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Julia Arztroman Band 62

Julia Arztroman Band 62

Titel: Julia Arztroman Band 62 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Taylor , Abigail Gordon , Amy Andrews
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Andretti.“
    Gina hatte Mühe, sich zu konzentrieren, als sie im OP anrief und ihre Kollegen informierte, dass Dr. Andretti möglicherweise kurzfristig ein Team benötigte. Marco war tatsächlich ihr neuer Chef! Dass er sich ausgerechnet für diesen Posten beworben hatte, konnte nur einen Grund haben: Er war offenbar wild entschlossen, mehr über ihre Beziehung in Erfahrung zu bringen …
    Sie sei im Moment sehr beschäftigt, behauptete Gina, als ihre Kollegen ihr eine Flut von Fragen stellten, wer dieser Dr. Andretti sei, wo er vorher gearbeitet habe und dergleichen. Sie beantwortete nur das Nötigste – dass Marco Italiener sei und offenbar höchst qualifiziert. Doch natürlich würde jeder in der Abteilung genauer wissen wollen, wer ihr neuer Boss war. Und dabei waren nicht nur seine medizinischen Qualitäten von Interesse, sondern zwangsläufig auch sein Privatleben.
    Was würde Marco ihnen erzählen? Würde er zugeben, dass sie früher einmal eine Affäre gehabt hatten?
    Hoffentlich nicht, denn das würde ihre Situation nur noch unangenehmer machen. Es brauchte nur irgendjemand nachzurechnen, um zu dem Schluss zu kommen, dass Lily seine Tochter sein musste – und das wäre es dann. Ihr Geheimnis wäre gelüftet. Gina seufzte verzweifelt. Warum, verflucht noch mal, war Marco so versessen darauf, in ihrer Vergangenheit herumzustochern?
    „Absaugen, bitte.“
    Bisher war die Operation, um den Druck im Gehirn der kleinen Chloe zu lindern, problemlos verlaufen. Marco hatte ein Loch in den Schädel gebohrt, um das Blut abzuleiten, und war zuversichtlich, dass sich das Mädchen vollständig erholen würde.
    „Bene“ , sagte er, nachdem er die Wunde versorgt hatte, und nickte zufrieden. „Vielen Dank. Es ist immer eine Freude, mit einem erfahrenen Team zu arbeiten.“
    Ein kollektives Aufatmen war die Antwort, und als er kurz darauf den OP verließ, erhob sich hinter ihm angeregtes Gemurmel. Natürlich redeten sie jetzt über ihn, dachte er auf dem Weg in den Umkleideraum. Es war immer eine kritische Situation für das Team, den neuen Chef kennenzulernen, und er konnte nur hoffen, dass er sie von seinen Qualifikationen überzeugt hatte. Vielleicht würde ja Gina ein gutes Wort für ihn einlegen, überlegte er. Aber nach ihrem Gesichtsausdruck zu schließen, als sie ihn heute Morgen gesehen hatte, war das mehr als zweifelhaft.
    Nachdem Marco wieder zurück auf der Station war, rief er Gina zu sich. „Ich möchte mit Chloes Mutter reden. Gibt es einen Raum, wo wir ungestört sind?“
    „Ja. Gleich hier drüben.“ Gina führte ihn in ein kleines, aber gemütlich eingerichtetes Zimmer. „Soll ich sie holen?“
    „Bitte. Und ich möchte, dass du bei dem Gespräch dabei bist.“
    Er lächelte freundlich, doch Gina drehte sich wortlos um und ließ ihn einfach stehen. Was ist nur los mit ihr? fragte sich Marco, der sich ihr Verhalten einfach nicht erklären konnte.
    Ich habe ihr doch nichts getan! Oder doch? Was ist damals passiert?
    Das Ganze wurde immer geheimnisvoller, doch wenn er jetzt aufgab, würde er nie herausfinden, was sie vor ihm verbarg.
    Als Gina mit Chloes Mutter zurückkehrte, konzentrierte er sich ganz auf seine Arbeit als Arzt. „Mrs Daniels, ich bin Dr. Andretti. Ich habe Ihre Tochter operiert.“ Er bat sie, auf einem der beiden Sofas Platz zu nehmen. Gina setzte sich schweigend neben die Mutter, doch Marco spürte deutlich, wie unbehaglich sie sich in seiner Gegenwart fühlte.
    Er räusperte sich. „Zunächst einmal möchte ich Ihnen sagen, dass die Operation bestens verlaufen ist, Mrs Daniels. Chloe wird sich wieder völlig erholen. Sobald sie aufgewacht ist, verlegen wir sie auf die Kinderstation, wo sie ein paar Tage bleiben wird. Möglich, dass sie in der nächsten Zeit hin und wieder Kopfschmerzen haben wird, aber die gehen vorüber. Langfristig jedoch rechne ich mit keinerlei Nachwirkungen des Unfalls.“
    „Vielen Dank, Doktor. Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie erleichtert ich bin.“ Mrs Daniels seufzte tief. „Ich weiß gar nicht, wie das passieren konnte. Ich war nur ein paar Minuten in der Küche, und als ich Chloe zum Essen rufen wollte, sah ich sie im Garten auf der Erde liegen …“
    Die Frau brach ab und unterdrückte ein Schluchzen. Gina beugte sich zu ihr und nahm ihre Hand.
    „Machen Sie sich keine Vorwürfe. Man kann Kinder nicht rund um die Uhr bewachen.“ Gina lächelte die verzweifelte Mutter mitfühlend an. „Kinder haben anscheinend einen sechsten Sinn für

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