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JULIA ARZTROMAN Band 26

JULIA ARZTROMAN Band 26

Titel: JULIA ARZTROMAN Band 26 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JOSIE METCALFE CAROLINE ANDERSON SARAH MORGAN
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Handflächen wurden feucht.
    „Tony …“ Das Lächeln misslang ihr kläglich. Musste der Wirt vom Smugglers’ Inn ausgerechnet jetzt hier entlangspazieren? „Du bist früh auf.“
    „Viel zu tun um diese Jahreszeit.“ Über den hochgeschlagenen Mantelkragen hinweg musterte er sie prüfend. „Ist das alles, was du zu sagen hast? Dass ich früh unterwegs bin? Wir haben uns eine Ewigkeit nicht gesehen, Amy.“
    „Entschuldige.“ Amy verkroch sich tiefer in ihren Mantel. „Mir ist nichts Besseres eingefallen.“
    „Du warst schon immer eine Frau, die mehr zugehört als geredet hat.“ Tony grinste. „Was eine nette Abwechslung ist. Weiß Marco, dass du wieder zu Hause bist?“
    „Nein.“ Sie wollte den Überraschungseffekt nutzen. Amy hoffte, dass er so schockiert wäre, sie zu sehen, dass er nicht viel sagen würde. Dann machte er ihr vielleicht keine Schwierigkeiten. „Es war ein spontaner Entschluss. Wir müssen ein paar Sachen bereden.“
    „Vorhin habe ich seinen Maserati gehört. Ich schätze, Marco ist schon in der Praxis.“
    Seine Worte beschworen Erinnerungen an einen heißen Sommertag vor zweieinhalb Jahren herauf. Jung verheiratet und voller Pläne waren sie kurz zuvor nach Penhally Bay gezogen, und Marco hatte Amy zu einer Fahrt in seinem geliebten Maserati mitgenommen. Der glänzende schwarze Sportwagen passte zu ihm. Testosteron und Pferdestärken.
    Eine Hand am Steuer, hatte Marco den anderen Arm besitzergreifend auf Amys Rückenlehne gelegt, während sie die Küstenstraße entlangsausten. Amy hatte wieder das satte Brummen des PS-starken Motors im Ohr und erinnerte sich, wie sie Marco von der Seite angeblickt hatte, bewundernd und so verliebt …
    Wahrscheinlich wusste er, was in ihr vorging. Dunkelhaarig, groß und gutaussehend war Dr. Marco Avanti es gewohnt, Erfolg bei Frauen zu haben. Sein weltgewandtes Auftreten verriet Lebenserfahrung und ein unerschütterliches Selbstbewusstsein. In dem Punkt konnte Amy ihm nicht das Wasser reichen.
    Warum war er dann mit ihr zusammen?
    Wie oft hatte sie sich das schon gefragt? Amy schluckte und schob den Gedanken beiseite. Er war nicht mehr mit ihr zusammen. Obwohl sie sich von ihm getrennt hatte, kam es ihr vor, als hätte sie das Unvermeidliche nur beschleunigt. „Es wundert mich, dass er den Maserati fährt. Das Ding hasst Kälte.“
    „Und wie! Letzte Woche stand sein Liebling am Straßenrand und wollte einfach nicht anspringen. Du hättest deinen Mann sehen sollen. Wild gestikulierend überschüttete er den Wagen mit Worten, die kein Mensch kannte. Das gesamte Dorf wurde neugierig. Jedenfalls war die Buchhandlung plötzlich überfüllt, weil alle im Wörterbuch blättern wollten. Aber wenn es um seine Schleuder geht, benutzt Marco nicht immer Ausdrücke, die im Lexikon stehen.“
    Tony kratzte sich am Kopf. „Ich habe ihm vorgeschlagen, einen englischen Wagen zu kaufen, der für englisches Wetter gebaut ist. Er hat nur mit den Achseln gezuckt.“
    „Das kann ich mir vorstellen.“
    „Es ist echt schön, dass du wieder da bist, Amy. Wir waren völlig von den Socken, als du von einem Tag auf den anderen einfach verschwunden warst.“
    Sie nickte. Natürlich hatte sie die Leute damit schockiert. Wie konnte sie einen charmanten, atemberaubenden Mann wie Marco Avanti verlassen? Schließlich war sie keine Schönheit und sollte dankbar sein, dass sich überhaupt jemand für sie interessierte.
    Wie hätte sie ihre Entscheidung erklären sollen? Die Hintergründe gingen niemanden etwas an, dafür waren sie zu persönlich. Niederschmetternd persönlich.
    „Na, ich freue mich jedenfalls, dass du wieder aufgekreuzt bist. Wenn du dich beeilst, erwischst du Marco vielleicht, bevor er mit der Sprechstunde anfängt. Hast du das mit Lucy gehört? Ihr Baby ist früher gekommen, und jetzt fehlt ein Arzt in der Praxis.“
    Aha.
    Seit einem Jahr hatte sie nichts mehr aus Penhally Bay gehört. Und davor auch nur einmal, nachdem Kate Althorp, die Praxismanagerin, ihr einen Brief geschrieben hatte. Kate war früher ihre Freundin gewesen …
    „Dann werden sie alle Hände voll zu tun haben.“ Gut für mich, dachte sie. Marco würde gar keine Zeit haben, eine Diskussion anzufangen. Also rein in sein Zimmer, sagen, was zu sagen war, und wieder raus, ehe er irgendwelche Schwierigkeiten machen konnte. Hoffentlich waren ihm seine Patienten wichtiger als seine Fast-Ex.
    Amy fröstelte. Ihr Atem bildete weiße Wölkchen in der klirrend kalten Morgenluft. „Wir

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