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Julia Arztroman Band 62

Julia Arztroman Band 62

Titel: Julia Arztroman Band 62 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Taylor , Abigail Gordon , Amy Andrews
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unterdrücken, die ihm viel zu bewusst geworden waren. „Dass wir uns damals getrennt haben, heißt noch lange nicht, dass ich Lily ablehnen werde. Sie ist meine Tochter, und ich schwöre bei meinem Leben, dafür zu sorgen, dass sie glücklich und behütet aufwächst. Wenn du es zulässt.“
    Schweigend starrte Gina vor sich hin. Marco spürte förmlich, wie sich widerstreitende Gefühle in ihrem Inneren einen erbitterten Kampf lieferten. Als er es nicht mehr aushielt, griff er nach ihren Händen und drückte sie.
    „Das meine ich ernst, Gina. Diesmal kannst du mir wirklich vertrauen.“
    „Das sagst du jetzt.“ Brüsk entzog sie ihm ihre Hände. „Aber es kann die Zeit kommen, wo ein Kind vielleicht stört.“
    „Stört?“, wiederholte er. Es verletzte ihn, dass Gina seine Berührung offenbar nicht ertrug, und die Fantasien von ihr mit ihm in seinem Bett zerplatzten wie Seifenblasen. Was machte es schon, wenn sie nie wieder mit ihm schlafen wollte? Nichts. Er würde es überleben, so wie er die drei Jahre seit ihrer Trennung überlebt hatte. „Das musst du mir erklären.“
    „Na ja, es ist doch so, dass manche Frauen nicht glücklich darüber sind, wenn ihr Mann oder Liebhaber ein Kind aus einer früheren Beziehung hat.“
    Es dauerte ein paar Sekunden, bis er begriffen hatte, worauf sie hinauswollte, und noch einige mehr, bis er sich eine Antwort darauf überlegt hatte. Sollte er ihr wirklich eingestehen, dass es seit ihrer Trennung keine andere Frau in seinem Leben gegeben hatte? „Das wäre für mich niemals ein Grund, das kann ich dir versichern.“
    „Nicht im Moment vielleicht, aber wer kann schon in die Zukunft schauen? Du könntest jemanden kennenlernen und feststellen, dass du nicht mehr die Zeit oder die Lust hast, dich um Lily zu kümmern. So etwas passiert, glaub mir.“
    „Das wird nicht passieren“, beharrte er.
    „Wenn du es sagst.“
    Gina glaubte ihm nicht. Aber wenn sie zu einer Einigung gelangen wollten, musste er sie von seiner Aufrichtigkeit überzeugen. „Ja, das sage ich, weil ich kein Interesse daran habe, eine Beziehung zu einer anderen Frau einzugehen. Daran hatte ich auch damals kein Interesse, als ich dich kennenlernte.“
    „Verstehe.“ Tränen glitzerten in ihren Augen, als sie sich erhob. „Ich habe mich nämlich immer gefragt, warum du dich überhaupt auf mich eingelassen hast, und jetzt weiß ich es. Du wolltest nur jemanden, mit dem du Sex haben konntest, und da kam ich gerade recht.“ Sie ließ ein bitteres Lachen hören. „Vielen Dank, Marco. Jetzt mache ich mir keine Illusionen mehr.“
    Sie schnappte sich ihre Tasche und wandte sich zum Gehen, doch er hielt sie am Arm fest. „Warte, so habe ich das nicht gemeint! Du hast das völlig falsch verstanden.“
    „Das glaube ich nicht. So, wenn ich jetzt bitte meinen Mantel …“ Sie machte sich von ihm los und lief in die Diele.
    „Du hast das eben total missverstanden“, wiederholte er verzweifelt. „Es ging mir niemals nur um Sex. Das musst du doch wissen.“
    „Oh, bitte! Erspar mir diese Plattitüden. Das ist albern.“
    Hinter ihren forschen Worten spürte Marco ihre Enttäuschung nur zu deutlich. Er nahm sie bei den Schultern und drehte sie zu sich herum. „Zwischen uns ging es nie nur allein um Sex. Da war viel mehr.“ Er hob ihr Kinn an, damit sie ihm in die Augen schauen musste. „Was ich für dich empfunden habe, Gina, war so viel mehr als nur sexuelle Anziehung, dass ich es mit der Angst zu tun bekam. Deshalb habe ich mich von dir getrennt. Weil ich Angst hatte.“
    „Angst? Wovor solltest du denn Angst gehabt haben?“
    Der Schmerz und die Zweifel in ihrer Stimme raubten ihm schier den Verstand. Er beugte sich zu ihr hinunter und küsste sie – ein Kuss, der um Verständnis flehte. Vielleicht war der Kuss einFehler, aber er musste sie einfach davon überzeugen, dass es ihm ernst war. Sie musste ihm glauben!
    Er hob den Kopf und sah den Schock in ihren Augen. Doch die größte Überraschung war das elektrisierende Knistern zwischen ihnen, das er so deutlich gespürt hatte. Der Kuss hatte Gina berührt, sie hatte ihn sogar genossen, und dieser Gedanke erfüllte Marco mit übermächtiger Freude.
    „Ich hatte Angst davor, wieder verletzt zu werden.“ Er hielt inne und bemühte sich, seine Gefühle im Zaum zu halten, denn er durfte sich jetzt nicht gehen lassen. Er musste ehrlich zu ihr sein und hoffen, dass er sie von seinen guten Absichten, was Lily betraf, überzeugen konnte. „So wie

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