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Julia Arztroman Band 62

Julia Arztroman Band 62

Titel: Julia Arztroman Band 62 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Taylor , Abigail Gordon , Amy Andrews
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geschnittenes Profil studierte, ihre zarte Haut, die im ersten Morgenlicht beinahe durchscheinend wirkte. Der rosa Hauch auf ihren Wangen war so verführerisch, dass seine Fingerspitzen vor Verlangen, sie zu berühren, kribbelten. Ihre Haut würde sich wie das Blütenblatt einer Rose anfühlen, so weich, so warm, so samtig …
    Er holte tief Luft. Er durfte sich jetzt nicht gehenlassen. Seit Wochen schon hatte er Mühe, seine Gefühle unter Kontrolle zu halten. Was vermutlich daran lag, dass er sich immer noch nicht an diese Affäre mit Gina erinnern konnte. Bisher hatte alles nur unter der Oberfläche gebrodelt, doch jetzt drängten die unterdrückten Gefühle mit Macht an die Oberfläche.
    Plötzlich drehte Gina sich um, und ihre Blicke trafen sich. Zunächst war ihre Miene völlig ausdruckslos, doch dann öffneten sich ihre Lippen zu einem winzigen Seufzer. Das war der Moment, auf den er seit Wochen gewartet hatte, doch auf einmal wusste er nicht, was er tun sollte. Sollte er zu ihr gehen oder warten, ob sie auf ihn zukam?
    Die Entscheidung wurde ihm abgenommen, als ihn jemand grob zur Seite stieß. Marco fuhr herum und sah in das angespannte Gesicht eines Pflegers, der ein kleines Mädchen auf einer Bahre an ihm vorbei in die Akutambulanz schob.
    „Entschuldigung, das ist ein Notfall“, murmelte der Mann. Die Krankenschwester neben ihm hatte Mühe, mit seinem Tempo Schritt zu halten.
    „Chloe Daniels, sieben Jahre alt. Plötzlicher Atemstillstand auf dem Weg von der Notaufnahme hierher“, rief die Schwester in die Station hinein, während sie dem Kind die Beatmungsmaske anlegte. „Kann mir mal jemand helfen?“
    Marco reagierte instinktiv und beugte sich über das Kind. „Grund der Einlieferung“, fragte er, während er dem Mädchen den Puls fühlte.
    „Mögliche Gehirnerschütterung. Sie ist von einer Mauer gefallen und hat sich den Kopf angeschlagen.“ Die Schwester sah Marco verunsichert an. „Verzeihung, wer sind Sie eigentlich?“
    „Dr. Andretti“, erwiderte Marco knapp und hoffte, dass die Schwester seine Aussage akzeptieren würde, obwohl er kein Namensschild trug.
    Als Gina zu ihnen trat, drehte er sich kurz zu ihr um und setzte hinzu: „Schwester Lee weiß, wer ich bin.“ Sein Puls raste. Niemals hatte er es zugelassen, dass persönliche Gefühle seine Arbeit beeinflussten, doch genau das drohte gerade zu passieren.
    „Ja, ich kenne Dr. Andretti“, bestätigte Gina und sah dabei aus, als hätte sie ein Gespenst gesehen.
    Warum reagiert sie nur so heftig auf mich, fragte sich Marco. Er war entschlossener denn je, diesem Geheimnis auf die Spur zu kommen.
    Gina war völlig perplex. Was machte Marco hier? Es waren Gerüchte im Umlauf, dass der Posten des Chefarztes vergeben worden sei, doch die Verwaltung hatte ihre Abteilung bisher nicht darüber informiert. War es möglich, dass Marco diese Stelle bekommen hatte?
    Der Gedanke versetzte Gina in helle Aufregung, doch sie zwang sich zur Ruhe. Sie stellte sich neben die Bahre und sah Marco an. „Ich beginne mit der Herzdruckmassage.“
    „Si.“
    Behutsam und mit Blickkontakt zu der anderen Schwester, die den Beatmungsbeutel bediente, begann sie mit der Reanimation.
    „Bene!“ , sagte Marco nach wenigen Minuten, den Finger an der Halsschlagader des Mädchens. „Wir haben einen Puls. Schließt das Mädchen an den Monitor an und beobachtet sie. Hat man einen CT-Scan gemacht?“
    „Ja, Dr. Andretti.“ Die Schwester zeigte ihm den Befund. „Dr. Humphreys hat ihn überprüft und gesagt, es sei alles in Ordnung.“
    Marco überprüfte die einzelnen Bilder und stutzte. „Da ist ein Haarriss an der rechten Schädelseite.“
    Er zeigte Gina das Bild und deutete mit dem Finger auf die entsprechende Stelle. Trotzdem dauerte es einen Moment, bis Gina sah, was er meinte. „Ja, da ist tatsächlich eine sehr feine Fraktur zu erkennen.“
    „Ich möchte einen neuen Scan. Wir müssen wissen, ob es in diesem Areal eine Blutung gibt. Das würde ihren Atemstillstand erklären.“ Konzentriert gab Marco seine Instruktionen. „Der OP muss informiert werden. Kann sein, dass ich einen Eingriff vornehmen muss. Wo sind die Eltern?“
    „Donna Daniels, die Mutter der Kleinen, ist kurz draußen, um zu telefonieren“, erklärte die Schwester. „Sie sollte gleich wieder zurück sein.“
    „Gut, ich überlasse es Ihnen, die nötigen Formulare unterzeichnen zu lassen, damit alles bereit ist, sollte eine OP notwendig sein.“
    „Selbstverständlich, Dr.

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