beugte sich vor und berührte das kleine Gesicht zaghaft mit der Fingerspitze. „Darf ich sie mal halten?“
    „Sicher. Ben, kannst du Dad den Mantel abnehmen? Komm, wir setzen uns an den Kamin.“
    Lucy führte ihren Vater in das Zimmer, in dem er viel Zeit seiner Kindheit verbracht hatte. Als er im Lehnstuhl neben dem prasselnden Feuer saß, reichte sie ihm das Baby.
    „Sie ist wirklich wunderschön.“ Seine Stimme klang rau. „Genau wie du damals auch. Habt ihr schon einen Namen für sie?“
    Ben tauchte neben ihnen auf und legte Lucy den Arm um die Schulter. „Wir dachten, wir nennen sie Annabel … wenn es dir recht ist.“
    Zuerst sagte er gar nichts, aber Lucy sah, wie er um Fassung rang. Schließlich hob er den Kopf. „Genau der richtige Name. Und ich glaube, deine Mutter würde das Gleiche denken.“ Er räusperte sich. „Also, … wollen wir auf den kleinen Schatz anstoßen? Ich habe eine Flasche Champagner mitgebracht, als Friedensangebot sozusagen. Keine besonders teure Marke … ich dachte, vielleicht wollt ihr sie mir eher über den Schädel ziehen. Das Ding ist schwer.“
    Ben lachte, und damit war das Eis endgültig gebrochen. Er verschwand, um Gläser zu holen, und öffnete die Flasche mit einem leisen Plopp. Als alle ihr Glas in der Hand hielten, erhob er seins feierlich.
    „Auf Annabel.“
    „Auf Annabel“, wiederholte Nick und drückte einen zarten Kuss auf die weiche Babystirn. „Auf beide.“
    Stumm hob Lucy ihr Glas und trank nur einen kleinen Schluck, weil sie ja stillte. Sie dachte an ihre Mutter. Ihr war, als hätte ihr Geist erst jetzt Ruhe gefunden. Zwei Jahre voller Schmerz und Bitterkeit waren endlich zu Ende gegangen. Eine Träne lief Lucy über die Wange.
    „Auf beide“, sagte sie dankbar und warf ihrem Mann einen liebevollen Blick zu.
    – ENDE –



Sarah Morgan
    Zweite Chance
für Dr. Avanti

1. KAPITEL
    Ich will die Scheidung … Ich will die Scheidung … Ich will die Scheidung …
    Wie ein Mantra kreiste der Satz in ihrem Kopf. Amy sah aus dem Fenster, während das Taxi auf schmalen, gewundenen Landstraßen zur Küste im Norden Cornwalls fuhr. In der Nacht hatte es geschneit. Felder, Bäume und Sträucher waren mit Schnee bedeckt, und die winzigen Kristalle glitzerten und funkelten im Licht der Morgensonne. Ein herrlicher Wintertag kündigte sich an … jedenfalls für alle diejenigen, denen nicht das bittere Ende ihrer Ehe bevorstand!
    In ihrem ganzen Leben hatte Amy sich noch nie so elend gefühlt. In der Ferne tauchte das Meer auf, und der Druck in ihrem Magen verstärkte sich. Tiefe Atemzüge halfen ihr auch nicht, ruhiger zu werden, und am liebsten wäre sie auf der Stelle umgekehrt.
    Und dann?
    Er hatte weder auf ihre Briefe noch auf ihre Anrufe in der Praxis reagiert. Ihr war gar

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