Julia Bestseller Band 144
Beth war keinesfalls bereit dazu. Im Gegenteil, bewusst wollüstig rieb sie sich an ihm und spürte beglückt und triumphierend seine unmittelbare Reaktion. Gleichzeitig hasste sie ihn aber auch dafür, dass er sich derart von einer Frau erregen ließ, die er zufällig aufgegriffen hatte. Sie war für ihn ein Niemand, was ihn nicht daran hinderte, dies mit ihr zu machen – eine rein sexuelle Begierde, ohne tiefere Gefühle, der Partner nicht mehr als ein Lustobjekt. Geradezu obszön.
Sie hätte ihn umbringen mögen. Zum Teufel mit ihm! Sie wollte, dass er sie begehrte, weil sie Beth war. Zum Teufel mit ihm, weil er ihr seine Tür verschlossen hatte, weil er sie vergessen hatte!
„Hast du Hunger bekommen?“, flüsterte er heiser, wobei er mit beiden Händen ihre Hüften umfasste und sie das Maß seiner Erregung nochmals deutlich spüren ließ.
„Ja!“, erwiderte Beth bissig, der es plötzlich egal war, was er von ihr dachte.
Jim Neilson drängte sie auf den Beifahrersitz des Porsche und hob genüsslich ihre schönen, wohlgeformten Beine hinein. „Dann auf zum Festmahl!“, sagte er mit einem herausfordernden Leuchten in den Augen und schloss die Tür.
Nur eine Nacht, durchzuckte es Beth. Eine Nacht, um sie für das zu entschädigen, was ihr vorenthalten worden war. Eine Nacht, in der sie sich all das nehmen wollte, was sie unter den richtigen Umständen hätte haben können. Sie fühlte sich betrogen, beraubt und wild entschlossen.
Jim setzte sich hinter das Steuer, ließ den Motor an und warf Beth einen glühenden Blick zu. „Du kannst ganz schön austeilen, Goldstück“, sagte er, bevor er Gas gab und den Porsche auf die dunkle Straße lenkte.
Schweigend fuhren sie durch die Nacht, wobei die knisternde, erotische Spannung zwischen ihnen allgegenwärtig war.
Beth kümmerte es nicht, wohin sie fuhren oder was geschehen würde. Sie war fest entschlossen, diese eine Nacht mit Jim Neilson hinter sich zu bringen. Danach würde es ihr vielleicht möglich sein, die Erinnerung an Jamie ein für alle Mal zu begraben.
2. KAPITEL
„Zieh deine Jacke aus.“
Jims Bitte, fast schon ein Befehl, ließ Beth zusammenzucken. Sie verkniff sich eine bissige Erwiderung und sah ihn unergründlich an.
Er lehnte lässig an einer Wand des privaten Aufzugs, den sie soeben betreten hatten, und verschlang sie mit glühenden, verlangenden Blicken. Der Aufzug trug sie in rasantem Tempo zum Penthouse eines Hochhauses am Circular Quay hinauf. Auch ohne dass Jim es ihr ausdrücklich gesagt hatte, wusste Beth, dass er sie nicht in ein Restaurant brachte. Jim wollte Herr der Lage sein. Uneingeschränkt.
Beth lehnte sich ihrerseits an die gegenüberliegende Wand, so entspannt, wie es ihr unter den Umständen möglich war. In ihren bernsteinfarbenen Augen leuchtete das Verlangen, ihn bis auf die Haut auszuziehen. In jeder Hinsicht. „Zieh du deine aus“, befahl sie ruhig.
Mit einem schwachen Lächeln streifte er sich die schwarze Lederjacke von den breiten Schultern. „Leder macht dich also nicht an?“
„Ich ziehe das Gefühl von nackter Haut vor.“
„Dann sollte ich besser auch noch mein Hemd ausziehen.“
Die Jacke fiel zu Boden. Gelassen begann Jim, sein schwarzes Seidenhemd aufzuknöpfen. „Du bist im Rückstand“, spottete er dabei, wobei sein Blick bezeichnenderweise auf ihren vollen Brüsten ruhte.
Beth streifte den Riemen ihrer Handtasche von der Schulter und ließ die Tasche zu Boden gleiten. Genüsslich lächelnd dachte sie an die aufregenden Dessous, die sie unter dem Kostüm trug, ein Geschenk von ihrer jüngeren Schwester Kate, das diese ihr zusammen mit dem Rat überreicht hatte, es sei höchste Zeit für sie, Beth, sich einen heißblütigen Liebhaber zu suchen. Kate hatte nicht viel für Gerald übrig gehabt. Jim Neilson würde ihren Vorstellungen ganz sicher eher entsprechen.
Sein beeindruckender, muskulöser Oberkörper schimmerte sonnengebräunt wie Samt und Seide. Ein Mann wie er musste bewundernde und neidvolle Blicke von Männern wie Frauen auf sich ziehen. Die Vorstellung, ihn zu berühren, mit ihren Händen seinen herrlichen, männlich-schönen Körper zu erkunden, war ungemein erregend und verführerisch. Provozierend langsam zog Beth ihre Jacke aus und warf sie mit einem herausfordernden Blick auf seine am Boden liegenden Sachen.
„Ganz schön frech“, bemerkte Jim, wobei er begehrlich ihren aufreizenden BH betrachtete, eine raffinierte Kombination aus schwarzer und hautfarbener Spitze,
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