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Julia Arztroman Band 62

Julia Arztroman Band 62

Titel: Julia Arztroman Band 62 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Taylor , Abigail Gordon , Amy Andrews
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musste. Daher ignorierte sie ihr Bedürfnis mit zusammengebissenen Zähnen und hielt Valentino den Handschuh hin, damit er direkt hineinschlüpfen konnte.
    „Danke“, meinte er und streckte die andere Hand aus.
    An seinen Augen erkannte Paige, dass er lächelte. Bestimmt waren seine Grübchen zu sehen, im Moment wurden sie allerdings von seinem OP-Mundschutz verdeckt. Die Vorstellung von Valentinos Grübchen hätte sie normalerweise abgelenkt, aber immer noch konnte sie nur an ihre Blase denken.
    Sie überlegte, ob sie sich womöglich eine Harnwegsinfektion zugezogen hatte. Doch ihre Toilettengänge waren überhaupt nicht schmerzhaft gewesen. Zwar fühlte sie sich ein wenig heiß, aber sie stand ja auch unter gleißenden OP-Leuchten und hatte ihre Muskeln bis zum Äußersten angespannt.
    Nach zehn Minuten hielt sie es nicht mehr aus. Sie musste schon die Beine unter dem Kittel überkreuzen, so dringend war es.
    „Darren, kannst du bitte übernehmen?“, bat sie ihren Kollegen.
    Valentino, der gerade den Bohrer vorbereitete, sah sie an. „Alles okay?“
    Sie nickte, während sie ihm das nächste Instrument anreichte. „Ja.“
    Die fünf Minuten, die Darren brauchte, um sich die Hände zu waschen und OP-Kleidung anzuziehen, kamen Paige vor wie eine Ewigkeit. Sie hatte das Gefühl, ihre Blase würde gleich platzen.
    „Entschuldigt mich“, murmelte sie verlegen. Sie trat vom Operationstisch zurück und streifte sich in Windeseile Handschuhe und OP-Kittel ab.
    In Rekordgeschwindigkeit erreichte sie die Toilette, wo sie sich zutiefst erleichtert setzte. Als sie jedoch bloß ein paar Tröpfchen herauspresste, begriff sie gar nichts mehr.
    Was sollte das denn?
    Beim Händewaschen betrachtete Paige sich im Spiegel. Die Höhlungen unter ihren Wangenknochen wirkten in dem harten Neonlicht ausgeprägter als sonst. Vielleicht hatte sie ja doch einen Harnwegsinfekt … Oder einen Nierenstein?
    Merkwürdig. Kopfschüttelnd eilte sie zum OP-Raum zurück, wusch sich die Hände erneut und legte eine Maske an, ehe sie durch die Schwingtür hineinging. Valentino und Darren schauten auf.
    „Willst du weitermachen?“, fragte Darren.
    „Nein.“ Das wollte Paige lieber nicht riskieren. „Mach du. Ich übernehme die Hintergrundarbeiten.“
    Eine kluge Entscheidung, wie sich herausstellte, denn sie verbrachte den gesamten Tag mehr oder weniger auf der Toilette. Für das Team stellte sie jedenfalls keine große Hilfe dar. Als endlich der letzte Patient in den Aufwachraum gerollt wurde, war Paige heilfroh, Feierabend machen zu können.
    Sobald sie sich umgezogen hatte, ging sie ins Schwesternzimmer, um die Operationseintragungen in den Patientenakten vorzunehmen. Dort rief sie als Erstes ihre Hausärztin an, um einen Termin zu vereinbaren.
    Als sie ein paar Minuten in der Leitung warten musste, tippte sie ungeduldig mit dem Fuß.
    „Ich wusste doch, dass ich dich hier finde.“
    Paige schaute auf. An der Tür stand Nat, die sie mit einem breiten Lächeln ansah.
    „Hi.“ Lächelnd winkte Paige sie herein.
    „Oh, sorry“, flüsterte Nat. Sie ließ sich auf dem Stuhl gegenüber dem Schreibtisch nieder. „Ich hab nicht gemerkt, dass du telefonierst.“
    „Schon gut, ich hänge in der Warteschleife. Was ist los? Du siehst aus, als hättest du gerade den Jackpot gewonnen.“
    Nat lachte. „Viel besser. Ich bin …“
    Da sich in diesem Augenblick die Sprechstundenhilfe am Telefon meldete, hielt Paige entschuldigend einen Zeigefinger hoch. „Sekunde“, meinte sie zu Nat. „Ja, hallo. Mein Name ist Paige Donald. Ich wollte fragen, ob Dr. Mantara mich heute Nachmittag noch dazwischenquetschen könnte?“
    Die Sprechstundenhilfe erklärte, dass dies unmöglich wäre, und es kostete Paige Mühe, ihren Frust nicht an der jungen Frau auszulassen. Aber die konnte ja nichts dafür. Also ließ sie sich einen Termin frühmorgens für den nächsten Tag geben und legte auf.
    Nat schaute sie besorgt an. „Ist alles in Ordnung?“
    Paige seufzte. „Ich weiß nicht.“ Sie zögerte. „Ich glaube, ich habe einen Harnwegsinfekt.“
    „Aha.“ Nat lehnte sich vor, die Ellbogen auf den Schreibtisch gestützt. „Erzähl doch mal von Anfang an.“
    Paige berichtete ihr von den häufigen Toilettengängen des heutigen Tages. „Das muss ein Harnwegsinfekt sein, oder?“
    Nat warf ihr einen nachdenklichen Blick zu. „Du bist nicht …? Könnte es vielleicht sein, dass du schwanger bist?“
    Es dauerte einen Moment, bis Paige begriff, was ihre

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