Julia Bestseller Band 144
Glücklicherweise haben Sie ihr endlich die Augen geöffnet.“
„Ihnen zuliebe habe ich mich bestimmt nicht von Amy getrennt“, fuhr Steve ihn an. Er war wütend, weil Jake ihn so von oben herab behandelte.
„Wo ist eigentlich deine zukünftige Frau?“, fragte Amy betont freundlich. „Wartet sie draußen, damit du auch ja nicht zu lange bleibst?“
„Nein, tut sie nicht.“
„An ihrer Stelle würde ich dir nicht über den Weg trauen, nachdem sie sich so angestrengt hat, dich zu bekommen und an die Kette zu legen.“
Ob er wohl immer noch behauptete, ein Freigeist zu sein? Amy trank etwas Champagner, um den erneut aufsteigenden Ärger zu unterdrücken.
Steve wurde rot, wie Amy zufrieden feststellte.
„Sie weiß, dass ich hier bin. Ich habe ihr gesagt …“
„Wie hast du überhaupt meine neue Adresse herausgefunden, Steve?“, unterbrach Amy ihn liebenswürdig. „Ich habe sie niemandem gegeben.“
„Außer mir natürlich“, warf Jake ein und legte ihr besitzergreifend den Arm um die Schulter. „In den letzten Tagen sind wir uns viel näher gekommen.“
Amy schmiegte sich an ihn. Obwohl es nur ein Spiel sein sollte, fand sie es faszinierend, Jakes Hüften und Oberschenkel an ihren zu spüren.
Steve sah aus, als würde er jeden Moment die Kontrolle verlieren. Das geschieht ihm recht, nach allem, was er mir angetan hat, dachte Amy.
„Heute Morgen bin ich zu der alten Adresse in Bondi gefahren und habe beobachtet, wie unsere Möbel aus dem Haus getragen wurden“, stieß er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
„Unsere Möbel?“ Sie konnte es nicht fassen. „Wir haben vereinbart, dass alles, was du nicht mitgenommen hast, mir gehört.“
„Ja. Aber ich habe einige kleinere Dinge zurückgelassen, weil ich die Sache nicht noch schlimmer machen wollte für dich.“
„Schlimmer für mich?“, wiederholte sie skeptisch. „Die Wahrheit ist doch, du konntest nicht schnell genug wegkommen, Steve.“
Wieder wurde er rot. „Wie du willst. Doch da du offenbar alles aus unserer Wohnung mitgenommen hast, bin ich dem Möbelwagen nachgefahren. Nachdem ich deine Adresse wusste, wollte ich dir Zeit lassen, auszupacken und dich einzurichten. Deshalb komme ich erst jetzt.“
„Wie rücksichtsvoll! Welche kleineren Dinge meinst du eigentlich?“
„Fotos und Andenken …“
„Ich habe alles weggeworfen.“
„Was hast du getan?“
Amy zuckte die Schultern. „Ich wollte mich mit der Vergangenheit nicht belasten, sie ist vorbei“, erklärte sie und leerte das Glas in einem Zug, als wollte sie darauf trinken.
„Man wird eben nicht gern an die eigenen Fehler erinnert, Steve“, warf Jake vielsagend ein.
„Du hättest mich wenigstens erst anrufen können, Amy“, stieß Steve vorwurfsvoll hervor.
„Tut mir leid.“ Sie warf Jake einen verführerischen Blick zu. „Ich hatte andere Dinge im Kopf.“
Jake berührte mit den Lippen zärtlich ihr Haar und sagte leise: „Amy, der Duft deines Parfüms wirkt ungemein stimulierend.“
Sie hatte gar kein Parfüm aufgetragen, und ihr war klar, dass sie mit dem Feuer spielte. Doch Jakes Nähe fühlte sich so gut an, dass ihr alles andere egal war.
„Verdammt! Ich wollte mich nur anständig verhalten“, fuhr Steve sie an.
„Wie bitte? Ist es deiner Meinung nach anständig, die Partnerin zu betrügen und mit einer anderen ein Kind zu bekommen?“ Amy war empört.
„Wahrscheinlich hattest du dich längst heimlich hinter meinem Rücken mit deinem Chef eingelassen.“
„Amy soll Heimlichkeiten gehabt haben?“ Jake lachte auf. „Sie ist die aufrichtigste und geradlinigste Frau, die ich kenne. Sie hat ein sprühendes Temperament und noch andere liebenswerte Eigenschaften, niemals würde sie jemanden betrügen.“
Steve warf ihr einen wütenden Blick zu. „Und ich habe Brooke nicht geglaubt, als sie mir erzählte, du hättest es kaum erwarten können, dich mit deinem Chef einzulassen.“
„Manchmal hat Brooke eben doch recht“, erklärte sie hitzig.
„Mir ging es genau wie Amy“, bekräftige Jake. „Es kam mir vor wie eine halbe Ewigkeit, bis sie endlich frei war für mich.“
„Geh du ruhig zu Brookes Party, Steve. Nach deiner Hochzeit kannst du noch genug Fotos machen und neue Andenken sammeln. Alles Gute für deine Zukunft!“ Spöttisch hob sie das Glas – aber es war leer.
„Darling, gib es mir.“ Jake nahm es ihr aus der Hand und stellte es auf den Tisch. „Leider sind Sie vergebens gekommen, Steve“, fuhr er fort,
Weitere Kostenlose Bücher