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Julia Bestseller Band 144

Julia Bestseller Band 144

Titel: Julia Bestseller Band 144 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy
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Gewohnheiten, Frauen aus einer Laune heraus aufzugabeln?“
    „Nein, ich bin sogar eher wählerisch. Betrachten Sie sich also als eine Ausnahme zu der Regel.“
    Ein Fünkchen Hoffnung keimte in ihr auf. „Warum machen Sie ausgerechnet bei mir eine Ausnahme?“ Fühlte er doch etwas? Vielleicht eine Spur von Vertrautheit, die er nicht einzuordnen wusste?
    „Ich hatte einfach die Nase voll von all den Frauen in Schwarz. Ihr gelbes Kostüm fiel mir zuerst ins Auge. Und dann Sie selbst. Verraten Sie mir Ihren Namen?“
    Sie schüttelte den Kopf, denn sie wusste, dass diese pikante Begegnung damit abrupt beendet sein würde. Es würde sie beschämen, es ihm zu sagen, wenn er es nicht selber fühlte …
    „Was hat es für einen Sinn, weiter die große Unbekannte zu spielen?“ Er sah sie forschend an. „Sind Sie verheiratet?“
    „Nein.“
    „In festen Händen?“
    „Nein.“ Flüchtig dachte sie an Gerald und war einmal mehr erleichtert, dass sie diese Beziehung beendet hatte. Sie hatte seine akademische Welt letztendlich als zu einengend empfunden, und Gerald war zu sehr mit sich und seinem Leben beschäftigt, um darüber hinaus noch etwas anderes wahrzunehmen. Überdies war die Begegnung mit Jim Neilson für sie ein Anschauungsunterricht besonderer Art. Selbst wenn sich nichts daraus ergeben würde, bewies ihr die erotisierende Wirkung, die er auf sie ausübte, was sie bislang verpasst hatte. Beim nächsten Mal würde sie sich nicht mit weniger begnügen, sollte es ein nächstes Mal geben.
    Beth schreckte aus ihren Gedanken, als Jim Neilson plötzlich ihre linke Hand nahm und mit dem Daumen prüfend über ihre Finger strich. Die leichte Berührung verursachte bei ihr ein heftiges Kribbeln. Energisch bezwang sie den Wunsch, ihre Hand zurückzuziehen, was töricht und übertrieben gewesen wäre.
    „Zufrieden?“, fragte sie stattdessen, als ihr klar wurde, dass er nur nach einem Ehering oder verräterischen Abdrücken gesucht hatte.
    Er blickte ihr tief in die Augen. „Nein. Wir haben noch viel vor uns, ehe ich zufrieden bin, Goldstück. Kommen Sie, essen Sie mit mir zu Abend.“
    Ohne eine Antwort abzuwarten, bahnte er sich einen Weg zwischen den Gästen hindurch und zog Beth an der Hand hinter sich her. Ihr blieb gar nichts anderes übrig, als ihm zu folgen, wenn sie nicht in aller Öffentlichkeit eine Szene vom Zaun brechen wollte. Welch eine Arroganz von ihm, einfach anzunehmen, dass sie sich seinen Wünschen anschloss! Ihr Herz pochte bei dem Gedanken, mit ihm allein zu sein. Unvermittelt sah sie in der Erinnerung Jamie vor sich, wie er sie auf dem Buschpfad zu dem alten Steinbruch hinter sich herzog und ihr versicherte, sie bräuchte keine Angst zu haben, denn er würde auf sie aufpassen.
    Doch dies war nicht Jamie.
    Die unterschiedlichsten Gefühle stürmten auf sie ein und quälten sie: Erinnerungen, Sehnsüchte, die nie erfüllt worden waren, Träume, die sich plötzlich mit Macht zurückmeldeten, und vor allem das Bewusstsein, welche Kraft von dieser Hand, von diesem Mann ausging, seiner bezwingenden Ausstrahlung, die sie mehr gefangen hielt als die Hand, die ihre nicht losließ.
    Sie erreichten die Treppe, die zum Ausgang der Galerie hinunterführte. Jim Neilson blieb kurz bei einem Angestellten der Galerie stehen. „Schöne Ausstellung“, sagte er. „Wären Sie so freundlich, uns die Gläser abzunehmen?“ Er reichte dem Mann sein Champagnerglas.
    „Aber gern, Mr Neilson“, antwortete der Angestellte dienstbeflissen und nahm auch Beth das Glas ab. „Haben Sie etwas gesehen, was Ihnen gefällt?“
    „Ein anderes Mal vielleicht“, lautete Jims kurz angebundene Antwort.
    Ohne noch länger zu verweilen, zog er Beth die Treppe hinunter zum Ausgang. Erst als sie auf die dunkle Allee hinaustraten, verlangsamte er das Tempo und schlenderte gemächlich neben Beth her, ohne allerdings ihre Hand loszulassen.
    Jetzt waren sie allein. Beth konnte es nicht glauben. Sie und Jamie, nach all den Jahren. Nur dass er nicht wusste, dass es ihn auch nicht interessierte, wer sie war. Im Grunde war es heller Wahnsinn, sich von ihm so ohne Gegenwehr entführen zu lassen. Es bestand nicht die geringste Chance, ihre alte Beziehung wieder aufleben zu lassen. Er hatte sich verändert, rief ganz andere Gefühle in ihr wach. Eigentlich hätte sie ihn bitten müssen, sie loszulassen.
    Ihr Blick fiel auf ihre Hand, die er immer noch fest in seiner hielt, und sie spürte, wie diese körperliche Verbindung sie mit

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