Julia Bestseller Band 142
rutschen würde, doch er rührte sich nicht.
„Komisch, dass du so rot geworden bist.“ Forschend betrachtete er ihr Gesicht. „Ich frage mich, warum.“
„Wie du selbst sagtest, vertrage ich die Hitze nicht“, erwiderte sie heiser, woraufhin er ironisch lächelte.
„Hier im Wagen ist es kühl, und wir wissen beide, dass nicht die Temperaturen dir zu schaffen machen. Du willst mich, meu amorzinho , genauso wie ich dich, und irgendwann wirst du es zugeben.“
Ihr Herz setzte einen Schlag aus. „Du hast ein übersteigertes Selbstwertgefühl“, sagte sie vernichtend.
Luc lachte amüsiert und rückte endlich von ihr weg, was allerdings nicht half. Noch immer war sie sich schmerzlich seiner Nähe und seines muskulösen Körpers bewusst.
Sein Handy klingelte, und er runzelte gereizt die Stirn, als er sich in seiner Muttersprache meldete. Nachdem der Anrufer sich gemeldet hatte, sprach er italienisch mit ihm.
Hilflos betrachtete Kimberley ihn und überlegte, was sie so an ihm faszinierte. Sie war schon vielen attraktiven und intelligenten, erfolgreichen Männern begegnet, aber noch keiner hatte eine derart verheerende Wirkung auf sie ausgeübt. Was machte ihn so anders? Warum reagierte sie so stark auf ihn, obwohl sie ihn eigentlich ablehnte?
Luc und sie passten überhaupt nicht zusammen und hatten ganz unterschiedliche Erwartungen. Er wollte keine Beziehung, sondern nur Sex. Und das Schlimme daran war, dass es für ihn keinen Unterschied gab.
Nicht zum ersten Mal sann sie darüber nach, welche Erfahrungen ihn zu dieser Einstellung veranlasst hatten. Doch sie würde ihn nicht fragen. Luc sprach nicht über seine Vergangenheit. Tatsächlich hatten sie damals kaum geredet, sondern sich fast nur geliebt. Deshalb wusste sie kaum etwas über ihn.
Als Luc das Gespräch beendete und sein Handy zuklappte, sah Kimberley ihn an.
„Wie viele Sprachen sprichst du eigentlich?“
„Genug, um als Geschäftsmann erfolgreich zu sein“, erwiderte er kurz angebunden, woraufhin sie entnervt die Augen verdrehte.
„Deine Kommunikationsfähigkeiten sind so begrenzt, dass du anscheinend keinen großen Wortschatz brauchst“, stellte sie sarkastisch fest. „Du musst andere nur herumkommandieren. Die Machosprache beherrschst du jedenfalls perfekt.“
Lachend schob Luc sein Handy wieder in die Tasche. „Es war interessant, dass du fast einen Monat das Bett mit mir geteilt hast und ich erst zum Schluss dein Temperament kennengelernt habe. Es gab natürlich Anzeichen dafür, aber deine Leidenschaft wurde in andere Bahnen gelenkt.“
Kimberley verspürte einen Stich, als er sie erneut daran erinnerte, wie ungehemmt sie ihm gegenüber gewesen war. Es hatte daran gelegen, dass sie so in ihn verliebt gewesen war.
„Ich hatte vorher noch nie mit einem Mann geschlafen“, erwiderte sie ausdruckslos. „Es war etwas ganz Neues für mich.“ Es war ein halbherziger Versuch, sich zu verteidigen, der Luc nur ein spöttisches Lächeln entlockte.
„Etwas Neues?“
Plötzlich fiel ihr das Atmen schwer. „Natürlich. Ich war jung und habe zum ersten Mal Sex erlebt. Was hattest du denn erwartet? Mit jedem anderen wäre es dasselbe gewesen.“
„Ach ja?“ Seine Augen funkelten gefährlich, als er sich zu ihr herüberbeugte. „Das war erst der Anfang“, fügte er rau hinzu. „Aber ich schätze, jetzt bist du bereit, weiter zu gehen, meu amorzinho .“
Ihr Mund wurde ganz trocken, ihr Herz pochte wie wild, und auf einmal schien alles um sie her in Zeitlupe abzulaufen. Sie war alarmiert und erregt zugleich. „Was soll das heißen?“
„Vor sieben Jahren warst du noch unschuldig. Ich war dein erster Liebhaber. Also bin ich sehr behutsam gewesen. Jetzt ist das Mädchen von damals eine erwachsene Frau. Diesmal wird es keine Zurückhaltung geben.“
Zurückhaltung?
Kimberley rief sich ins Gedächtnis, wie leidenschaftlich der Sex mit ihm gewesen war, und fragte sich, inwiefern Luc sich zurückgehalten hatte. Sie hatten sich nacheinander verzehrt und ihr Verlangen beinah verzweifelt gestillt. Ihre Begegnungen waren explosiv gewesen, und keiner von ihnen hatte seine Begierde unterdrückt.
Ihr Magen krampfte sich zusammen. Was meinte Luc damit?
Kimberley wandte den Blick ab, entsetzt über das heiße Prickeln, das sie überlief. In den vergangenen sieben Jahren hatte sie sich darauf konzentriert, für sich und ihr Kind eine Existenz aufzubauen, und in dieser ganzen Zeit hatte sie nie auch nur das geringste Bedürfnis verspürt,
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