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Julia Arztroman Band 62

Julia Arztroman Band 62

Titel: Julia Arztroman Band 62 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Taylor , Abigail Gordon , Amy Andrews
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sagen sollte. Wenn sie ihm versicherte, dass er seine Pläne wegen ihrer Tochter nicht ändern müsste, würde er vielleicht gerade deswegen genau das tun. Es war schon schwer genug, ihn für diese sechs Monate in ihrer Nähe zu wissen, aber wenn es noch länger dauern sollte …
    An die Möglichkeit, dass sich ihre beiden Leben nun auf Jahre hinaus miteinander verflechten könnten, hatte sie bisher noch gar nicht gedacht. Sollte Marco darauf bestehen, die Vaterrolle bei Lily zu übernehmen, würde das natürlich auch ihr weiteres Leben beeinflussen … Gina griff nach ihrer Tasse, um ihre Panik zu überspielen. Nun gut, wenn es sein müsste, würde sie auch damit zurechtkommen.
    „Aus deinem Schweigen schließe ich, dass du über die Möglichkeit, dass ich meine Pläne wegen unserer Tochter ändern könnte, nicht glücklich bist.“ Marco zuckte mit den Schultern, als sie zu ihm aufsah. „Es tut mir leid, wenn du so denkst, denn das wird es uns allen nicht leichter machen.“
    „Ich werde niemals zulassen, dass du Lily enttäuschst!“
    „Das würde ich auch niemals wollen.“ Sein Tonfall war so scharf, dass Gina zusammenzuckte. Er lehnte sich vor, Entschlossenheit im Blick. „ Unsere Tochter zu verletzen ist nicht meine Absicht. Ich will genauso wenig wie du, dass Lily unter all dem zu leiden hat.“
    Gina wusste, dass sie eigentlich beruhigt sein sollte. Doch es gefiel ihr nicht, dass Marco glaubte, ein Anrecht auf ihr geliebtes Kind zu haben. Sie und Lily waren bisher bestens ohne ihn ausgekommen, und es wäre auch so geblieben, wenn das Schicksal es nicht anders gewollt und ihn in ihr Leben zurückgebracht hätte.
    „In dem Fall ist es das Beste, wenn du gehst.“ Sie starrte ihn an und wünschte, sie hätte einen Zauberstab, um ihn einfach verschwinden zu lassen. Sie wollte nicht, dass er Lily enttäuschte. Wollte nicht, dass er sie noch einmal enttäuschte. „Lily ist ein glückliches kleines Mädchen. Wenn du jedoch darauf bestehst, dich in ihr Leben einzumischen, wird sie das aus der Bahn werfen.“
    „Das ist deine Ansicht. Offenbar hast du ein sehr schlechtes Bild von mir, Gina.“
    Er hatte das ganz ruhig gesagt, doch sie spürte, wie verletzt er war. Sie fühlte sich ein bisschen schuldig. Vielleicht glaubte er wirklich, dass es richtig war, sich in Lilys Leben einzubringen, aber für wie lange? Sein Interesse an seiner Tochter würde vermutlich so schnell abklingen, wie es aufgeflammt war, und dann wäre es an ihr, ein unglückliches Mädchen zu trösten.
    „Wenn ich ein schlechtes Bild von dir habe, Marco, dann liegt das an der Erfahrung, die ich mit dir gemacht habe. Ich sage das nicht gern, aber du hast dich nicht als sonderlich zuverlässig erwiesen. Genau genommen habe ich noch nie einen Menschen getroffen, der so schnell zwischen heiß und kalt wechselt wie du.“
    „Heiß und kalt? Verzeih, aber ich weiß nicht, wie du das meinst.“
    Als er sich vorbeugte und sie eindringlich ansah, hielt Gina unwillkürlich die Luft an. Der Blick seiner braunen Augen fesselte sie. Es war lange her, dass er sie so intensiv betrachtet hatte … So, als ob jeder ihrer Gedanken ihm unendlich wichtig wäre.
    „Gina?“, drängte er sie zu einer Antwort.
    „Ich … Es ist so, dass du deine Meinung in Windeseile änderst. Erst scheinst du etwas unbedingt zu wollen, und im nächsten Moment ist es dir dann nicht mehr wichtig.“
    „Etwas oder jemanden ?“, warf er ruhig ein.
    Gina seufzte. „Gut, wenn du die Wahrheit hören willst: Wir schienen uns so nahe zu sein, wie zwei Menschen es nur sein können, und plötzlich wolltest du nichts mehr mit mir zu tun haben. Wundert es dich dann, dass ich dir nicht vertraue, wenn es um Lily geht?“
    Jetzt wusste Marco nicht, was er sagen sollte. Wie konnte er Gina erklären, warum er damals mit ihr gebrochen hatte, ohne zu viel von sich preiszugeben? Sollte er zugeben, dass er dabei gewesen war, sich in sie zu verlieben, und dass es ihm Angst eingejagt hatte?
    Er sah sie lange an und verlor sich dabei fast in der delikaten Schönheit ihres Gesichts, hinter der sich ihr bezauberndes Wesen verbarg. Gina verkörperte alles, was sich ein Mann nur wünschen konnte, aber er hatte sie damals aufgegeben, weil er fürchtete, von ihr enttäuscht zu werden. Und das war noch immer so. Nur hatte er jetzt viel mehr zu verlieren.
    „Ich kann dir nur immer wieder versichern, nein, versprechen, dass ich Lily nie enttäuschen werde.“ Er räusperte sich, um seine Gefühle zu

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