Julia Bestseller Band 144
dass du mit ihm glücklich wirst, Liebes.“
Und nachdem Charlotte das Brautkleid angezogen hatte, sagte ihre Mutter: „Du bist eine wunderschöne Braut.“
Selbst Charlotte fand, dass sie nie besser ausgesehen hatte. Das Haar trug sie hochgesteckt, bis auf ein paar gelockte Strähnen, die ihr Gesicht einrahmten. An einem kunstvoll filigran gearbeiteten, mit Brillanten besetzten Diadem auf ihrem Kopf war ein dreiviertellanger Schleier befestigt. Das Diadem gehörte ihrer Mutter – etwas Geborgtes.
Am rechten Fußgelenk trug sie ein dünnes Goldkettchen mit einem kleinen Türkis als Anhänger – etwas Blaues.
Das Kleid war ein Traum aus Satin und Chiffon, am Oberteil aufwendig bestickt mit winzigen Perlen. Es war schulterfrei, gehalten von einem breiten Satinband, mit Puffärmeln aus Chiffon. Der ebenfalls aus Satin gearbeitete figurbetonte Rock sprang in der Mitte der Oberschenkel zu glockigen Falten auf, die ebenso wie der tiefe V-Ausschnitt mit Chiffon gefüttert waren. Von vorn wirkte das Kleid herrlich verspielt und von hinten hinreißend elegant. Charlotte fühlte sich darin sexy und jungfräulich zugleich, während ihr weibliches Herz hoffte, dass es Damien bei ihrem Anblick den Atem verschlagen möge.
„Damien hat mich gebeten, dir das hier zu geben.“ Ihre Mutter reichte ihr ein kleines, in silbernes Geschenkpapier eingeschlagenes Päckchen. „Er hofft, dass es dir gefällt.“
Es waren rosa Brillantohrringe in Tropfenform, besetzt mit weißen Brillantsplittern, die farblich genau zu ihrem rosa Brautstrauß passten. Sie waren wunderschön und hatten bestimmt ein Vermögen gekostet. Charlotte legte sie gleich an, richtig gerührt darüber, dass er ihr ein so wohlbedachtes und sorgfältig ausgewähltes Geschenk gemacht hatte – zumindest hoffte sie, dass es das war und nicht nur eine prahlerische Zurschaustellung seines Reichtums. Sie würde es später herausfinden. Im Moment war sie einfach nur glücklich, seine Braut zu sein.
Jetzt wurde es aber höchste Zeit, nach unten zu gehen.
Ihr Vater wartete bereits.
Damien und sein Trauzeuge Peter hatten sich auf der rechten Seite der von Kletterrosen umrankten Laube aufgestellt und warteten auf den Beginn der Zeremonie. Hinter ihnen waren an die vierhundert aufgeregt tuschelnde Gäste, die schon ungeduldig auf ihren Stühlen herumrutschten und die Hälse reckten, um ja nichts zu verpassen. Das Orchester, das für die angemessene musikalische Untermalung sorgen sollte, hatte sein Stück gerade beendet.
„So, jetzt geht’s los“, murmelte Peter und schaute Damien mit hochgezogener Augenbraue fragend an. „Alles okay mit dir?“
Damien fühlte sich angespannt. Es war ein langer Tag gewesen bis zu diesem Moment – dem Moment, an dem es für Charlotte kein Zurück mehr geben würde. Er hatte alles in seiner Macht Stehende getan, sie in diese Ehe zu locken, doch solange die entscheidenden Worte nicht gesprochen waren, konnte sie es sich immer noch anders überlegen.
Er zuckte die Schultern und lächelte schief. „Halt mir die Daumen, alter Freund.“
Peter runzelte die Stirn. „Bekommst du kalte Füße?“
Damien schüttelte den Kopf. „Überhaupt nicht. Du sollst mir die Daumen halten, dass Charlotte tatsächlich diesen Gang hier heraufkommt.“
„Keine Sorge, das wird sie bestimmt.“
„Ich habe sie in diese Ehe gedrängt, Peter.“
„Meine Schwester kann man zu nichts drängen, was sie nicht will. Sie war schon immer unerträglich stur. Ich habe dich gewarnt.“
Nun, Peter wusste nicht, wie rücksichtslos er die Situation zu seinem Vorteil ausgenutzt hatte. Nicht dass Damien irgendetwas bereute, auf gar keinen Fall. Er wollte Charlotte Ramsey, und um dieses Ziel zu erreichen, war er zu jeder Schandtat bereit. Gleichwohl war er sich des gefährlichen Drahtseilakts, den er vollführt hatte, deutlich bewusst. Ein kleiner Ausrutscher nur, und er wäre abgestürzt … oder war es am Ende doch noch passiert? Hoffentlich nicht.
Peter, der zu spüren schien, dass es ihm nicht gelungen war, Damien aufzumuntern, versuchte es jetzt mit trockenem Humor, indem er dem Freund ins Ohr flüsterte: „Eigentlich kannst du einem ja leidtun. Ich bin mir immer noch nicht ganz sicher, ob du dir wirklich klar bist, was du dir mit meiner Schwester eingehandelt hast.“
„Vergiss es. Ich will Charlotte und keine andere.“
„Immer mit der Ruhe, gleich bekommst du sie.“ Peter deutete mit dem Kopf über seine Schulter. „Sieh nur, da schwebt Mum
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