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Julia Arztroman Band 62

Julia Arztroman Band 62

Titel: Julia Arztroman Band 62 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Taylor , Abigail Gordon , Amy Andrews
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du da was weißt.“ Da sie ihn skeptisch ansah, setzte er trocken hinzu: „Ohne jede Verpflichtung.“
    „Vielleicht“, erwiderte Libby. Allerdings hatte sie die leise Befürchtung, dass Nathan sie möglicherweise nur als kleine Abwechslung in seinem jetzt doch recht beschränkten Leben sah.
    Sie blieb nicht mehr lange. Seine Fragen hatten alte Wunden aufgerissen und die Verunsicherungen der Vergangenheit wieder geweckt, die immer im Hintergrund lauerten. Bloß weil Nathan und sie sich bei jedem Körperkontakt plötzlich völlig veränderten, hatte Libby nicht vor, sich in die naive Romantikerin von früher zu verwandeln.
    Als sie die Tür öffnete, um nach Hause zu gehen, wehte ein kalter Wind. Nathan nahm eine seiner Jacken von der Garderobe und legte sie ihr fürsorglich um die Schultern.
    Bevor sie einander erneut zu nahe kommen konnten, meinte Libby schnell: „Ich wohne doch bloß ein paar Meter entfernt. Ich werde mir schon keine Erkältung holen.“
    „Trotzdem. Ohne mich müsstest du jetzt gar nicht raus. Und mit der Rückgabe kannst du dir ruhig Zeit lassen. Ich habe noch genügend andere Jacken.“ Er gab ihr einen sanften Schubs. „Jetzt geh schon, und vielen Dank für den leckeren Auflauf. Das nächste Mal werden wir wohl am Freitag beim Barbecue zusammen essen. Vorausgesetzt, Toby ist nicht zu müde dafür. Jedes Mal, wenn ich darüber nachdenke, was er hinter sich hat, bin ich zutiefst dankbar, dass alles so gut ausgegangen ist.“
    „Das kann ich mir vorstellen“, sagte sie sanft. „Ich war ja nur am Rande beteiligt und dennoch starr vor Schrecken. Für dich muss es noch viel schlimmer gewesen sein.“
    „Du hast uns geholfen, die Sache durchzustehen. Ohne dich wäre ich verzweifelt. Es tut mir so leid, dass ich deine Gutmütigkeit mit meinem unbedachten Heiratsantrag ausgenutzt habe, Libby. Was das betrifft, sind wir offensichtlich nicht auf derselben Wellenlänge, und es wird nicht wieder vorkommen.“
    „Mir wäre es lieber, wenn wir nicht weiter darüber reden“, gab sie kühl zurück und trat in die Dunkelheit hinaus. „Gute Nacht.“
    Nathan nickte. Er blieb stehen, bis sie ihre Haustür hinter sich geschlossen hatte, ehe er selbst auch hineinging.
    Im Laufe der Woche ging es Toby immer besser, sodass der gemeinsame Ausflug zur Bonfire Night auf jeden Fall stattfinden sollte. Einerseits freute Libby sich darauf, andererseits scheute sie sich davor, da ihr Nathans Fragen am Montagabend ziemlich unangenehm gewesen waren.
    Am Morgen nach dem Feuer wollte sie zu ihrem lang ersehnten Kurzurlaub auf die Insel fahren.
    Mit einem ihrer Patienten, der eine Bootsvermietung besaß, hatte sie vereinbart, dass er sie dort hinbringen und eine Woche später auch wieder abholen sollte.
    „Es wäre nett, wenn Sie mich am Samstag möglichst früh zur Insel fahren könnten, bevor die Leute unterwegs sind“, bat sie ihn.
    „Natürlich, Libby“, meinte Peter Nolan bereitwillig. „Wenn Sie wollen, fahre ich Sie mitten in der Nacht rüber. Und Sie können gerne Ihren Wagen hier bei mir parken, damit er außer Sichtweite ist. Aber sind Sie wirklich sicher, dass Sie da draußen ganz allein klarkommen?“
    „Ja, bestimmt. Ich will nur ein bisschen Ruhe und Privatsphäre.“
    „In Ordnung“, erklärte der stämmige Skipper. „Dann warte ich am Samstag bei Tagesanbruch auf Sie. Ach, ich habe übrigens neulich die jährliche Augenuntersuchung wegen meines Diabetes machen lassen.“
    „Und?“, fragte sie lächelnd.
    „Die Augenärztin sagte, es wäre alles in Ordnung, und sie schickt Ihnen einen Bericht.“
    „Gut. Aber denken Sie dran, auch immer gut auf Ihr Gewicht zu achten, Peter“, mahnte sie.
    Wenn jemand in der Praxis Libby fragte, wo sie ihren Urlaub verbringen würde, antwortete sie nur ausweichend. Wie Nathan vermutete, lag es an ihm.
    Nach ihrem frostigen Abschied neulich abends hatte er das Gefühl, dass ihr Verhältnis wieder am Nullpunkt angelangt war. Und auf gar keinen Fall wollte er sie nach ihren Plänen fragen. Es musste reichen, wenn sie am Freitagabend zusammen mit Toby, der schon die Stunden zählte, zum Lagerfeuer gingen.
    Eine Woche ohne Libby kam Nathan sehr lang vor. Aber im Grunde konnte er sich nicht beklagen, da sie eigentlich sogar zwei Wochen hatte wegfahren wollen.
    Libby dagegen brauchte unbedingt etwas Zeit für sich allein, um sich über ihre Beziehung zu ihm klarzuwerden. Seit dem ersten Abend, als er bei ihr um Milch für Toby gebeten hatte, war er immer in

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