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Julia Bestseller Band 144

Julia Bestseller Band 144

Titel: Julia Bestseller Band 144 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy
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nicht riskieren wollte, für dieses Arrangement der ganz besonderen Art von ihr einen Korb zu bekommen, vertröstete er sie gut gelaunt: „Lass dich überraschen.“ Und hob herausfordernd die Augenbrauen, während er fortfuhr: „Ist nur ein kleiner Test, wie lange du es aushältst.“
    Sie stemmte die Hände in die Hüften. „Also wirklich. Aber ich denke, diesmal lasse ich es dir ausnahmsweise durchgehen, dass du mich auf die Folter spannst.“
    „Höre ich da etwa eine Drohung mitschwingen?“
    „Das merkst du dann schon, wenn du es übertreibst.“
    Er zog sie lachend an sich. „Zwei Stunden wirst du dich noch gedulden müssen, aber wenn du willst, habe ich inzwischen noch eine kleine Ablenkung für dich.“
    Sie erhob keine Einwände.
    Es gab nichts, was er sich an Charlotte anders gewünscht hätte. Damien hatte sich noch nie mit einer Frau so wohlgefühlt wie mit ihr. Und seit sie entspannter war, konnte sie seine Gesellschaft genauso genießen wie er die ihre, davon war er überzeugt. Die plötzliche Unnahbarkeit, die gelegentlich in ihren Augen aufblitzte, rührte nur daher, dass sie manchmal Angst vor ihrer eigenen Courage bekam. Was angesichts ihrer Erfahrungen mit Freedman durchaus verständlich war.
    Trotzdem berührte ihn ihr mangelndes Vertrauen schmerzlich. Sie hatten doch so viele Gemeinsamkeiten. Und zwar auf den verschiedensten Ebenen, wirkliche Gemeinsamkeiten, keine eingebildeten, wie es bei Freedman der Fall gewesen war. Er hatte ihre gemeinsamen Möglichkeiten von Anfang an genau richtig eingeschätzt. Sie hatte lange versucht, die Augen davor zu verschließen, aber heute Abend … heute Abend musste sie es spüren … heute Abend würde sie gar nicht mehr anders können, als es zuzugeben .
    Charlotte schaffte es tatsächlich, ihre Neugier im Zaum zu halten, aber als sie schließlich mit dem Aufzug nach unten in den Fontana-Raum fuhren, sagte sie: „Ich hoffe nur, es ist eine schöne Überraschung.“
    „Das hoffe ich auch“, erwiderte er mit glitzernden Augen.
    Und nachdem sie einen Jetzt-kann-ich-es-aber-beim-besten-Willen-nicht-mehr-länger-aushalten-Seufzer ausgestoßen hatte, ließ er sich endlich erweichen. Inzwischen waren sie so nah dran, dass sie bestimmt keinen Rückzieher machte, wenn sie hörte, worum es ging. Auch wenn sie etwas gegen Kasinos hatte.
    „Heute Nacht findet hier im Kasino das World-Tour-Poker-Finale statt“, erklärte er möglichst beiläufig. „Und da du doch selbst so gut spielst, dachte ich mir, dass es dir vielleicht Spaß macht zu sehen, wie sich die richtigen Profis gegenseitig abzocken.“
    Sie riss überrascht die Augen auf. „Was? Eine Weltmeisterschaft?“
    Er lächelte. „Genau.“
    „Und wir haben Karten?“
    „Für die erste Reihe.“
    „Oh, Wahnsinn!“ Sie klatschte in die Hände. „Unglaublich!“
    Unglaublich, aber wahr!
    Damien triumphierte. Das war etwas, was sie mit Freedman nie hätte teilen können. Dieser schlaue Manipulator hatte sie nicht wirklich gekannt und hätte sie auch nie wirklich kennengelernt. Hätte nie zu schätzen gewusst, wie ihr messerscharfer Verstand arbeitete, wie er in einer solchen Spielsituation – genauso wie Damiens eigener – scharf kalkulierte, verwarf und noch schärfer kalkulierte, bis sie schließlich ihr Ziel anpeilte, die Augen schloss und durchstartete.
    Es wurde eine Nacht der ganz besonderen Art. Die am Wettkampf beteiligten Spieler waren vom Temperament her höchst unterschiedlich, alle mit ihren besonderen Eigenarten. Damien und Charlotte erlebten die ungeheuerlichsten Glücks-, aber auch Pechsträhnen mit, die ganze Runde bluffte auf Teufel komm raus, wobei es stets um schwindelerregend hohe Einsätze ging, die Nerven aus Stahl erforderten. Das Publikum tobte, wenn Jackpots gewonnen wurden oder verloren gingen, und wenn ein beliebter Spieler ausscheiden musste, hörte man ein kollektives Aufstöhnen.
    Charlotte ließ sich von der Atmosphäre ganz gefangen nehmen, sie fieberte mit und bewunderte die schier unglaubliche Risikofreudigkeit mancher Spieler. Heute Abend spiegelten sich in ihren Augen all ihre Gefühle wider, ganz anders als in jener Nacht, in der sie sich zum ersten Mal am Spieltisch gegenübergesessen hatten. Heute teilte sie ihre Erfahrung mit Damien, weil sie wusste, dass er genauso empfand wie sie.
    Viel später, als der Aufzug sie in ihre Suite brachte, war sie immer noch aufgewühlt über den Ausgang des Turniers. „Ich fasse es nicht! Ich wollte meinen Augen nicht

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