Julia Bestseller Band 144
öffnete mit dem Knie ihre Beine und drang im nächsten Moment tief und machtvoll in sie ein. „… und fühlst“, stieß er dabei voll Befriedigung hervor.
Beth schrie leise auf und stemmte sich unwillkürlich mit beiden Händen gegen die Rückenlehne des Sofas. Es war unglaublich beglückend, endlich eins mit ihm zu sein. Er hatte den Weg vorbereitet, ihre Sinne geschärft, und nun, da sie ihn in sich spürte, groß, stark, verheißungsvoll, war die Erfüllung ihrer brennenden Sehnsüchte zum Greifen nahe.
„Konzentriere dich auf den See“, flüsterte Jim, während er in gleichmäßigem Rhythmus zustieß und in Beth eine Flut von Gefühlen auslöste. „Die Spiegelungen …“
Es war so seltsam, ein düsteres Bild der Einsamkeit zu betrachten und dabei die intimste Vereinigung zwischen Mann und Frau zu erleben. Die Oberfläche des Sees war vollkommen still, ohne die geringste Andeutung einer Bewegung. In Beth dagegen tobte ein überwältigender Ansturm, wild, heftig und fordernd. Sie wollte sich davon mitreißen lassen, wollte ihn bis zur Neige auskosten. Doch da war immer noch der ungestillte Wunsch, die Gelegenheit auszunutzen, um zum Innersten, zum Kern, zur Seele des Mannes vorzudringen, der einmal Jamie gewesen war. Beth zwang sich, kühl zu überlegen. Sie musste ihn überrumpeln, solange er nicht damit rechnete, weil er überzeugt war, die Initiative ergriffen zu haben.
„Dieses Gemälde …“ Ihre Stimme klang heiser und atemlos, aber sie zwang sich, die Frage auszusprechen, denn sie musste mehr über ihn erfahren. „Spiegelt es deine eigenen Empfindungen wider?“
Jim stieß kraftvoll zu, so tief er konnte, und hielt dann inne. „Was glaubst du denn, was ich empfinde?“, entgegnete er rau.
Beth griff auf ihr Wissen über Jamie zurück. War er im Innern immer noch der Mensch, der ihr so unendlich viel bedeutete? „Die weiße Kuh … ein einsamer Außenseiter, eine lange, kalte Nacht … Brauchtest du mich vielleicht?“
„Man ist wohl kaum ein Außenseiter, wenn man von so vielen – und so sehr – begehrt wird.“ Er stieß erneut zu, hielt inne und fügte zynisch hinzu: „Sogar von einer Frau, die nur etwas über mich gelesen hat …“
Doch er irrte sich, was sie betraf, und er spürte das auch irgendwie. Beth glaubte einen verwunderten Unterton herauszuhören, ein Zeichen von Verletzlichkeit, auf das sie sich genauso unbarmherzig stürzte, wie Jim Neilson sie in diesem Moment körperlich nahm.
„Ich glaube, du sehnst dich nach dem Vollmond!“, sagte sie rasch, wobei sie große Mühe hatte, in dem wachsenden Chaos, das Jim in ihr anrichtete, noch klar zu denken. „Aber dargestellt ist eine schmale Sichel, ein bloßer Teil, der niemals zu etwas anderem werden wird.“ Sie schloss die Augen, ihr Atem ging schneller, aber sie musste die entscheidende Frage unbedingt noch stellen. „Lässt dich das schreien?“
„Ein Vollmond für romantische Liebespaare? Träum weiter, Goldstück!“, keuchte Jim verächtlich, ehe er vollends die Beherrschung verlor. Immer wilder und heftiger stieß er zu und jagte Beth den Gipfel der Lust hinauf, auf dem sie beide explosionsartig zum Höhepunkt gelangten.
Erschöpft und außer Atem legte Jim die Arme um Beth und drückte sie an sich. „Ist meine Haut heiß genug für dich?“, flüsterte er. „Ich möchte nicht, dass du frierst … oder dich einsam fühlst.“
Beth brachte kein Wort heraus. In ihrem Kopf drehte sich noch alles. In ihrem Körper ebbte noch die unglaubliche Lust ab, die sie in Jim Neilsons Armen erlebt hatte. Langsam dämmerte es ihr, dass er sie in so allumfassender Weise genommen hatte, als hätte er ihr seinen Stempel aufgedrückt.
„Vielleicht sollten wir zum nächsten Gemälde fortschreiten?“, fragte er neckend. „Oder hast du genug?“
Beth zögerte. Wenn sie blieb, kam das zweifellos einer Einwilligung in eine ausschweifende Liebesnacht gleich. Andererseits war auch dies ein Weg, ihren Wissensdurst über Jim Neilson, den Mann, zu dem Jamie geworden war, zu stillen.
„Nein, ich bin noch nicht zufrieden“, antwortete sie deshalb entschieden. Und werde es vermutlich nie sein, fügte sie im Stillen hinzu. Aber die Nacht war noch jung. Jim Neilson würde der Herausforderung, die in ihren Worten lag, nicht ausweichen … Wenn sie ihn nur tiefer berühren könnte, über das rein Körperliche hinaus!
Augenblicklich war es Jim Neilson, der sich ihr stellte und bereit war, sich mit ihr zu messen. Würde Jamie noch zum
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