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Julia Arztroman Band 62

Julia Arztroman Band 62

Titel: Julia Arztroman Band 62 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Taylor , Abigail Gordon , Amy Andrews
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nicht, ob das so gut ist“, begann sie, überlegte kurz, straffte dann die Schultern und fuhr fort: „Okay. Um sieben?“
    „Einverstanden“, erwiderte er ruhig. Hatte sie Angst davor, in seine Wohnung zu kommen? Angst, dass sich ihr Gespräch zu etwas anderem entwickeln könnte? Bilder von Gina, wie sie nackt auf seinem Bett lag, schossen ihm durch den Kopf, und er musste erst einmal tief durchatmen, ehe er ihr seine Adresse nennen konnte.
    „Gut. Bis dann“, murmelte sie und machte ohne ein weiteres Wort kehrt.
    Seufzend betrat Marco den Lift. Gina hatte ihm deutlich zu verstehen gegeben, dass sich ihre Begeisterung über ihr Treffen in Grenzen hielt. Vielleicht sollte er es ebenfalls als notwendiges Übel betrachten … Doch in Wahrheit freute er sich darauf, sie zu sehen. Und nicht nur, weil er etwas über ihre gemeinsame Tochter erfahren wollte.
    Wieder drängte sich ihm ein Bild vor Augen, diesmal davon, wie sie beide eng umschlungen im Bett lagen, und er schüttelte energisch den Kopf. Verdammt, das war keine Erinnerung an frühere Zeiten … Nein, die Bilder in seinem Kopf waren Fantasien. Er wollte , dass es geschah.
    Und das machte ihm Angst, denn er wusste, dass er jetzt anders für Gina empfinden würde. Vor drei Jahren hatte er noch um Francesca getrauert. Er war wütend gewesen, dass er sie verloren hatte. Aber inzwischen war er über den Unfall hinweggekommen. Wenn … wenn … er jetzt wieder mit Gina schlafen würde, dann ohne die Gedanken an Francesca, die ihn damals beeinflusst hatten. Jetzt wäre er frei von den Schatten der Vergangenheit, frei, seinem Herzen zu folgen … aber damit auch Verletzungen ausgeliefert. Nur wäre der Schmerz diesmal viel schlimmer, weil er mehr zu verlieren hatte: Gina und seine Tochter.

6. KAPITEL
    Ein paar Minuten nach sieben stand Gina vor dem Gebäude, in dem Marco eine Wohnung gemietet hatte. Sie drückte auf die Klingel und sah sich um. Diese Gegend war eine der teuersten von ganz London. Wenn Marco es sich leisten konnte, hier zu leben, musste er sehr wohlhabend sein.
    „Si?“
    Gina fuhr herum, als sie seine Stimme aus dem Lautsprecher hörte. „Ich bin´s“, sagte sie kurz und wunderte sich, dass der Gedanke an ihre unterschiedlichen Lebensstile sie plötzlich so verunsicherte. Sie hatte damals in seiner Villa in Florenz gewohnt, umgeben von Antiquitäten und der gediegenen Atmosphäre von Luxus. Doch jetzt fühlte sie sich auf einmal unbehaglich.
    „ Bene. Am Ende der Eingangshalle sind die Aufzüge. Nimm den rechten in den fünfzehnten Stock. Der Lift hält direkt vor meiner Tür.“
    Marco erwartete sie im Flur und lächelte höflich, als er sie in seine Wohnung bat. „Hier entlang“, sagte er und legte ihr sanft die Hand an den Rücken.
    Sobald sie in der Diele stand, trat Gina zur Seite und knöpfte umständlich ihren Mantel auf, um zu vermeiden, noch einmal von ihm berührt zu werden. Denn an der Stelle, wo eben noch seine Hand gelegen hatte, prickelte ihre Haut plötzlich so merkwürdig, und das konnte sie nicht allein ihrer Nervosität zuschreiben.
    Marco nahm ihr den Mantel ab und führte sie ins Wohnzimmer. Angesichts der riesigen Fensterfront, die einen spektakulären Blick über die Themse bot, entfuhr ihr ein bewundernder Seufzer.
    „Ja, dieser Ausblick war der Grund, warum ich mich für die Wohnung entschieden habe“, sagte er leise neben ihr. „Es ist wunderschön, nicht wahr?“
    „Das ist es.“
    Als Gina merkte, dass ihre Haut beim Klang seiner Stimme abermals zu prickeln begann, ging sie rasch auf eines der beiden dunkelbraunen, L-förmig angeordneten Ledersofas zu und setzte sich. Schweigend sah sie sich um und stellte fest, dass dieser Raum größer war als ihre gesamte Wohnung.
    „Ich habe dies alles bereits möbliert gemietet“, erklärte Marco und nahm auf dem anderen Sofa Platz. „Für meinen Geschmack ist die Einrichtung etwas zu steril, aber da ich nur eine begrenzte Zeit hier sein werde, kann ich damit leben.“
    „Dann hast du nicht vor, länger in London zu bleiben?“, kam es von Gina wie aus der Pistole geschossen.
    „Nun ja. Mein Vertrag läuft über sechs Monate, und anschließend wollte ich eigentlich nach Italien zurückkehren.“ Er nahm die Kaffeekanne von dem gläsernen Couchtisch und schenkte die beiden Tassen voll. „Jedenfalls hatte ich das so geplant, bevor ich von Lily erfuhr. Aber es gibt die Option, den Vertrag zu verlängern.“
    Gina biss sich auf die Lippe. Sie wusste nicht, was sie darauf

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