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Julia Bestseller Band 142

Julia Bestseller Band 142

Titel: Julia Bestseller Band 142 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Morgan
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stillen.
    „Mark? Holly?“
    Es war Greg, der laut nach ihnen rief. Abrupt ließ Mark Holly los und ordnete hastig ihre Kleider. Endlose Sekunden sahen sie sich in die Augen. Das war nicht nur ein Kuss gewesen – das war …
    Mit flammend roten Wangen holte Holly tief Luft und kehrte langsam wieder in die Wirklichkeit zurück. Mark ging inzwischen ins Wohnzimmer zurück, um ihr Zeit zu geben, sich nach diesem Sturm der Gefühle zu fangen.
    Zitternd stand Holly im Schutz der Dunkelheit am Balkongitter und wäre beinahe in Tränen ausgebrochen.

8. KAPITEL
    Holly war kaum in der Lage, der jungen Frau, die vor ihr saß, zuzuhören. Unaufhörlich kreisten ihre Gedanken um Mark und seinen leidenschaftlichen Kuss.
    Warum hatte er das getan?
    Geistesabwesend studierte sie die Eintragungen in der Patientenakte, aus der hervorging, dass die Frau früher einmal eine Blasenentzündung gehabt hatte. Nur mit Mühe konzentrierte sie sich auf ihren Job. Dieser Zustand hielt den ganzen Tag an, bis am späten Nachmittag Tina einen Patienten ankündigte, der dringend ärztliche Hilfe benötigte.
    „Der junge Mann namens Steven Hall ist hier im Urlaub“, berichtete Tina. „Er hat sich geschnitten. Können Sie ihn annehmen? Ich fürchte, er ist nicht ganz beieinander, aber er ist zugänglich.“
    Wahrscheinlich ist er betrunken, dachte Holly. Nur widerwillig ließ sie ihn vor.
    Kaum hatte der Mann ihr Zimmer betreten, erkannte Holly in ihm einen der Jungen, die sich auf dem Segelboot betrunken hatten. Sein Haar war in Unordnung, und seine Augen glänzten. Ihre Kehle war wie zugeschnürt, als sie ihn bat, sich hinzusetzen.
    „Danke, Schwester!“ Er hatte Schluckauf und ließ sich schwer in einen Stuhl fallen. Weil er sich aber freundlich und entgegenkommend zeigte, war Holly bereit, sich seiner anzunehmen. Nachdem sie die Handschuhe zur Untersuchung angezogen hatte, trat sie näher an ihn heran in der Absicht, seinen verletzten Arm in Augenschein zu nehmen, um den ein schmuddeliges Handtuch geschlungen war. Doch von einer Sekunde zur anderen wurde der Mann aggressiv.
    „Rühren Sie mich nicht an!“, befahl er.
    Holly trat erschrocken zurück. Ihr Herz pochte. Augenblicklich kehrten die quälenden Erinnerungen zurück, und sie wurde von Panik erfasst. Am liebsten wäre sie davongelaufen, um sich zu verstecken, gleichzeitig aber erkannte sie, dass sie sich eines Tages ihren Ängsten stellen müsste, und vielleicht war dies der Tag. Zwar ist der junge Mann betrunken, aber das bedeutet nicht unbedingt, dass etwas Schlimmes passieren wird, sagte sie sich.
    „Steven?“, fragte sie betont freundlich. „Sie wollten, dass jemand Ihren Arm untersucht. Das kann ich aber nicht, wenn ich mir den Arm nicht ansehen kann.“
    Er stand auf und schwankte leicht. Offenbar hatte er Mühe, nicht nach vorn zu fallen. Er roch nach Alkohol und schien Schwierigkeiten zu haben, sie anzusehen.
    „Ich will nur, dass Sie meinen Arm nähen, das ist alles. Ich will nicht, dass Sie an mir herumfuchteln. Und tun Sie mir ja nicht weh!“
    Holly fühlte, wie ihre Beine zu zittern begannen, und zwang sich mit aller Kraft, die Ruhe zu bewahren. Nichts wird passieren, redete sie sich gut zu. Gar nichts. Mark ist im Zimmer gegenüber. Er wird es nicht zulassen, dass mir etwas passiert. Aber woher soll er wissen, dass ich ihn brauche? Er weiß ja auch nicht, dass ich Grund habe, Angst zu haben, weil ich nie den Mut gehabt habe, ihm zu erzählen, was vorgefallen war.
    Jetzt war sie allein mit diesem Mann. Und er war betrunken. Betrunkener, als sie gedacht hatte.
    „Ich muss den Arm sehen, bevor ich Ihnen sagen kann, wie er behandelt werden muss. Wie haben Sie das gemacht, Steven?“
    Sie versuchte, ruhig und professionell zu sprechen. Er durfte ja nicht merken, wie ängstlich sie war.
    „Mit einer Flasche, und …“ Er schwankte auf sie zu und sagte: „Ich habe Ihnen doch gesagt, welche Behandlung ich brauche. Der Arm muss genäht werden!“
    Holly trat ein paar Schritte zurück und versuchte, die Panik zu bekämpfen. Nein, sie konnte es nicht tun. Sie brauchte Mark.
    „Ich rufe einen der Ärzte …“
    „Ich will keinen Arzt!“ Er griff nach ihrem Arm und zog sie zurück, als sie versuchte, an ihm vorbeizukommen. „Sie werden das sehr gut machen. Sie sind wirklich hübsch. Hübscher jedenfalls als jeder Arzt. Außerdem sind Frauen vorsichtiger.“
    „Lassen Sie mich gehen!“ Holly zerrte an ihrem Arm und rümpfte die Nase, als der Alkoholgeruch ihr

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