Julia Bestseller Band 142
in den sechzehn Jahren gelernt, die sie mit ihrem Vater zusammengelebt hatte.
Luc deutete auf die lange silberfarbene Limousine, die vor dem Hotel parkte. Ein Fahrer wartete neben der geöffneten Tür, während ein Bodyguard den Blick durch die Straßen schweifen ließ.
Kimberley krauste die Stirn. Bisher war ihr noch gar nicht der Gedanke gekommen, dass Luc Ziel irgendwelcher Verbrecher sein könnte, und sie schauderte, weil sie an den Brief in ihrer Handtasche erinnert wurde.
„Fahren wir.“ Er hatte ihr die Hand auf den Rücken gelegt, aber sie blieb stehen.
„Ich muss noch die Rechnung bezahlen.“
„Heißt das, die Zimmer hier kosten etwas?“ Seine Augen funkelten amüsiert, als er sie vorwärtsschob. „Meine Sekretärin wird sich darum kümmern. Wir müssen von hier verschwinden, bevor die Reporter eintreffen, es sei denn, du möchtest dein Bild morgen in allen Zeitungen sehen. ‚Frau an den Höchstbietenden verkauft‘ wäre eine ideale Schlagzeile für die Regenbogenpresse.“
Kimberley ignorierte seinen Sarkasmus und zog die Augenbrauen zusammen. Sie hatte ganz vergessen, dass Luc Santoro stets im Blickpunkt der Öffentlichkeit stand und damit auch die Frauen in seiner Begleitung.
Kaum hatten sie das Hotel verlassen, leuchteten einige Blitzlichter auf, und Kimberley erstarrte verblüfft.
„Steig in den Wagen“, befahl Luc schroff, während sein Bodyguard sich um die Fotografen kümmerte.
4. KAPITEL
Als Kimberley in die Luxuslimousine stieg, war sie froh, dass die Scheiben getönt waren und niemand hereinsehen konnte.
„Woher wussten die, dass du hier bist?“ Sie beobachtete, wie der Bodyguard die Fotografen wegdrängte.
„Die Presseleute folgen mir auf Schritt und Tritt – und jedem, der irgendwie mit mir in Verbindung steht“, erinnerte Luc sie grimmig. Mit angespannter Miene beugte er sich vor und wies den Chauffeur an, Gas zu geben, was dieser auch sofort tat.
„Vielleicht würden sie dich nicht bemerken, wenn du keinen so auffälligen Wagen benutzen würdest“, meinte sie leise, doch ihr war klar, dass es für Luc Santoro praktisch unmöglich war, inkognito zu bleiben. Und jede Frau, mit der er gesehen wurde, bot Anlass zu den wildesten Spekulationen.
Bei ihr war es damals genauso gewesen. Obwohl Luc mit ihr die Öffentlichkeit mied, schafften es irgendwelche Reporter, sie beim Einsteigen in seinen Wagen abzulichten. Und aus der Zeitung erfuhr sie, dass Luc ihr Bett verlassen hatte, um den Abend mit einer anderen Frau zu verbringen. Zum Schluss hatte man ausführlich darüber berichtet, wie Luc sie zum Flughafen fuhr, und ihr verweintes Gesicht gezeigt.
Lässig lehnte er sich nun auf dem Sitz zurück. „Ich brauche dich wohl nicht daran zu erinnern, dass du diejenige warst, die in diesem zwielichtigen Viertel abgestiegen ist. Wenigstens hat das Auto eine Klimaanlage, und wir riskieren keinen Hitzschlag, wenn wir uns unterhalten.“
„Du bist hier aufgewachsen. Dir macht die Hitze nichts aus.“
Er legte die Hand auf die Lehne und spielte mit einer Haarsträhne von Kimberley. Dabei blickte er ihr tief in die Augen. „Du dagegen, minha docura , bist mit deiner hellen Haut und dem flammend roten Haar dafür geschaffen, drinnen im Bett eines Mannes zu bleiben.“
Ihr Herz pochte wie wild, und sie spürte verräterisches Verlangen in sich aufsteigen. „Mir reichen ein Hut und Sonnenschutz. Und dein Frauenbild entspricht dem eines Neandertalers.“
Die Wahrheit war, dass die Hitze, die ihr besonders gefährlich werden konnte, nicht von der Sonne kam. Einen Moment lang sah Kimberley Luc hilflos an, wie gebannt von dem bewundernden Ausdruck in seinen Augen.
So hatte es auch damals immer angefangen. Er hatte mit ihrem Haar gespielt, um sie zu verführen. Wie oft hatte er ihr ins Ohr geflüstert, wie sexy es sei? Wie oft hatte er die Finger hindurchgleiten lassen und dann ihren Kopf umfasst, damit er sie küssen konnte?
Eine verräterische Wärme durchflutete ihren Schoß, und ihr stockte der Atem. Unwillkürlich neigte Kimberley sich Luc entgegen. Sie wusste noch genau, wie es war, von ihm geküsst zu werden, und welche Gefühle er in ihr weckte.
Dann rief sie sich ins Gedächtnis, was für ein gefühlloser Kerl er war, und befreite ihr Haar aus seinem Griff.
„Fass mich nicht an …“
„Ich bezahle dich für dieses Privileg“, führte er ihr sanft vor Augen. „Aber ich bin bereit zu warten, bis wir allein sind.“
Kimberley hoffte, dass er auf die andere Seite
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