Julia Bestseller Band 144

Titel: Julia Bestseller Band 144 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy

Vom Netzwerk:

Psychologie.“
    „Da könnten Sie recht haben“, gab er zu. „Wahrscheinlich fühle ich mich in gewisser Weise für Sie verantwortlich.“
    „Wieso das denn?“
    „Na ja, ich habe mir gesagt, dass ich Sie mehr oder weniger dazu überredet habe, das Apartment zu mieten. Und jetzt sitzen Sie hier, kennen niemanden, alles ist neu für Sie. Deshalb war es für mich selbstverständlich, Sie zu besuchen und zu fragen, ob alles in Ordnung ist.“
    „Natürlich ist alles okay“, behauptete sie.
    Er lächelte charmant. „Ich habe etwas zu essen mitgebracht.“
    Niemand beherrscht die Kunst des Verführens besser als Jake Carter, dachte Amy. Plötzlich nahm sie den Duft wahr, den die offenbar chinesischen Gerichte verbreiteten, und spürte, wie hungrig sie war. Das Geplänkel mit Jake hatte ihr geholfen, die Leere und Einsamkeit zu vertreiben, die sie zuvor empfunden hatte. Wenn sie ihn wegschicken würde … Nein, lieber doch nicht.
    „Das klingt gut“, gab sie schließlich zu.
    „Ich finde es schrecklich, allein zu essen“, sagte er.
    Genau dieser Gedanke war ihr auch durch den Kopf gegangen, aber das brauchte er nicht zu wissen. „Ich habe nichts dagegen, mit Ihnen zu essen“, erwiderte sie deshalb und hoffte, er hätte den Hinweis verstanden, dass sie zu mehr nicht bereit war.
    „Zu zweit macht es mehr Spaß.“ Er zog eine Augenbraue hoch und blickte Amy erwartungsvoll an. „Kann ich jetzt reinkommen? Ich frage auch bestimmt nicht, ob ich Ihr Schlafzimmer sehen darf. Versprochen.“
    Nein, er würde mich einfach hochheben und aufs Bett legen, dachte Amy. Die Idee gefiel ihr ausgesprochen gut, aber das wusste er glücklicherweise nicht. Er würde es auch nie erfahren.
    „Okay, kommen Sie herein“, forderte sie ihn auf und machte ihm Platz. „Sie wissen ja, wo die Küche ist.“
    Wie eine frische Brise eilte er an ihr vorbei. Die Einsamkeit vertreibt Jake mir wirkungsvoll, aber er kommt mir vor wie ein Wolf, der sich zielstrebig seinem Opfer annähert, überlegte sie, während sie die Tür hinter ihm schloss.
    Sie würde die Situation meistern, davon war sie überzeugt. Doch in ihrem Outfit fühlte sie sich nicht wohl. Sie kam sich irgendwie zu nackt vor. Das musste geändert werden.
    Jake packte in der Küche glücklich und zufrieden das Dinner aus. Die engen weißen Shorts betonten seinen Po, der zum Anfassen verführte. Und seine kräftigen, muskulösen Oberschenkel … Amy nahm sich zusammen und versuchte, sich von dem beeindruckenden Anblick, den Jake bot, abzulenken. Auf Äußerlichkeiten wollte sie nicht hereinfallen.
    „Huhn in Zitronensoße, Schweinebraten, süß und sauer, mongolisches Lamm, geschmorte Garnelen, kalter Rinderbraten und Reis“, verkündete er. „Alles fertig für ein Festmahl.“
    „Sie haben gut ausgewählt“, sagte sie sanft.
    Er lachte. „Ich weiß doch, was Sie mögen, Amy.“
    „Das ist Ihnen aufgefallen?“, fragte sie verblüfft.
    „In den zwei Jahren, die Sie für mich arbeiten, ist mir sehr viel aufgefallen.“ Er ließ den Blick über ihr hautenges Outfit gleiten. „Aber so bezaubernd wie heute Abend haben Sie noch nie ausgesehen. Sie wirken sehr natürlich.“
    Sogleich verschränkte sie die Arme vor der Brust, war sich jedoch bewusst, dass ihre Brustspitzen sich aufrichteten, was Jake bestimmt nicht entgehen würde.
    Prompt blitzte es in seinen Augen spöttisch auf. „Gut, dass ich mich eisern beherrschen kann.“
    „Ich wollte sowieso duschen und mich umziehen“, erklärte sie.
    „Lassen Sie sich von mir nicht aufhalten“, forderte er sie großzügig auf. „Ich kümmere mich in der Zeit ums Dinner.“
    Wenn er sich einbildet, ich würde in einem verführerischen Negligé zurückkommen, wird er enttäuscht sein, dachte sie, als sie unter der Dusche stand und sich den Staub des langen Arbeitstags abwusch. Zu gern hätte sie gewusst, ob sie mit Jakes Freundinnen konkurrieren konnte. Sie hatte jedenfalls eine ausgesprochen gute Figur und hielt sich fit mit Aerobic und gesundem Essen.
    Mit ihrem Körper war sie eigentlich sehr zufrieden, und normalerweise machte es ihr nichts aus, nackt gesehen zu werden. Natürlich würde sie sich vor Jake Carter nicht nackt ausziehen. Wahrscheinlich interessierte er sich sowieso nur für sie, weil sie für ihn nicht leicht zu haben war. Ihre gutes Aussehen spielte dabei bestimmt keine große Rolle.
    Jake liebte Herausforderungen, was offenbar seinem schillernden Wesen entsprach. Sobald er sein Ziel erreicht hatte,