Julia Bestseller Band 142
schicken, aber …“
„Ich sehe ihn mir an, wo ich schon mal hier bin“, unterbrach Mark sie. „Schicken Sie ihn in mein Zimmer, Holly kann mir behilflich sein! Wir haben schon in der Notfallambulanz zusammengearbeitet.“
„Mir scheint, ich sollte erst einmal meinen Koffer hereinholen und meine Dienstkleidung anlegen“, meldete sich Holly zu Wort. „Ich wusste nicht, dass ich hier sofort eingespannt werde.“
„Eigentlich wollte ich, dass du das Wochenende dazu benutzt, um dich in Cornwall einzurichten“, sagte Mark ein wenig verlegen. „Hast du etwas dagegen, wenn du gleich anfängst?“
„Natürlich nicht.“ Lächelnd folgte Holly ihm den Korridor entlang zu seinem Behandlungszimmer. Der Blick aus dem Fenster begeisterte sie. „Oh Mark, kein Wunder, dass dies dein Traumjob ist!“, rief sie. „Wie kannst du dich denn bei dieser Aussicht auf die Patienten konzentrieren?“
Jachten und Fischerboote kreuzten in der Bucht, an deren Rand ein Küstenweg zum Wandern einlud.
„Es ist schön hier“, gab Mark zu. „Aber jetzt sollten wir uns erst den Patienten ansehen.“
„Behandelst du auch kleinere Unfälle in dieser Praxis?“, wollte Holly wissen.
„Das gehört in einem Ferienort dazu. Aber wir behandeln auch alle möglichen Routinefälle. Ich erzähle dir das alles beim Abendbrot. Wir sind heute mit dem Chefarzt Dr. Ian Hughes verabredet.“
„Ich habe ihn bereits in London getroffen und fand ihn sehr nett“, erwiderte Holly, immer noch fasziniert von der Aussicht. „Wo liegt denn dein Haus?“
„Du kannst es von hier aus nicht sehen. Ich wollte eigentlich, dass du herkommst und es dir ansiehst, bevor ich es kaufe, doch du warst zwei Wochen lang telefonisch nicht zu erreichen.“
Holly wandte sich ab. „Ich hatte eine Menge …“
„Ist schon gut.“
Sie spürte, dass er ihr nicht glaubte, aber als guter Freund bedrängte er sie nicht mit Fragen.
„Meine Sprechstunde endet um halb sechs. Wenn du solange warten willst, kannst du danach mit mir nach Hause fahren.“
„Wenn ich mich schon den ganzen Nachmittag hier aufhalte, kann ich ja auch meinen Koffer auspacken und Patienten empfangen“, schlug Holly vor.
„Wenn du das wirklich willst, wäre das großartig.“
„Nur noch eine Sache: Ich glaube, Caroline hat etwas gegen mich.“
„Das kann durchaus sein“, antwortete Mark.
„Aber warum? Was habe ich ihr getan?“
Mark fuhr sich mit der Hand durchs Haar und seufzte. „Du hast überhaupt nichts getan. Caroline mag dich nicht, weil du meine Verlobte bist, und sie ist die Frau, von der ich dir erzählt habe.“
2. KAPITEL
„Oh Mark! Es ist fantastisch!“
Holly stand da und blickte auf das Haus auf den Klippen, von wo aus man weit über das Meer schauen konnte.
„Gut, nicht wahr? Aber warte nur, bis du das Haus von innen gesehen hast!“ Mark holte ihr Gepäck aus dem Kofferraum und trug es in einen riesigen Wohnraum, dessen Wände fast ausschließlich aus Glas bestanden.
Holly trat ans Fenster, überwältigt von dem einmaligen Panoramablick. „Das ist einfach unbeschreiblich“, sagte sie. „Wie bist du bloß an dieses Haus geraten?“
„Zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Komm mit mir auf den Balkon! Du wirst staunen. Wenn ich mich weit genug hinauslehne, kann ich sogar mein Boot sehen.“ Er schloss eines der französischen Fenster auf, sodass sie auf den Balkon treten konnte, der um das ganze Haus lief. Wie auf einem Schiff bestand der Fußboden aus gebleichten Holzplanken. Mark hatte recht: Der Blick war unbezahlbar …
Holly schloss die Augen und sog die frische, salzige Luft ein. „Bist du viel gesegelt?“, fragte sie.
„Ja.“ Mark setzte sich in einen der schweren Holzstühle, die um einen großen Tisch standen. „Es gibt in der Nachbarschaft einen Arztkollegen, der mit mir zusammen segelt.“
„Der Arme!“, sagte Holly. „Ich erinnere mich an unsere Segeltörns, als wir noch Teenager waren. Du hast mich die ganze Zeit angeschrien.“
„Wirklich?“, fragte Mark erstaunt.
„Das macht nichts. Erzähl mir von Caroline!“, bat Holly, die sich an das Balkongitter lehnte und den Wind mit ihren blonden Haaren spielen ließ.
„Später.“ Mark streckte die langen Beine aus und sah Holly aufmerksam an. „Erst möchte ich wissen, was mit dir geschehen ist. Ich habe dich fünf Monate lang nicht gesehen, und Telefongespräche sind nicht dasselbe. Was ist mit deinem Liebesleben?“
„Das weißt du doch. Ich küsse immer noch
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