Julia Bestseller Band 142
erwähnte, wie wichtig es für Sie sei, ein paar Schritte zu gehen, und wenn Sie das nicht schaffen, dann machen Sie wenigstens einige Übungen mit dem Fuß!“
Holly zeigte der Patientin, wie sie den Fuß drehen und den Knöchel flexibel halten müsste, und war sehr zufrieden, dass Mrs Hunter einsichtig genug war, die vorgeschriebenen Übungen auch wirklich auszuführen.
„Woran ich Sie noch erinnern möchte, ist Folgendes: Vermeiden Sie, wenn irgendmöglich, langes Stehen!“, sagte Holly.
„Dasselbe hat mir Dr. Logan gesagt. Er ist ein ausgezeichneter junger Arzt“, erwiderte Mrs Hunter.
Das sah Holly auch so. Sie verabredete sich mit der Patientin für den nächsten Tag und erkundigte sich, ob sie für Transport sorgen solle, doch Mrs Hunter wollte sich lieber auf die Hilfe ihrer Tochter verlassen.
Als Holly sich von ihr verabschiedete, sah sie Mark im Korridor stehen. Er sah ziemlich griesgrämig aus. „Wolltest du mit mir über Mrs Hunters Bein reden?“, fragte sie.
„Auch das. Was meinst du dazu?“
„Es sieht nicht so schlecht aus.“ Holly ging in ihr Zimmer zurück, und Mark folgte ihr. „Ich denke, es wird heilen. Im Allgemeinen sagen wir, dass man den Druckverband drei Monate lang tragen muss, und wenn das Geschwür bis dahin nicht abgeheilt ist, müssen wir weitersehen.“
„Das klingt gut“, sagte Mark und sah aus dem Fenster auf den Parkplatz. „Wegen heute Abend …“
Lächelnd erinnerte sich Holly an das Gespräch mit Caroline. „Caroline hat mir vorhin zu verstehen gegeben, dass sie an Greg interessiert sei. Wir werden ja sehen, wie der heutige Abend verläuft. Ich denke, dass du mich nicht mehr lange als Verlobte brauchst.“
„Wahrscheinlich hast du recht.“ Seine Stimme klang fremd, als er das sagte.
„Bist du okay?“, fragte Holly besorgt.
„Ja, ja“, antwortete Mark unwillig. Dann ging er zurück zu seinen Patienten.
Holly sah ihm hinterher. Hatte Marks schlechte Laune mit Caroline zu tun? Wenn sie von ihrer Liebe zu ihm geheilt war, würde es bedeuten, dass Mark früher oder später wieder sein normales Leben führen könnte, und dann müsste sie sich entscheiden, ob sie in diesem Falle weiter in der Praxis arbeiten oder sich nach einem anderen Job umsehen sollte.
Es wurde ein vergnüglicher Abend im Jachtclub. So, wie sich Caroline und Greg miteinander verhielten, bestand für Holly kaum noch ein Zweifel, dass Marks Probleme gelöst waren.
Aber dafür fingen ihre eigenen Probleme an.
Wie hatte sie es überhaupt zu dem scheinbaren Verlöbnis kommen lassen können? Und warum war sie dumm genug gewesen, sich in Mark zu verlieben?
Am Ende des Abends war ihre Stimmung dahin, als Mark Caroline auf einen Kaffee in sein Haus einlud. Auf der kurzen Fahrt dorthin war Mark auffallend still. Holly verzog sich gleich in die Küche, um den Kaffee zuzubereiten. Als sie das Tablett durch die Halle trug, hörte sie lautes Lachen. Offenbar zeigte er Caroline das Haus. Holly öffnete die Balkontüren und ging hinaus, um frische Luft zu schnappen.
„Stimmt irgendetwas nicht?“
Holly erschrak, als sie Marks tiefe Stimme hörte. Sie hatte nicht gemerkt, dass er sich von den anderen getrennt hatte.
„Ach, ich habe nur nachgedacht!“, wich Holly aus. Sie starrte in die Dunkelheit, doch Mark drehte sie mit eisernem Griff zu sich herum.
„Nachgedacht? Worüber?“
Einen Augenblick war Holly versucht, ihm die Wahrheit zu sagen, aber ihr Verstand hielt sie davon zurück.
„Bist du nicht hocherfreut über Carolines Verhalten?“, fragte sie. „Deine Rechnung ist doch aufgegangen.“
„Es scheint so.“
„Dann wäre es gut, wenn wir bald unsere Trennung vorbereiteten.“
Mark ging darauf nicht ein, sondern zog sie plötzlich mit aller Kraft an sich. Er küsste sie so wild und besitzergreifend, dass Holly keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte.
Voller Verlangen erforschte er ihren Körper, der mit seinem zu verschmelzen schien. Dass er die Knöpfe ihrer Bluse geöffnet hatte, merkte sie erst, als der kühle Nachtwind über ihre nackte Haut strich.
„Mark!“ Holly rang nach Atem, als seine Zunge tief in ihren Mund eindrang. Allein die leise Ahnung, was sich zwischen ihnen ereignen könnte, machte sie schwach und willenlos.
Immer noch küsste er sie, während er begehrlich ihre Brüste streichelte. Nie zuvor hatte sie eine so intime Berührung erfahren. Sie schlang die Arme um seinen Nacken und schmiegte sich an ihn, um ihre erwachende Leidenschaft zu
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