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Julia Arztroman Band 62

Julia Arztroman Band 62

Titel: Julia Arztroman Band 62 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Taylor , Abigail Gordon , Amy Andrews
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das musste sie zugeben, und Libby dachte daran, wie gut sie sich noch an ihn erinnerte. Mit seinen dunklen Augen und dunklen Haaren, der Anführer der Dorfjugend von damals. Er hatte sie Pudding genannt und jedes Mal gestöhnt, sobald sie auftauchte.
    Jahre später, nachdem sie als schlanke, engagierte junge Ärztin in die Praxis eingetreten war, hatte er ihre Reize sehr wohl bemerkt. Doch durch die Vertrautheit von früher erschien sie ihm trotzdem nicht allzu attraktiv, denn für ihn war sie noch immer das kleine Mädchen, das ihm vor langer Zeit überallhin gefolgt war.
    Erst als sie zu seiner Überraschung am Flughafen erschien, traf ihn die Erkenntnis wie ein Blitzschlag, dass er sie längst nicht so gut kannte, wie er geglaubt hatte.
    Alten Erinnerungen nachhängen war allerdings nicht das, was Libby an diesem fröhlichen, geselligen Abend am Feuer tun wollte. Deshalb wechselte sie das Thema und erkundigte sich: „Wie geht es Toby jetzt eigentlich?“
    „Wirklich gut, wenn man bedenkt, was passiert ist. Aber es wird noch einige Zeit dauern, bis ich keine Albträume mehr davon habe“, antwortete Nathan. „Und ich werde ewig dankbar sein, dass er nur so wenige Beeren gegessen hat.“
    Gerne hätte er ihr erzählt, dass er Tobys Wunsch erfüllt hatte, ein Boot zu kaufen, damit sie alle drei zusammen über den See fahren konnten. Doch er unterließ es, um Libby nicht unnötig unter Druck zu setzen. Stattdessen konzentrierte er sich darauf, das Bonfire und das köstliche Essen mit den beiden zu genießen.
    Schließlich war das Feuer bis auf ein paar glühende Kohlen heruntergebrannt, und sie machten sich langsam auf den Heimweg.
    „Ich hoffe, du erholst dich gut in deinem Urlaub, Libby“, sagte Nathan zu ihr. „Ich nehme an, du hast irgendjemandem gesagt, wo du hinfährst. Für den Notfall.“
    „Nein, das ist nicht nötig. Ich werde nicht weit weg sein und kann jederzeit schnell wieder zurückkommen.“
    Vor ihrem Haus blieb sie stehen, beugte sich hinunter und drückte Toby an sich. Irgendwie kam es ihr vor, als würde sie eine große Sache aus ein paar Tagen des Alleinseins machen. Vielleicht würde sie sich auf der Insel da draußen sogar tödlich langweilen, aber sie brauchte dringend etwas Abstand von Nathan.
    Als sie sich wieder aufrichtete, trafen sich ihre Blicke.
    Kühl meinte er: „Früher warst du nie so geheimnisvoll. Heißt das, diesmal gibst du mir zu verstehen, dass ich nicht auf dich warten soll?“
    „Nein, gar nicht“, erwiderte sie ruhig. „Für so wichtig halte ich mich nicht.“
    Damit trennten sie sich. Toby winkte ihr müde zu, während Nathan seine Haustür aufschloss und Libby in ihrem Haus verschwand.

8. KAPITEL
    Rund um den See war noch alles still, als Libby früh am nächsten Morgen zum Bootsverleih fuhr. Gestern Abend hatte sie noch alles Notwendige für die bevorstehende Woche in ihrem Wagen verstaut, und nach einem schnellen Frühstück war sie schon unterwegs, ehe sich nebenan etwas rührte.
    Peter Nolan wartete bereits mit laufendem Bootsmotor auf sie, und sobald Libby an Bord war, schaute sie nicht mehr zurück.
    Sobald sie auf dem Landungssteg der Insel ausstieg und die friedliche Atmosphäre spürte, die sie umgab, wusste sie, dass es die richtige Entscheidung gewesen war.
    Peter sah sie jedoch zweifelnd an. „Wollen Sie wirklich ganz alleine hier bleiben? Es ist ein bisschen weit ab von allem.“
    „Ich komme schon klar“, antwortete sie zuversichtlich.
    Daraufhin fing er an, ihre Habseligkeiten auszuladen und hineinzutragen, während sie sich das Haus anschaute.
    Es war warm und gemütlich, obwohl die Holzöfen noch nicht brannten. Denn es gab auch eine Heizung und Strom durch einen hauseigenen Generator, wie sie erfreut feststellte.
    Sie kam noch einmal hinunter zum Boot, um Peter zu verabschieden.
    Ein wenig unbehaglich meinte er: „Habe ich es richtig verstanden, wenn die Leute nach Ihnen fragen, dann soll ich nichts verraten?“
    „Ganz genau“, bestätigte Libby.
    „Sie wollen also nicht, dass ich ab und zu mal auf eine Tasse Tee vorbeischaue?“, fragte er scherzhaft.
    „Unterstehen Sie sich!“, gab sie zurück. „Sonst verschreibe ich Ihnen womöglich Rizinusöl, wenn Sie das nächste Mal in die Praxis kommen.“
    Nachdem er abgefahren war, packte sie aus und machte sich auf dem supermodernen Herd ein ausgiebiges englisches Frühstück, um ihren ersten Tag in Greystone House richtig zu genießen.
    Mittlerweile war es hell geworden, und beim

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